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3:1-Erfolg im Derby! Cesc Fabregas erleichtert Arsenal und vergrößert Chelseas Sorgen

Wenger-Elf gewinnt nach langer Zeit wieder gegen einen Großen

3:1-Erfolg im Derby! Cesc Fabregas erleichtert Arsenal und vergrößert Chelseas Sorgen

Spätestens da nahm das Unheil für Chelsea seinen Lauf: Arsenal-Kapitän Cesc Fabregas schiebt zum 2:0 ein.

Spätestens da nahm das Unheil für Chelsea seinen Lauf: Arsenal-Kapitän Cesc Fabregas schiebt zum 2:0 ein. imago

Da wird nicht nur dem Arsenal-Anhang weit mehr als ein Stein vom Herzen gefallen sein: Am Montagabend bezwangen die Schützlinge von Arsène Wenger den Londoner Rivalen FC Chelsea mit 3:1, meldeten sich gleichzeitig im Titelkampf mit einem Ausrufezeichen zurück und stellten fest: Sie können gegen die Großen der Premier League doch noch gewinnen! Nach vier Niederlagen gegen die Blues am Stück und einer Katastrophenbilanz gegen Chelsea und ManUnited zuletzt (0/1/10) feierten diesmal die Gunners. Der Titelverteidiger liegt dagegen nach dem sechsten Ligaspiel ohne Sieg in Folge bereits sechs Zähler hinter Spitzenreiter Manchester United zurück - bei einem Spiel mehr auf dem Konto. Für Carlo Ancelotti dürfte die Luft damit dünner und dünner werden. Arsenal ging das 175. Duell mit Chelsea bereits konzentriert und dominant an, in der ersten Hälfte wirkten die Gunners trotz mangelnder Räume engagierter. Die Gäste, erstmals seit August wieder mit Lampard (nach Leisten-OP) in der Startelf, zogen sich weit zurück und lauerten aus einer kompakten Defensive heraus - meist vergeblich - auf Konter. Drogba, zuletzt nur Joker, diesmal wieder von Beginn an dabei, vergab die einzige gute Chance der Blues (8.).

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In einem temporeichen, intensiven, aber bei weitem nicht fehlerfreien Match traf van Persie (Vertreter des ausgelaugten Chamakh) aus guter Position zwar weder Ball (6.) noch Tor (35.) - doch die Wenger-Truppe legte gegen Ende des ersten Durchgangs noch einmal eine Schippe drauf: Nasris schönen "Chip" aus 18 Metern fischte Cech noch klasse aus dem Winkel (41.), gegen Songs Flachschuss war der Tscheche kurz vor der Pause machtlos. Der Kameruner war zuvor nach Doppelpass mit Wilshere durchgestartet und hatte sich die Kugel von Fabregas optimal stoppen lassen.

Apropos Fabregas: Der Arsenal-Kapitän war nach der Schneepause vor einer Woche wieder voll bei Kräften, in der Startelf - und auch an den weiteren Toren beteiligt. Nach Wiederanpfiff krachte es nämlich richtig: Zunächst "klärte" Essien orientierungslos in den Lauf von Walcott, der vor Cech auf Fabregas querlegte: 2:0 (51.). Zwei Minuten später stibitzte Walcott Malouda den Ball, spielte Doppelpass mit Fabregas und netzte cool ein: 3:0! Zwar gelang Chelsea umgehend das 1:3 - Ivanovic hatte sich nach Drogbas Freistoßflanke weggestohlen und an der Fünfmeterraumgrenze wuchtig eingeköpft (57.) -, der Gunners-Sieg geriet jedoch nicht mehr in Gefahr, weil den Gästen nicht mehr viel einfiel. Vielmehr hätte Nasri nach dem Patzer von Chelsea-Joker Kakuta das vierte Tor nachlegen müssen (69.).

"Boxing Day": Grant atmet auf - Berbatov trifft doppelt für ManUnited

Avram Grant

Mit einem blauen Auge davongekommen: West Hams Coach Avram Grant holte schon vier statt dreier geforderter Punkte. imago

Drei Punkte lauteten das Ultimatum für West-Ham-Coach Avram Grant bis zum Jahreswechsel. Einen holten die Hammers schon in Blackburn, die nächste Chance wartete am Sonntagmittag in Fulham bereits um 13 Uhr. Im Craven Cottage gelang aber zunächst den Gastgebern ein Start nach Maß, als der vollkommen ungedeckte Hughes eine Flanke von Davies einnickte (11.). Die Grant-Schützlinge blieben bis kurz vor der Pause ohne Durchschlagskraft, ehe zwei Abwehrfehler die Partie überraschend noch vor dem Kabinengang drehten: Cole nutzte Etuhus Fehler zum Ausgleich (37.), Piquionne per Volleyschuss die Schlafmützigkeit der FC-Defensive gar zur unverdienten Pausenführung (45.+1). Nach Wiederanpfiff ließen die Hammers wenig zu und wieder war auf Cole Verlass, der in der 73. Minute zum 3:1 traf. Vom Anpfiff weg rettete Nationalkeeper Green gegen Johnson - mehr passierte nicht mehr. Damit erfüllte West Hams Coach Grant seine Vorgabe und dürfte seinen Job wohl behalten.

