Jede Menge Erklärungsbedarf: Real-Coach Fabio Capello. dpa
In den USA wurde bekannt, dass David Beckham nun bereits vor Ablauf der Saison in Spanien wechseln will. Zusammen mit seinen Rechtsvertretern strebt er eine Auflösung seines Vertrag bis zum US-Saisonstart im April an, wie der Chef der Major League Soccer (MLS), Don Garber, bestätigte: "Wir möchten ihn so früh wie möglich hier haben. Die MLS und Galaxy tun alles, was sie können", sagte Garber, schloss allerdings eine Ablösezahlung an die "Königlichen" aus. Schließlich sei Beckham "scharf darauf", früher in die USA zu kommen.
"Becks", von Trainer Fabio Capello für den Rest der Saison ausgemustert, sah indes das Spiel gegen Saragossa im Bernabeu-Stadion zusammen mit den ebenfalls suspendierten, gesperrten oder verletzten Stars Ronaldo, Antonio Cassano, Roberto Carlos, Michel Salgado und Sergio Ramos von den VIP-Plätzen der Tribüne aus.
Nach dem Schlusspfiff hatte sich Capello zweimal den "Stinkefinger" in Richtung zweier Fans erlaubt, die ihn zuvor angepöbelt hatten. Das war natürlich Wasser auf die Mühlen für die Capello-Kritiker in den spanischen Medien, die bereits den beim FC Chelsea "wackelnden" José Mourinho als Nachfolger handeln.
Dauergast auf der VIP-Tribüne: David Beckham, hier neben seiner Mutter. imago
Capello selbst entschuldigte sich für sein Fehlverhalten auf dem Platz: "Ich bin zu weit gegangen. Das darf mir nicht passieren. Ich bitte um Verzeihung. Aber es sind dieselben zwei Leute, die mich schon die ganze Saison beleidigen. Es sind sogar dieselben Typen, die das schon vor zehn Jahren getan haben. Ich habe sie an der Stimme erkannt."
Die Entscheidung, Beckham nicht mehr einsetzen zu wollen, verteidigte der Italiener indes: "Es war nicht alleine meine Entscheidung, ihn nicht mehr einzusetzen. Alle Verantwortlichen stehen dahinter. Es wäre nicht richtig, einen Spieler, der woanders unterschrieben hat, weiter wie die anderen Spieler zu behandeln."
Sportlich läuft's wieder: Fabio Cannavaro und Ivan Helguera jubeln mit Matchwinner Ruud van Nistelrooy (v.l.). imago
Zum Geschehen auf dem Rasen wussten "Marca" und "AS" schließlich auch noch zu berichten. Während die "Marca" zumindest ein vorübergehendes Ende des Dauertiefs erkannt haben wollte ("Zum Teufel mit der Krise"), sieht die "AS" bereits ein neues Team aus der Taufe gehoben: "Ein hungriges Madrid erfindet sich selbst neu."
Capello hatte an Stelle seiner Starriege unter anderem die argentinischen Neuzugänge Fernando Gago sowie Gonzalo Higuain in die Startelf nominiert, rechts verteidigte mit Miguel Torres ebenfalls ein Akteur, der in dieser Spielzeit noch keine Ligaminute absolviert hatte.