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Huth sticht Hitzlsperger aus - ManCity mit Mühe

FA-Cup-Viertelfinale: Van der Sar überragt gegen Arsenal

Huth sticht Hitzlsperger aus - ManCity mit Mühe

Reingewuchtet: Robert Huth besorgte die Führung für Stoke gegen Hitzlsperger und West Ham.

Reingewuchtet: Robert Huth besorgte die Führung für Stoke gegen Hitzlsperger und West Ham. picture-alliance

Huth versenkt eine Einwurf-Flanke per Kopf: Stoke jubelt nach 39 Jahren

Auch dank Ex-Nationalspieler Huth hat sich Stoke City erfolgreich für das 0:3 bei West Ham am vergangenen Liga-Wochenende revanchiert - und gleichzeitig zum ersten Mal seit 1972 das FA-Cup-Halbfinale erreicht. Die Potters setzten sich am Sonntag im heimischen Britannia Stadium verdient mit 2:1 durch. Zunächst wuchtete Huth nach einem weiten Wurf durch Einwurf-Experte Delap die Kugel per Kopf in die Maschen (12.), nach einer halben Stunde glichen die Hammers, die Torjäger Ba schonten, auf umstrittene Weise aus: Piquionne hatte vor seinem Tor Hitzlspergers Traumzuspiel klar mit der Hand mitgenommen (30.). Nach Wiederanpfiff vergab Stokes Etherington zunächst einen zweifelhaften Elfmeter, ehe Higginbotham einen Freistoß durch die Mauer hindurch ins Tor schoss (63.). Der Endstand, auch weil Upson mit einem krachenden Lattenkopfball das späte 2:2 liegenließ.

City schwach: Richards bricht den Bann gegen wackere Royals

Es war eine schwere Geburt, aber am Ende steht doch das Manchester-Derby im FA-Cup-Halbfinale. Schon vor ManCitys Heimduell mit Zweitligist FC Reading war die Runde der letzten Vier, die komplett in Wembley ausgetragen wird, ausgelost worden, mit dem Topduell der beiden Rivalen als Highlight. Fast hätten die Citizens aber nachsitzen müssen. Während Dzeko 90 Minuten lang auf der Bank saß, schickte Trainer Roberto Mancini Balotelli, der zuletzt wegen einer Rasen-Allergie in Kiew (0:2) ausgewechselt worden war, für die Schlussphase aufs Feld - weil City gegen den wackeren Underdog lange einfach das Tor nicht treffen wollte.

Micah Richards köpft das Siegtor für Manchester City gegen den FC Reading

Reingewuchtet II: Micah Richards köpft das Siegtor für Manchester City gegen den FC Reading. Getty Images

Aus einer enttäuschenden Elf stach nur David Silva heraus, der schon vor der Pause als Dreh- und Angelpunkt der Hausherren für ein wenig Gefahr gesorgt hatte und der in Minute 74 die entscheidende Ecke schlug: Richards überwand den starken Reading-Keeper Alex McCarthy per Kopf. Damit waren die Hoffnungen der 2836 Gäste-Fans auf ein zweites Duell im heimischen Madejski Stadium gestorben. Jener Madejski, Klubboss der Royals, hatte ihnen die Bus-Anreise nach Manchester spendiert.

Samstag: Manchester United weiter! Van der Sar überragt gegen Arsenal

Zum ersten Mal seit zwei Jahren hatte Manchester United zuletzt zweimal am Stück in der Premier League verloren, Arsenal (nur zwei Siege aus sechs Pflichtspielen) musste das Aus in Barcelona verkraften. Mit anderen Worten: Das FA-Cup-Viertelfinalduell der beiden vom Tableau her besten englischen Mannschaften derzeit war plötzlich ein kleiner Krisengipfel - aus dem United als Sieger hervorging. Eine schwere Verletzung überschattete eine ansonsten höchstunterhaltsame Begegnung im ausverkauften Old Trafford, in der van der Sar mit zahlreichen Paraden das Halbfinalticket sicherstellte.

