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Lazio verteidigt die Spitze in Bari

Überblick: Milan vorerst Erster - Juve setzt Aufwärtstrend fort

Lazio verteidigt die Spitze in Bari

Sergio Floccari zeigt es an: Lazio ist die Nummer eins.

Sergio Floccari zeigt es an: Lazio ist die Nummer eins. picture alliance

Lazios Höhenflug geht in Bari weiter

Der Abschluss des Spieltags war dem alten und neuen Tabellenführer vorbehalten. Und der heißt auch nach dem siebten Spieltag ziemlich überraschend Lazio. Als Trainerfuchs Edy Reja die Römer vor acht Monaten im Abstiegskampf übernahm, war das nicht abzusehen. Der 65-Jährige hat aus der Mannschaft wieder eine Einheit geformt, aus der der brasilianische Neuzugang Hernanes herausragt. Für 13,5 Millionen Euro kam er vom FC Sao Paulo und traf in Bari beim 2:0-Erfolg zur Führung (52.). Floccari machte schließlich den Sack zu (62.). Die Römer haben weiterhin zwei Punkte Vorsprung vor den Mailänder Stadtrivalen Milan und Inter.

Eto'o trifft zum Inter-Sieg

Da in der kommenden Woche schon wieder die Champions League ruft, war Inter Mailand diesmal schon im Mittagsspiel am Sonntag dran. Der Meister, ohne die verletzten Argentinier Cambiasso und Milito, konnte sich einmal mehr auf den formstarken Eto'o verlassen. Der Kameruner schraubte sein Torekonto durch seinen Siegtreffer beim 1:0 in Cagliari (39.) auf zehn Erfolge in neun Spielen der Serie A und Champions League. Inter trug alles in allem einen schmeichelhaften Sieg davon, Keeper Julio Cesar musste einige brenzlige Situationen entschärfen. In der zweiten Hälfte rettete die Latte nach einer abgefälschten Flanke von Lazzari für den geschlagenen Inter-Schlussmann. Cagliari-Fans sorgten mit Schmährufen gegen die Inter-Stars Samuel Eto'o, Maicon und Jonathan Biabiany beinahe für einen Spielabbruch. Der Schiedsrichter unterbrach nach nur drei Minuten die Partie auf Sardinien.

Fiorentina übernimmt die Rote Laterne

Es waren furchterregende Szenen, die sich am Dienstag in Genua abspielten. Die Gewaltausbrüche serbischer Hooligans provozierten nach sechs Minuten den Abbruch des EM-Qualifikationsspiels zwischen Italien und Serbien. Am Sonntag stand im Marassi wieder der Fußball im Mittelpunkt: Sampdoria hatte gegen den AC Florenz das bessere Ende auf seiner Seite. Marchionni brachte die Toskaner früh in Führung (6.), doch in der Schlussphase drehten Ziegler (81.) und Cassano (82.) mit einem Doppelschlag die Begegnung. Während die Ligurier den Anschluss nach oben herstellen konnten, stürzt die Fiorentina ans Tabellenende.

Milos Krasic (Juventus Turin)

In Turin wehen wieder blonde Haare: Milos Krasic ist Juves neuer Pavel Nedved und bereitet gegen Lecce drei Treffer vor. imago

Juve präsentiert sich stark

Juventus Turin setzte seinen Aufwärtstrend gegen Aufsteiger Lecce fort. Mit 4:0 schickte Juve die Apulier zurück in den Süden. Aquilani (13.), Felipe Melo (34., Elfmeter), Quagliarella (44.) sowie Edeljoker del Piero (82.) sorgten für klare Verhältnisse. Ein historischer Moment für Alessandro del Piero: Der 35-Jährige stellte mit seinem 178. Serie-A-Tor den Vereinsrekord von Juves Klublegende Giampiero Boniperti ein.

Der SSC Neapel verpasste es, sich ganz oben festzusetzen. Neuzugang Cavani brachte die Mazzarri-Elf mit seinem siebten Pflichtspieltor in Catania in Führung, doch das reichte nicht für den Dreier, weil Gomez für die Sizilianer ausglich (69.). In der Schlussminute sah zu allem Überfluss Cannavaro die Rote Karte.

US Palermo feierte beim 4:1 gegen den FC Bologna seinen ersten Heimsieg. Pastore (16.), Ilicic (24.), Pinilla (47.) und Bacinovic (83.) sorgten für Party-Stimmung auf der Insel. Einzig der Gegentreffer von di Vaio (66.) war ein kleiner Schönheitsfehler.

Ein Befreiungsschlag glückte Udine beim bislang überzeugenden Aufsteiger Brescia. Ein Treffer von Corradi (80.) entschied die Partie zu Gunsten der Gäste aus dem Friaul, die so die Rote Laterne an die Fiorentina weiterreichen können.

Pato und Robinho schießen Milan zum Sieg

"Von allen Sommereinkäufen gehört Kevin-Prince Boateng zweifelsohne zu denen, die am besten eingeschlagen haben", hatte die "Gazzetta dello Sport" unlängst befunden. Das Überangebot im Milan-Mittelfeld führte allerdings dazu, dass der Berliner im Heimspiel gegen das Chievo zunächst eine Pause erhielt. Für das Überraschungsteam aus Verona gab es bei Milan auch beim achten Gastspiel nichts zu holen. Ein Doppelpack von Pato (18./30.), jeweils nach Vorarbeit von Ibrahimovic, stellte die Weichen für die Rossoneri auf Sieg. 20 Minuten vor Schluss kam Chievo nochmal ran, als Ibrahimovic einen Kopfball von Pellissier ins eigene Tor abfälschte. Wenig später verpasste Gelson Fernandes den Ausgleich nur knapp. Alles klar machte letztlich der wie Boateng eingewechselte Robinho, der nach Zuspiel von Ronaldinho sein erstes Tor im Milan-Dress erzielte. Wermutstropfen vor dem Champions-League-Duell mit Real Madrid: Innenverteidiger Thiago Silva musste nach gut einer Stunde wegen einer Knöchelverletzung ausgewechselt werden.

Borriello trifft gegen seinen Ex-Klub, die Roma springt aus dem Keller

Der AS Rom hat den Saisonstart wie schon im Vorjahr mit nur fünf Punkten aus sechs Spielen komplett in den Sand gesetzt. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, gibt der Höhenflug des Erzrivalen Lazio der gelb-roten Fußballseele derzeit den Rest. Am Samstagabend wurde der CFC Genua mit Ex-Roma-Stürmer Luca Toni im Olimpico vorstellig. Und auch wenn dem seit Mai torlosen Totti erneut kein Treffer gelang, schafften die ersatzgeschwächten Giallorossi den Befreiungsschlag.

Marco Borriello (AS Rom)

Traf für die Roma gegen seinen Ex-Klub CFC Genua: Marco Borriello. imago

In einer ereignisreichen ersten Hälfte mit zahlreichen Großchancen auf beiden Seiten besorgte Borriello, der einst für die Gäste auf Torejagd ging, die Führung für die Roma. Eine abgefälschte Totti-Flanke stocherte der Angreifer aus kurzer Distanz mit der Pike über die Linie. Acht Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte Brighi nach einem feinen Spielzug auf 2:0. Der eingewechselte Rudolf, der zuvor schon die Latte getroffen hatte, brachte die Gäste noch einmal ran (78.). Auch Borriello scheierte nach schöner Vorarbeit des agilen Totti am Querbalken. So hatten die Römer noch zahlreiche bange Momente zu überstehen, ehe der zweite Saisonsieg feststand.