Besser hätte sich Tottenhams Trainer Harry Redknapp seine Rückkehr an die Seitenlinie nach überstandener Herz-OP nicht malen können. Völlig ungefährdet bezwangen seine Spurs, bei denen van der Vaart bis zur 70 Minute zum Einsatz kam, Aston Villa im Montagabendspiel mit 2:0 und zogen damit vorbei an Newcastle United auf Rang drei der Premier League. Mann des Abends war Adebayor, der nach nicht einmal einer Viertelstunde Modrics Zuspiel mit einem sehenswerten Fallrückzieher zur Führung für die Gastgeber veredelte (14.), um kurz vor dem Seitenwechsel ein Missverständnis zwischen Collins und Villa-Keeper Given zur frühen Vorentscheidung zu nutzen (40.). Die Gäste erweckten dagegen zu keiner Zeit den Eindruck, als könnten sie Tottenham noch einmal ernsthaft in Gefahr bringen. Einzig Bent prüfte Spurs-Schlussmann Friedel, scheiterte aber am US-Amerikaner (47.). Am Ende hätten die Londoner das Ergebnis sogar noch deutlicher gestalten können, ließen aber auch beste Einschussmöglichkeiten ungenutzt .
Ein besonderes Spiel sollte es am Sonntag für die ehemaligen Liverpooler Torres und Meireles werden, wurde es aber nicht - ein ehemaliger Chelsea-Spieler sollte der Mann des Tages werden, denn das Duo saß nur auf der Bank. Vielleicht war es die späte Strafe dafür, dass die beiden für die letzten Niederlagen von Chelsea gegen Liverpool mit ihren Toren verantwortlich waren. Bei den Reds stand Maxi Rodriguez erstmals in dieser Saison in der Startformation. Doch die Blues gaben zunächst den Ton an. Nach zehn Minuten war die Abtastphase vorbei und Mata gab aus kurzer Distanz, allerdings auch aus spitzem Winkel, einen ersten Warnschuss ab. Malouda hatte schön vorbereitet. Nach 20 Minuten jubelte ein Teil der Fans bereits, aber Drogbas Freistoß verfehlte das Tor knapp und der Ball zappelte eben nur im Außennetz. Die Reds lauerten auf Konter und nahmen mit Suarez einen ersten erfolgsversprechenden Anlauf, doch der Uruguayer spielte den Ball dem Gegner in die Beine.
Es war der Auftakt für eine starke Phase der Gäste, die in der Führung gipfelte. Mikel ließ sich am eigenen Strafraum den Ball von Adam abjagen und dann ging es blitzschnell: Bellamy, Suarez, wieder Bellamy, Maxi Rodriguez - Tor! Keeper Cech hatte beim Schuss des Argentiniers keine Abwehrchance (34.). Erst nach dem Wechsel berappelten sich die Blues und kamen mit viel Schwung aus der Kabine. Malouda wollte wohl eigentlich selbst aufs Tor schießen, legte letztlich aber für den eingewechselten Sturridge auf (55.). Nur zwei Minuten später rettete Reina nach einem Freistoß von Drogba auf der Linie. Liverpool stand fortan eigentlich nur noch hinten drin. Malouda schoß beim Belagerungszustand in der 75. Minute aus sechs Metern vorbei. Doch die Reds wachten nochmal auf. Ein ehemaliger Chelsea-Spieler ließ die Stamford Bridge schließlich verstummen. Johnson, normalerweise in der Abwehr zuhause, wurde zum Matchwinner, als er von der rechten Außenbahn nach innen zog. Wie ein Stürmer ließ er Cole und Malouda stehen, um zum 2:1 einzuschieben. Für Chelsea bedeutete das die dritte Liga-Pleite in Serie gegen Liverpool.
Liverpool ist nun sieben Ligaspiele in Folge ungeschlagen und schloss nach Punkten zu Chelsea auf (22), allerdings ist Tabellenführer Manchester City bereits zwölf Punkte in Front.
Erster gegen Dritter, bester Sturm (39) gegen beste Abwehr (8) - das Duell zwischen Manchester City und Newcastle United, den beiden einzigen noch ungeschlagenen Teams der Liga, war mit Fug und Recht als Topspiel zu bezeichnen. Die "Magpies", bislang zweifellos die Überraschung der Saison, hielten beim Tabellenführer lange dagegen. Doch zwei Aussetzer von Verteidiger Ryan Taylor brachten die Gäste kurz vor der Pause ins Hintertreffen. Erst blockte Taylor Yaya Tourés Schuss im Strafraum mit der Hand - Balotelli verwandelte den Elfmeter (41.) -, dann verstolperte er vor dem eigenen Tor den Ball. Richards bedankte sich und erhöhte auf 2:0 (44.). Nach dem Wechsel machte City, bei dem Dzeko nur auf der Bank saß, mit einem weiteren Elfmeter alles klar. Aguero verwandelte, nachdem Ben Arfa Richards gefoult hatte.
