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Ji zwingt ManCity in die Knie

Henry sieht Arsenal-Sieg - Gerrard macht den Unterschied

Ji zwingt ManCity in die Knie

Abgeblockt: Sunderlands John O' Shea (r.) hält ManCitys Edin Dzeko in Schach.

Abgeblockt: Sunderlands John O' Shea (r.) hält ManCitys Edin Dzeko in Schach. picture alliance

ManCity: Kein Licht im Dunkel im Stadium of Light

Am Neujahrstag kreuzten zunächst die im Mittelfeld angesiedelten Klubs West Brom und Everton die Klingen. Den Toffees gelang durch Anichebe kurz vor Schluss das erste Tor 2012 und damit der Dreier bei West Brom. Auch der Tabellenführer griff ein und hätte nach der Niederlage von Stadtrivale ManUnited wieder auf drei Punkte davonziehen können - doch auch Manchester City patzte! Die Himmelblauen gingen in Sunderland leer aus. Bendtner hatte für die Black Cats nach wenigen Minuten die erste Chance, scheiterte jedoch an Torwart Hart. Die Gäste taten sich schwer, Sunderland zeigte sich in der Defensive bestens organisiert. Die beste Chance hatte der Ex-Wolfsburger Dzeko, der das Leder nach einer Ecke an den Querbalken donnerte (34.).

Richards an die Latte - Ji in ManCity-Herz

Im zweiten Durchgang übernahm die Mancini-Elf immer mehr das Kommando, Aguero verpasste aber nach einer gelungenen Kombination über Silva und Dzeko die Führung. Der Tabellenführer schnürte die Black Cats regelrecht ein, so sehr sich ManCity auch bemühte, das erlösende Tor wollte nicht fallen. Auch nicht, als Richards nach einem Silva-Schuss den Abpraller per Kopf an die Latte setzte (89.). Dies sollte sich rächen. Einer der wenigen Gegenstöße führte in der Nachspielzeit durch den eingewechselten Ji - der allerdings im Abseits stand - zum äußerst glücklichen Dreier für Sunderland. Für ManCity war es der vierte sieglose Auswärtsauftritt in Folge.

Zum 70. von Sir Alex: Erst ein Ständchen, dann der Schock

Yakubu verwandelt den Strafstoß zur 1:0-Führung der Rovers

Der Anfang vom Ende der Feierstimmung: Yakubu erzielt vom Elfmeter-Punkt seinen ersten Treffer. picture alliance

Es war angerichtet: Am letzten Tag des Jahres feierte Sir Alex Ferguson seinen 70. Geburtstag und wurde im Old Trafford mit einem Geburtstagsständchen begrüßt. Aus sportlicher Sicht kam am frühen Samstagnachmittag mit Schlusslicht Blackburn auch noch ein im Grunde passender Gast zur Feier ins Old Trafford. Doch die Rovers waren nicht nur zum Gratulieren ins Theatre of Dreams gekommen und betätigten sich als Stimmungskiller. Für die defensiv zunächst sicher formierten und von allzu behäbig auftretenden Red Devils kaum geforderten Gäste zeigte Yakubu seine Torjägerqualitäten und verwandelte einen Strafstoß sicher, nachdem Berbatov den ehemaligen Herthaner Samba bei einem seltenen Vorstoß Blackburns umgerissen hatte (16.). Manchester kam erst gegen Ende des ersten Durchgangs zu Möglichkeiten. Jones schoss allerdings Hernandez an (28.), "Chicharito" selbst sowie Nani verzogen entweder oder scheiterten am gut aufgelegten Keeper Bunn.

In der Pause stellte Ferguson, der auf Rooney komplett verzichtete, um und brachte den genesenen Anderson. Doch der Schuss ging zunächst nach hinten los: Yakubu tankte sich gegen die Innenverteidigung Carrick / Jones durch und erhöhte für den Außenseiter (51.). Die Sensation war schon greifbar, doch United hat auch ohne Rooney einen echten Torjäger in seinen Reihen. Zuletzt hatte Dimitar Berbatov das Interesse seines Ex-Klubs Bayer Leverkusen geweckt , doch zurzeit unterstreicht er auch seinen Wert für Manchester. Dreimal traf der Bulgare am "Boxing Day" gegen Wigan, gegen Blackburn legte er einen Doppelpack nach. Jeweils über rechts wurde Berbatov von Rafael beziehungsweise Valencia in Szene gesetzt und sorgte - zweimal aus kurzer Distanz erfolgreich - für den 2:2-Ausgleich (52., 62.). ManUnited war wieder im Spiel, ein Patzer von Torwart de Gea warf die Red Devils aber wieder zurück: Hanley war mit dem Kopf vor dem Spanier am Ball und nickte das Leder anschließend zum 2:3 ins Netz (80.). Ferguson reagierte, brachte für die Schlussphase mit Nachwuchsstürmer Keane einen Debütanten, doch auch diese Tat Fergusons sollte an seinem Ehrentag nicht von Erfolg gekrönt sein: In der vierten Minute der Nachspielzeit schoss Jones, traf aber nur den am Boden liegenden Keane. Dann war Schluss, Manchester United hatte das Jahr mit einer sensationellen Niederlage abgeschlossen - und den zumindest vorläufigen Sprung auf Platz eins verpasst.

