Int. Fußball

Franco Foda sammelt fleißig Pluspunkte

Österreich: Sturm-Präsident Kartnig will Daum nach Graz locken

Franco Foda sammelt fleißig Pluspunkte

Er hat zwar keine Chance auf einen Job als Chefcoach beim SK Sturm Graz, . . . aber die nutzte er: Franco Foda, 36-jähriger ehemaliger Bundesliga-Profi, interimsmäßiger "Nutznießer" eines lustigen Trainer-"Abschießens" in Österreich hatte Sturm Graz Donnerstag in der ersten UEFA-Cup-Runde zu einem eindrucksvollen 5:2-Sieg über die Schotten von Livingston geführt. Der "führenden Hand" ihres Ex-Mannschafts-Kollegen Foda lieferte sich die Sturm-Elf am Sonntag erneut mit Erfolg aus. Die Grazer, zuletzt ein Star-Ensemble mit chronisch labilem Charakter, wirkten beim Rekordmeister Rapid Wien mental gefestigt und ideenmäßig beflügelt: Fazit war ein 2:1-Sieg mit Toren von Masudi und Szabics (für Rapid traf Wallner). Foda wäre für die Sturm-Profis eine prima Alternative - aber für Sturm-Präsident Hannes Kartnig nur zweite Wahl. Der will einen gestandenen Cheftrainer - er will Christoph Daum. Mit Daum ("Ich bin an Österreichs Fußball interessiert"), der sich derzeit vom brasilianischen Fußball vor Ort inspirieren lässt, soll es in den nächsten Tage finale Gespräche geben.


Die aktuelle Tabelle der österreichischen Bundesliga


Die Zentrifugalkräfte auf den rotierenden Trainerschleudersitzen haben in der rot-weiß-roten Bundesliga nicht nur bei Sturm Graz gefährlichen Schwung entwickelt: FC Kärnten-Coach Heinz Hochhauser wollte nach dem 0:4 im UEFA-Pokal gegen Hapoel Tel Aviv dagegen nicht mehr ankämpfen. Die Kärntner Kicker reagierten auf seinen Abgang mit einem 2:0-Sieg über Pasching. Die Treffer erzielte die beiden ehemaligen Bundesliga-Profis Marijo Maric (VfL Bochum) und Markus Oberleitner (SpVgg Unterhaching).

Gerade noch Halt am Schleuderstuhl fand Salzburgs Trainer Lars Söndergaard. Die Salzburger siegten durch zwei Tore des Ex-Tirolers Roland Kirchler mit 2:0 gegen Mödling. Beim krisengeschüttelten Grazer AK wurde ein umgekehrter Weg eingeschlagen: Trainer Keglevits wurde bestätigt, dafür drei Spieler geschasst. Darunter der Torjäger Brunmayr. Fazit: Der GAK besiegte Bregenz 2:0.

Dass Tabellenführer Austria Wien in Ried nur 1:1 spielte, lässt die Position von Trainer "Schoko" Schachner unberührt. Erstens, weil die Austrianer (ohne den Brasilianer Djalminha) ersatzgeschwächt antraten, zweitens, weil der 5:1-Sieg im UEFA-Cup über Schachtjor Donezk noch eindrücklich nachwirkt.

Hubert Winklbauer