Champions League

Ronaldo bleibt Gala kurzfristig fern - Berater schimpft

UEFA überrascht von Abwesenheit

Ronaldo bleibt Gala kurzfristig fern - Berater schimpft

Sein reservierter Platz in Monaco blieb leer: Cristiano Ronaldo.

Sein reservierter Platz in Monaco blieb leer: Cristiano Ronaldo. imago

Weil einige Gäste im Verkehr hängengeblieben waren, begann die eigentlich minutiös durchgeplante UEFA-Veranstaltung im Grimaldi-Forum in Monaco am Donnerstagabend extra mit rund sechs Minuten Verspätung. Ein reservierter Platz mit bester Sicht auf die Bühne, auf der die Champions-League-Gruppen ausgelost und diverse Trophäen vergeben wurden, blieb danach trotzdem leer: Cristiano Ronaldos.

Während etwa Lionel Messi sein Kommen frühzeitig abgesagt hatte, war der Portugiese von Juventus Turin noch im Laufe des Donnerstags als Gast angekündigt worden, blieb der Gala dann aber kurzfristig fern. Damit irritierte er die UEFA ebenso wie einen italienischen TV-Sender, dem offenbar ein Interview zugesagt worden war, und sogar seinen eigenen Fotografen, der, so schreibt die "Marca", vor Ort gewesen sei, um Bilder seines Klienten zu schießen.

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Die Trophäe, die er in Monaco gewann, nahm Ronaldo nicht entgegen

Einen offiziellen Grund für Ronaldos Abwesenheit, die ihn ein Wiedersehen mit den Real-Profis Keylor Navas, Sergio Ramos und Luka Modric kostete, gab es zunächst nicht. Es sei "eine persönliche Entscheidung von Cristiano" gewesen, zitiert die "Marca" Juventus-Generaldirektor Giuseppe Marotta.

Dass Ronaldo fernblieb, weil diesmal nicht er zu Europas Fußballer des Jahres gekürt wurde, sondern ebenjener Modric , bleibt eine Spekulation. Fakt ist, dass Moderatorin Reshmin Chowdhury kurz vor der Vergabe des wichtigsten Preises an diesem Abend nur mit Modric und Mo Salah, dem Dritten auf der Shortlist, Kurz-Interviews führen konnte und die Trophäe für den besten Stürmer der abgelaufenen Champions-League-Saison nicht wie die anderen auf der Bühne vergeben werden konnte: Diese nämlich gewann Ronaldo. "Er kann heute leider nicht bei uns sein", sagte Chowdhury lediglich.

Das ist einfach lächerlich.

Ronaldos Berater Jorge Mendes

Aussagen seines langjährigen Beraters lassen allerdings vermuten, dass im Hause Ronaldo ein gewisses Unverständnis für Modrics - letztlich sehr deutlichen - Sieg vorherrscht: "Cristiano Ronaldo hat 15 Tore geschossen, Real einmal mehr zum Champions-League-Titel geführt. Das (nur Platz zwei bei der Wahl, d.Red.) ist einfach lächerlich", schimpfte Jorge Mendes gegenüber "Record". Es gebe "keinen Zweifel", wer die Auszeichnung zum dritten Mal in Folge verdient gehabt hätte. "Ronaldo ist der Beste auf seiner Position."

Modric allerdings ließ dem Champions-League-Titel im Sommer auch noch ein WM-Finale mit Kroatien folgen - Ronaldo war mit Portugal bereits im Achtelfinale ausgeschieden.

jpe

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