Fabio da Silva lässt sich für sein Führungstor feiern

Abgestaubt! Fabio da Silva jubelt mit seinen Teamkollegen übers 1:0 für Manchester United. picture-alliance

Sir Alex Ferguson musste auf Nani verzichten, dem Carragher bei Liverpools 3:1-Sieg vor einer Woche das Bein aufgeschlitzt hatte. Seine personelle Reaktion: Er stellte daheim gleich sieben gelernte Abwehrspieler auf! Berbatov saß erneut nur auf der Bank. Und entsprechend defensiv ging United das Spiel an, der Ball wurde meist den Gästen überlassen, die ohne Kapitän Fabregas (Oberschenkelverletzung) aber wenig damit anzufangen mussten. Stattdessen hatte Rafael da Silva dank einer Hereingabe von Zwillingsbruder Fabio die erste gute Chance, köpfte aber drüber (15.).

Eine knappe Viertelstunde später klappte es dann, wirklich abgezeichnet hatte es sich nicht. Nach Rooneys Traumflanke parierte Szczesny-Vertreter Almunia Hernandez' Kopfball noch klasse, aber Fabio da Silva staubte aus kurzer Entfernung ab. Arsenal, das auf personelle Experimente verzichtete und in bestmöglicher Besetzung antrat, antwortete, doch sowohl bei van Persie (33.) als auch bei Nasri (45.) war der glänzend aufgelegte van der Sar zur Stelle.

Saisonende! Djourous Verletzung trübt eine zweite Hälfte auf höchstem Niveau

Zur Pause ging Torschütze Fabio raus und Valencia feierte nach sechsmonatiger Leidenszeit sein Comeback im United-Trikot. Im Zentrum stand aber bald ein anderer: Edwin van der Sar. Der Torhüter-Veteran lief jetzt zur Höchstform auf, verhinderte binnen weniger Sekunden erst ein Brown-Eigentor mit dem Fuß, dann den Gegentreffer durch Koscielny mit einer Weltklasse-Parade (47.). Zwei Minuten später: das 2:0! Nach einem Pressschlag zwischen Djourou und Hernandez köpfte Rooney den Abpraller aus zwei Metern ein. Entscheidung? Mitnichten, das Niveau nahm immer weiter zu, die Gunners blieben hungrig.

Wayne Rooney trifft zum 2:0

Abgestaubt II: Wayne Rooney köpft an Arsenal-Keeper Manuel Almunia vorbei zum 2:0-Endstand ein. picture-alliance

Van Persies Schlenzer rauschte am oberen Torwinkel vorbei (64.), gegen Nasri (57.), Chamakh (67., 76.) und Rosicky (78.) reagierte van der Sar erneut überragend. Trotz des Vorsprungs war es spannend, zu sehr drückten nun die Londoner, zu selten befreiten sich die Red Devils. Erst Djourou hätte bedrängt von Hernandez seinen Torwart Almunia fast überwunden (80.) - die Folgen waren dramatisch: Weil Sagna in der Szene unglücklich über Djourou gestolpert war, musste Letzterer minutenlang behandelt und schließlich mit Sauerstoffmaske abtransportiert werden. Wenger sagte hinterher, die Saison des Schweizers sei vorbei. Geschockt und nur noch zu zehnt (Arsène Wenger hatte schon dreimal gewechselt) fand Arsenal den Faden nicht mehr - von vier Titelchancen ist damit nur noch eine übrig: die Meisterschaft.

Lee verhindert Birminghams nächsten Gang nach Wembley - Bolton weiter

Das Pokal-Märchen von Birmingham City ist zu Ende: Nachdem die Blues gegen Arsenal sensationell den League Cup gewonnen hatten, träumten sie am Samstagmittag davon, das nächste Ticket nach Wembley zu lösen (wo auch die FA-Cup-Halbfinals steigen). Doch einer hatte etwas dagegen: Chung-Yong Lee. Der Südkoreaner köpfte in der letzten Minute das 3:2 für die Bolton Wanderers! Zuvor hatte Birmingham zweimal eine Gäste-Führung ausgeglichen. So stehen Klasnic & Co. erstmals seit elf Jahren unter den letzten Vier im ältesten Fußball-Wettbewerb der Welt, wo nun das Duell mit Stoke wartet.