Henry auf der Tribüne – van Persie erneut zielsicher

Robin van Persie

Mal wieder der entscheidende Mann: Arsenals Goalgetter Robin van Persie. picture alliance

Am späteren Nachmittag waren dann alle fünf Londoner Klubs gefragt. Im Emirates Stadium kam es zum Stadtvergleich zwischen Arsenal und den Queens Park Rangers. Rückkehrer Thierry Henry schaute sich das Geschehen noch von der Tribüne an, auf dem Rasen schlug der Top-Torjäger der Liga zu: Eine Stunde mühten sich die Gunners vergeblich, dann war wieder einmal Robin van Persie zur Stelle und verwertete ein Arshavin-Zuspiel zum 1:0 (60.), das für den Heimsieg reichen sollte. Für Aufregung bei der Wenger-Elf sorgte vor allem eine Gelbe Karte: Abwehrchef Vermaelen sah sie, obwohl das geahndete Foul von Koscielny begangen wurde. Schlimmere Folgen hatte die Verwechslung nicht, Vermaelen musste den Platz zwar vorzeitig verlassen, tat dies aber verletzungsbedingt.

Durch den knappen Erfolg wurde Arsenal zum großen Gewinner im Verfolgerfeld, denn die direkten Konkurrenten patzten. Der FC Chelsea startete gegen Aston Villa zunächst gut, Drogba holte gegen einen ungestüm in den Zweikampf gehenden Dunne einen berechtigten Elfmeter heraus, den der Ivorer selbst verwandelte (23.). Doch die Gäste aus Birmingham erwiesen sich als hartnäckiger Gegner, der die Angebote der Elf von Trainer Andre Villa-Boas dankend annahm. Ireland sorgte für den schnellen Ausgleich (28.), in der Schlussphase hatte Petrov genug Platz, um Maß zu nehmen und Cech zu überwinden (83.). Ein Fehlpass des eingewechselten Lampard leitete das abschließende 1:3 durch Bent ein (86.). Die Blues warten damit bereits seit vier Spielen auf einen Sieg.

Boxing-Day-Action

Und auch Tottenham patzte. Van der Vaart brachte das Team aus dem Norden Londons kurz vor der Halbzeit in Front, als er eine der ganz wenigen Chancen nutzte. Williams fälschte die Kugel ins eigene Netz ab (44.). Doch die Schützlinge von Trainer Harry Redknapp verpassten es, entscheidend näher an das Manchester-Duo an der Spitze heranzurücken. Ein Patzer von Schlussmann Friedel kostet die Spurs den Dreier. Der US-Amerikaner konnte eine Hereingabe von Rangel nicht kontrollieren, Sinclair war zur Stelle und egalisierte zum 1:1 (84.).

Gerrard macht den Unterschied

Liverpools Bellamy trifft zum zwischenzeitlichen 1:1  gegen Newcastle.

Liverpools Bellamy trifft zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen Newcastle. imago

Der Auftakt zum 19. Spieltag fand in Anfield statt. Am Freitagabend standen sich der FC Liverpool und Newcastle United gegenüber, die beide Punkte für das internationale Geschäft brauchen. Viele Blicke waren auf Liverpools Angreifer Carroll gerichtet, der im vergangenen Winter als Nachfolger von Torres (jetzt Chelsea) für knapp 40 Millionen Euro von Newcastle nach Liverpool geholt worden war. Die Reds dominierten zunächst die Partie, doch sie gerieten durch ein Eigentor von Agger (25.) ins Hintertreffen. Liverpool reagierte fünf Minuten später, als Bellamy gekonnt abschloss. Im zweiten Durchgang rannten die Reds einige Zeit vergeblich an und wurden erst mit der Einwechslung von Gerrard zwingender. Zwar machte Bellamy mit einem Freistoßtor das 2:1 (67.), doch war der Kapitän der Dalglish-Elf der absolute Dreh- und Angelpunkt. Zum krönenden Abschluss versenkte er das Leder per Linksschuss zum 3:1 in die Maschen (78.). Carroll hatte seine beste Szene nach einer Gerrard-Flanke, als der wuchtige Mittelstürmer seinen Kopfball an die Querlatte setzte.

Der frühere Hoffenheimer Demba Ba war diesmal im Newcastle-Sturm zu sehr auf sich alleine gestellt, doch war er bei den wenigen gefährlichen Aktionen der Magpies beteiligt. Fast hätte er auch seinen 15. Premier-League-Treffer erzielt, doch Liverpools Abwehrmann Skrtel schlug den Ball in letzter Sekunde von der Linie.