Vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion "Mario Alberto Kempes" gewann die Albiceleste von Coach Sergio "Checho" Batista mit ihrem ersten überzeugenden Turnierauftritt mit 3:0 gegen die Auswahl aus Mittelamerika und steht in der Runde der letzten Acht.
Batista reagierte auf die beiden trostlosen und glücklichen Unentschieden gegen Bolivien und Kolumbien und tauschte eifrig Personal. Um Superstar Messi herum wirbelte mit den Real-Stars Di Maria und Higuain sowie Maradona-Schwiegersohn Aguero eine runderneuerte Offensive. Im Mittelfeld durfte zudem Gago erstmals von Beginn an ran, für Cambiasso, Banega, Lavezzi und auch Englands Torschützenkönig Tevez war so kein Platz mehr. Derart umformiert zeigten sich die Gastgeber vom Anpfiff weg in allen Belangen überlegen.
Copa America - 3. Spieltag
Copa America - Tabelle - Gruppe A
Unentwegt näherten sich die argentinischen Stürmer dem Tor Costa Ricas. Gäste-Coach Ricardo La Volpe, 2006 in Deutschland noch kettenrauchender WM-Coach der mexikanischen Auswahl, hatte vor der Partie seine Spieler noch ermahnt, "dass sie bis zum Ende der Partie Messi nicht um Autogramme bitten sollen". So weit kam es zwar dann nicht, dem Sturmlauf der Albiceleste hatte Costa Rica aber wenig entgegenzusetzen.
Gleich Reihenweise versiebte die Batista-Elf im ersten Durchgang beste Gelegenheiten, ein Burdisso-Kopfball an die Latte kam der Erlösung zunächst noch am Nächsten. Als alle schon auf ein 0:0 zur Pause spekulierten, stach Aguero jedoch eiskalt zu. Gäste-Keeper Moreira ließ einen Gago-Schuss zur Seite prallen, der "Kun" staubte locker ab (45.).
Messi legt doppelt vor
Durchgang zwei ließ sich so aus Sicht der Anhänger in Cordoba schon besser an. Nun hatte auch der vor, während und nach dem Spiel frenetisch umjubelte Messi seine Auftritte. Barcelonas Torgarant brillierte gleich zweimal als maßgenauer Vorlagengeber: Zunächst erneut für Aguero (52.), dann für Di Maria (63.). Costa Rica war somit besiegt und Argentiniens Seelenfrieden zumindest zum Teil wieder hergestellt. Der Erfolg hätte dabei noch um Einiges höher ausfallen müssen, doch ließen es die Hausherren bis zum Ende etwas lässiger angehen. Joker Lavezzi traf noch einmal Aluminium, trauern musste deswegen niemand mehr. Aguero führt die Torschützenliste nun mit drei Treffern an und war nach Schlusspfiff "überglücklich mit meiner Vorstellung".
Gegen Chile, Peru oder Uruguay?
Argentinien beendete die Gruppe A hinter den "Cafeteros" aus Kolumbien auf dem zweiten Platz und beobachtet nun gespannt das Geschehen in Gruppe C. Momentan ist Peru als Gruppenzweiter im Viertelfinale von Santa Fe am Samstag der Kontrahent, doch es droht auch das Aufeinandertreffen mit Chile oder Uruguay – ganz andere Kaliber als Spielball Costa Rica. Zumal die Statistik wenig Gutes verheißt: Seit Brasiliens Copa-Sieg 1922 hat kein Team das Turnier nach zwei Unentschieden zum Auftakt für sich entscheiden können.
Aus Cordoba berichtet Andreas Schade
