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Die Roma schielt auf Inter

Milan-Sieg in Bari - Lazio zittert

Die Roma schielt auf Inter

Gut gespielt, zahlreiche Chancen vergeben und 2:3 verloren. Der AC Mailand steht in der Champions League nach der Hinspielniederlage gegen Manchester United vor dem Aus. Doch am Sonntagabend präsentierte sich das Team von Trainer Leonardo in Bari gut erholt und gewann mit 2:0. Die Treffer für die Lombarden erzielten Boriello, der gegen ManUnited schmerzlich vermisst wurde, und Pato. Barreto vergab mit einem verschossenen Elfmeter in der Schlussminute den Ehrentreffer. Milan hat als Tabellendritter nun sieben Punkte Rückstand auf den Stadtrivalen Inter, allerdins eine Partie weniger ausgetragen.

Hitzlsperger schmort weiter auf der Bank

Mirko Vucinic und Jeremy Menez (re.)

Gefeierter Siegtorschütze: Mirko Vucinic (li.), Jeremy Menez gratuliert. imago

Es bleibt dabei: Nationalspieler Thomas Hitzlsperger spielt nach seinem Wechsel in die "Ewige Stadt" bei Lazio weiter keine Rolle. Auch beim 1:3 in Palermo kam der Ex-Stuttgarter nicht zum Einsatz. Die Laziali kehrten nach dem Auswärtssieg in Parma im ersten Spiel unter Trainer Edy Reja wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Hernandez brachte die Sizilianer schon nach wenigen Sekunden in Führung. Pikante Note am Rand: Unter Palermos Coach Delio Rossi hatte Lazio im Vorjahr den Pokal geholt. Rossis Schützlinge blieben auch im 13. Heimspiel ungeschlagen.

Vucinic lässt Roma träumen

Der 25. Spieltag

Zwar hat die Roma im Stadio Olimpico zwei Ligapartien verloren, doch mit dem elften Heimdreier am Sonntag (1:0 über Catania) noch mehr Zähler vor eigenem Publikum eingefahren als Palermo. Vucinic traf in der 18. Minute nach einer Ecke per Volley und vertrat die verletzt bzw. gelbgesperrt fehlenden Toni und Totti dadurch ausgesprochen erfolgreich. Mit dem siebten Serie-A-Sieg in Reihe wachsen die Hoffnungen der Roma-Fans auf den ganz großen Wurf - nur noch fünf Punkte sind es auf Primus Inter.

Der SSC Neapel enttäuschte durch ein 0:0 beim Schlusslicht Siena und musste Juventus Turin im Kampf um Platz vier vorbeiziehen lassen. Die Juve hat durch den 2:1-Erfolg in Bologna mit nun 41 Zählern einen mehr als Napoli. Neu-Trainer Alberto Zaccheroni feierte den dritten Pflichtsieg in Serie, den der Ex-Bremer Diego mit seinem vierten Saisontor in der 5. Minute einleitete. Winterneuzugang Busce glich für Bologna aus, doch Joker Candreva traf kurz nach seiner Einwechslung zum 2:1-Siegtor.

Diego

Flach ins Tor: Diego trifft in Bologna zum 1:0. picture-alliance

Florenz mit Wut im Bauch zum Derbysieg

Rund ein halbes Dutzend Mannschaften hat Platz vier der Serie A im Blick. Der AC Florenz gehört nach dem 2:1-Derbysieg gegen Livorno auch mit dazu. Die Violetten mussten zwar das 0:1 durch Innenverteidiger Rivas schlucken - der bullige Kolumbianer flog später wegen Meckerns vom Platz -, doch Vargas und Gilardino mit seinem zehnten Saisontor bogen die Angelegenheit zu Gunsten des Bayern-Kontrahenten noch um. Nach sechs sieglosen Partien kam der Erfolg gerade auch für Coach Cesare Prandelli zur rechten Zeit.

Livorno (23 Punkte) steckt unter dem ominösen Strich fest, und dies tut auch Bergamo (21). Atalanta kassierte am Sonntag eine bittere 0:1-Heimniederlage gegen Chievo, für das Stürmer Pellissier entscheidend traf. Knapp drüber finden sich die ebenfalls unterlegenen Teams aus Catania (24), Udine (24) und Lazio (25). Udinese tauschte am Tag nach der Niederlage in Genua den Trainer.

Samstag: Inter torlos, Mourinho furios

Schiedsrichter Paolo Tagliavento stand mit drei Platzverweisen im Mittelpunkt der Partie Inter gegen Sampdoria.

Schiedsrichter Paolo Tagliavento stand mit drei Platzverweisen im Mittelpunkt der Partie Inter gegen Sampdoria. imago

Im schwarz-blauen Teil von Mailand zählt man die Tage herunter: Am Mittwoch empfängt Inter in der Champions League den FC Chelsea. Für José Mourinho das Wiedersehen mit seinem alten Klub, den er in England einst zu zwei Meistertiteln führte. Zuvor stand aber das Ligaduell gegen Sampdoria am Samstagabend an. Und es endete wie schon die beiden vorherigen Partien des Tabellenführers mit einem Remis. Dabei konnte das Mourinho-Team sogar noch froh sein, überhaupt einen Punkt geholt zu haben. Denn nach Platzverweisen gegen Walter Samuel (30.) und Ivan Cordoba (38.) mussten die Gastgeber schon frühzeitig mit nur noch neun Spielern auskommen. Eine Viertelstunde vor Schluss musste auch Genuas Pazzini vorzeitig unter die Dusche. Somit wehrte Inter auch eine Fortsetzung der Siegesserie von Sampdoria ab: Vier Spiele in Folge konnte das Team von Trainer Luigi del Neri zuletzt gewinnen.

José Mourinho war mit dem Erlebten naturgemäß nicht einverstanden. Der Portugiese wetterte vehement gegen den Schiedsrichter, dem er sogar per Geste andeutete, man möge ihn doch mit Handschellen abführen. Aus diesem Grund und wegen verbaler Aussetzer droht ihm nun eine Sperre. "Man muss uns auf sechs Fußballer reduzieren, um uns zu besiegen", schrie Mourinho durch die Stadion-Katakomben. Klubchef Massimo Moratti gratulierte ihm zum Remis und wird mit den Referees, die den Meister nach dessen Selbstverständnis seit Wochen benachteiligen, sicher auch nicht einverstanden gewesen sein.