Goslings später Anschlusstreffer konnte die erste Saisonniederlage nicht mehr abwenden. Newcastle verpasste es damit, mit zwölf ungeschlagenen Spielen zum Start einen neuen Vereinsrekord aufzustellen. ManCity bleibt in der Premier League hingegen das Maß aller Dinge und ist nach dem siebten Sieg in Folge als einziges Team noch ungeschlagen. Jetzt gilt die Konzentration der Champions League: Am Dienstag steht in Neapel ein vielleicht entscheidendes Duell an.
Eine verrückte Angelegenheit war das Kellerduell zwischen Wigan (20.) und Blackburn (19.). Zweimal wechselte die Führung, doch Crusats 3:2 (88.) reichte den Gastgebern nicht zum Sieg: In der Nachspielzeit holte der bei einer Ecke mit nach vorne geeilte Rovers-Schlussmann Robinson einen Elfmeter heraus! Yakubu behielt die Nerven und bescherte Blackburn mit seinem zweiten Treffer einen wichtigen Punkt.
Zum ersten dritten Mal überhaupt trat Manchester United am Abend bei Swansea City an. Zweimal hatte es nur ein Unentschieden gegeben (1938/1982) - diesmal klappte es mit drei Punkten. Ein frühes Tor von Hernandez (11.) reichte den Red Devils zum Sieg bei den bis dahin zuhause noch ungeschlagenen Walisern. Der Mexikaner, der nach Vorarbeit von Giggs trocken einschoss, war der erste Gästespieler, der in der Liga in dieser Saison im Liberty Stadium traf. Das zuvor einzige Gegentor des Neulings war aus einem Eigentor resultiert. Mit fünf Punkten Rückstand bleibt United erster Verfolger von Spitzenreiter und Lokalrivale City.
Arsenal hat den miserablen Saisonstart endgültig vergessen gemacht. Bei Aufsteiger Norwich City landeten die Gunners den fünften Sieg in Folge. Platz vier ist schon wieder ganz nah. In Führung ging an der Carrow Road zunächst jedoch der Außenseiter - weil Mertesacker patzte (16.). Doch Arsenal, das einmal mehr fahrlässig mit seinen zahlreichen Großchancen umging, kann sich dieser Tage auf einen van Persie in Galaform verlassen. Nach Zuspiel von Walcott glich der Niederländer aus (27.). Einen Geniestreich hatte er dann noch parat: Von Song in Szene gesetzt chippte er den Ball sehenswert ins Tor (60.).
Van Persie hat in den vergangenen fünf Ligaspielen damit zehn (!) Mal getroffen. Im Kalenderjahr 2011 erzielte er in 29 Partien 31 Tore. 30 Tore in einem Jahr - das hatten in der Premier League vor dem Niederländer mit Shearer (2), Henry, van Nistelrooy und Les Ferdinand erst vier Spieler geschafft.
Pl. | Verein | Tore | Pkte. | |
---|---|---|---|---|
1 | ![]() | ![]() | 42:11 | 34 |
2 | ![]() | ![]() | 29:12 | 29 |
3 | ![]() | ![]() | 23:15 | 25 |
4 | ![]() | ![]() | 18:11 | 25 |
5 | ![]() | ![]() | 25:17 | 22 |
6 | ![]() | ![]() | 16:11 | 22 |
7 | ![]() | ![]() | 25:22 | 22 |
8 | ![]() | ![]() | 16:17 | 15 |
9 | ![]() | ![]() | 13:22 | 15 |
10 | ![]() | ![]() | 11:17 | 14 |
11 | ![]() | ![]() | 17:20 | 13 |
12 | ![]() | ![]() | 13:16 | 13 |
13 | ![]() | ![]() | 12:16 | 13 |
14 | ![]() | ![]() | 10:22 | 12 |
15 | ![]() | ![]() | 14:13 | 11 |
16 | ![]() | ![]() | 14:15 | 11 |
17 | ![]() | ![]() | 13:20 | 11 |
18 | ![]() | ![]() | 19:29 | 9 |
19 | ![]() | ![]() | 16:27 | 7 |
20 | ![]() | ![]() | 10:23 | 6 |
1. van Persie, Robin | ![]() | ![]() |
Spiele: 38 | Tore: 30 | |
2. Rooney, Wayne | ![]() | ![]() |
Spiele: 34 | Tore: 27 | |
3. Aguero, Sergio | ![]() | ![]() |
Spiele: 34 | Tore: 23 | |
4. Adebayor, Emmanuel | ![]() | ![]() |
Spiele: 33 | Tore: 17 | |
5. Dempsey, Clint | ![]() | ![]() |
Spiele: 37 | Tore: 17 |