Berbatov brillant: Tore Nummer 12 und 13 beim Sieg gegen Sunderland

Nicht zu bremsen: ManUnited-Torschütze Dimitar Berbatov

Autsch! Phil Bardsley versucht ManUnited-Torschütze Dimitar Berbatov zu bremsen und muss dabei selbst einstecken. imago

Drei Stunden später erfolgte der Anpfiff im Old Trafford: Tabellenführer Manchester United erhielt Besuch aus Sunderland. Die Black Cats, die mit der Empfehlung von erst drei Niederlagen antraten, wurden kalt erwischt: Dimitar Berbatov schlug bereits in der fünften Minute per Kopf mit Saisontreffer Nummer zwölf zu. Die Ferguson-Elf war auch im weiteren Verlauf tonangebend, die Gäste kamen nur sporadisch vor das Tor der Hausherren. Nach der Pause entschied der bulgarische Goalgetter die Partie mit einem von Ferdinand abgefälschten Rechtsschuss (57.).

Bolton gewann gegen Aufsteiger West Bromwich mit 2:0, überholte Sunderland und setzte seinen Vormarsch damit fort. Taylor (40.) und der Schwede Elmander mit Saisontreffer Nummer neun (86.) trafen für die Coyle-Schützlinge.

Citizens auswärts weiter souverän

Blackpool hatte mit Manchester City einen hochambitionierten Klub zu Gast. Die Citizens, mit Jerome Boateng in der Startelf, legten die Basis für ihren letztlich ungefährdetten 3:1-Auswärtssieg mit einem Blitzstart: Barry nach Vorlage von Tevez (2.) sowie der Argentinier selbst (5.) schockten die Hausherren, die erst nach Carolls Anschlusstreffer (72.) Hoffnung schöpften. Tevez antwortete mit einem abgefälschtem Schlenzer (81.), noch ehe die Magpies zur Schlussoffensive blasen konnten. Die Mancini-Elf polierte ihre starke Auswärtsbilanz weiter auf (6/2/2) und bleibt Lokalrivale ManUnited auf den Fersen.

Die Partie Blackpool gegen das punktgleiche Liverpool konnte nicht stattfinden, nachdem es im Stadion des Aufsteigers keine Rasenheizung gibt und der Platz vereist war. Auch die Begegnung zwischen Everton und Birmingham fiel den Witterungsbedingungen zum Opfer - im Goodison Park waren zahlreiche Wasserleitungen wegen der Minusgrade geborsten.

Robert Huth leitet Stokes Sieg ein

Blackburns Steve Kean, jüngst von der Interimslösung zum Chefcoach aufgestiegen, erlebte im Ewood Park einen weiteren bitteren Nachmittag. Es läuft einfach nicht bei den Rovers, die gegen Stoke City eine 0:2-Schlappe einstecken mussten. Robert Huth mit einem schönen Kopfball (51.) sowie der vier Minuten zuvor eingewechselte Wilson besiegelten die dritte Heimniederlage Blackburns.

Rodallega-Gala in Wolverhampton

In die unteren Regionen: Ein echtes Kellerduell lieferten sich der 19. aus Wolverhampton (vor dem Spieltag 15 Punkte) und der 18. aus Wigan (16). Es sollte der Nachmittag von Wigan-Angreifer Rodallega werden: Zunächst drehte sich der Kolumbianer am Fünfer gekonnt um Gegenpart Stearman und schoss im Fallen ein (9.). Dann legte der Torschütze prima auf für ManUnited-Leihgabe Cleverley, der das beruhigende 2:0 erzielte (20.). Die Antwort der Wolves blieb bis zu Fletchers Anschlusstreffer (87.) aus, nach einigen Minuten Zittern entführte Athletic verdient alle Punkte und schickte die Wanderers ganz in den Keller.

Van der Vaart schlägt zweimal zu

Stewart Downing und Rafael van der Vaart

Tottenhams van der Vaart (re.) jubelt, Villas Downing wendet sich ab. picture alliance

Tottenham Hotspur feierte einen 2:1 (1:0)-Erfolg bei Aston Villa und verteidigte somit seine Position in der Spitzengruppe. Die Londoner mussten um den Erfolg in Birmingham aber bis in die Nachspielzeit zittern, wo Villa alles auf eine Karte setzte und dem Ausgleichstreffer nahe war.

Maßgeblicher Mann in den Reihen des Teams von Trainer Harry Redknapp war Rafael van der Vaart. Der ehemalige HSV-Akteur erzielte beide Tore (23., 67.), wobei das zwischenzeitliche 2:0 nach einem Bilderbuchkonter perfekt von Gareth Bale vorbereitet wurde. Tottenham musste über eine Stunde in Unterzahl agieren, nachdem Jermain Defoe in der 28. Minute glatt Rot sah. Doch erst nach dem Anschlusstreffer durch Albrighton (82.) wackelten die Spurs, brachten den Erfolg aber nach Hause.