Champions League

Sami Khedira von Champions-League-Finalist Juventus Turin: "In Madrid hatte ich diese Anerkennung nicht immer"

Juve-Mittelfeldspieler im kicker-Interview (Donnerstagausgabe)

Khedira: "In Madrid hatte ich diese Anerkennung nicht immer"

"Das nagt irgendwann an den Nerven": Sami Khedira über seine Zeit bei Real Madrid.

"Das nagt irgendwann an den Nerven": Sami Khedira über seine Zeit bei Real Madrid. imago

Der 70-malige Nationalspieler hat durch das Double mit Juve in dieser Saison bereits seinen vierten nationalen Pokal und die vierte nationale Meisterschaft seiner Karriere gewonnen. Mit einem Sieg über Real hätte er sogar das Triple geschafft. "Es ist ein Duell auf Augenhöhe, in dem alles möglich ist, in dem Nuancen über Sieg und Niederlage entscheiden werden", sagt Khedira zu den Chancen gegen den Titelverteidiger. "Wir müssen mindestens so gut verteidigen, wie wir das im Viertelfinale gegen den FC Barcelona gemacht haben, aber wir dürfen uns nicht allein aufs Verteidigen konzentrieren. Gerade Mannschaften wie Real muss man auch attackieren und spielerisch bearbeiten, denn dann muss auch ihre Offensive nach hinten arbeiten."

Fünf Jahre lang hat der Mittelfeldspieler den Dress der Königlichen getragen, die Wertschätzung für ihn war dort jedoch nicht so hoch wie aktuell in Turin, wo er einen Vertrag bis 2019 besitzt. "Das kann man absolut so sagen", bestätigt Khedira, "vielleicht bewertet man hier Spiele mit anderen Augen, hat eine andere Philosophie von Fußball. In Madrid wurde ich zwar von meinen Trainern geschätzt und auch zu hundert Prozent fair behandelt. In der Öffentlichkeit aber hatte ich diese Anerkennung nicht immer."

Spielersteckbrief S. Khedira
S. Khedira

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Das trifft auch auf jene Phase in Madrid zu, in der er noch regelmäßig spielte. "Wenn ich zehn gute Spiele gemacht habe, war das selbstverständlich. Wenn das elfte nicht ganz so gut war, stand ich gleich in der Kritik, und es wurde hinterfragt, ob ich gut genug sei für den Verein. Das ist kein schönes Gefühl, das nagt irgendwann an den Nerven."

Im ausführlichen Interview erzählt Sami Khedira, wie intensiv momentan der Kontakt zu Nationalelfkollege und Real-Star Toni Kroos ist, wie er die Lobeshymne von Gigi Buffon auf ihn erwidert, was ein Besuch in Afrika im vergangenen Sommer bei ihm ausgelöst hat und ob ihn ein Wechsel in die Premier League reizt.

kon

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