Bundesliga

"I'm happy in Dortmund": Weigl denkt nicht an Real

Tuchel sieht Youngster noch nicht bei einem Topklub

"I'm happy in Dortmund": Weigl denkt nicht an Real

Benötigte 30 Minuten, um im Bernabeu seinen Mann zu stehen: Julian Weigl.

Benötigte 30 Minuten, um im Bernabeu seinen Mann zu stehen: Julian Weigl. picture alliance

Weigl spielt erst seit letztem Sommer beim BVB, den Sprung von der 2. in die 1. Bundesliga meisterte er mit links. Vom Start weg setzte Tuchel auf den damals noch 19-Jährigen Neuzugang, der am Ende auf 30 Ligaspiele kam und dabei einen kicker-Notenschnitt von 3,21 erhielt. Ob Sebastian Kehl im Vorjahr oder Ilkay Gündogan in diesem Sommer, Weigl steht seinen Mann im Mittelfeld und schloss die Lücken zuverlässig. Auf den Zug Richtung EM in Frankreich sprang er auch noch im Vorbeigehen auf.

Nun führte ihn sein schneller Aufstieg im zweiten Jahr in Dortmund schon ins Bernabeu nach Madrid. Und die Ehrfurcht war ihm und einigen seinen Mitspielern in den ersten Minuten anzumerken. "Da hat man schon gemerkt, dass es für viele das erste Mal war, hier zu spielen – für mich auch", gab er danach offen zu. "Ich hatte auch ein zwei Unsicherheiten. Man muss erstmal mit der Atmosphäre klarkommen."

"Julian ist noch nicht bereit für Real Madrid"

Auch Tuchel, der übrigens selbst seine Premiere als Trainer in Madrid gab, fielen die Unsicherheiten auf. "Julian hatte ein schwierige erste halbe Stunde mit für ihn vielen untypischen, leichten Fehlern", bemerkte Tuchel. Dies nahm er gleich zum Anlass, eventuelle Avancen in Richtung seines Spielers im Keim zu ersticken. "Deshalb ist Julian zu diesem Zeitpunkt noch nicht bereit, für Real Madrid zu spielen. Es gibt noch viel zu lernen. Er spielt seine zweite Saison, seine erste Champions-League-Saison. Wir benötigen diese Spiele in dieser Atmosphäre, um weiter zu wachsen und um uns weiterzuentwickeln. Und das gilt natürlich auch ganz besonders für Julian."

Allerdings richtig glaubhaft waren Tuchels Ausführungen, dass es noch nicht für Madrid reichen würde, nicht. Denn anschließend lobte er den mittlerweile 21-Jährigen über den grünen Klee. "Er kann das Niveau erreichen, das nötig ist. Ich bin mit den 60 Minuten danach sehr zufrieden, er hat einen maßgeblichen Anteil daran, dass wir so zurückgekommen sind ins Spiel, dass wir auch stets im Spiel geblieben sind. Er hat sich nicht versteckt, ist mutig geblieben, hat den Rhythmus bestimmt, sehr fleißig verteidigt." Vor allem hat er beim Tor von Pierre-Emerick Aubameyang einen tollen Pass auf Marcel Schmelzer gespielt. Im Gruppenspiel bei Sporting (2:1) erzielte er überdies seinen ersten Pflichtspieltreffer überhaupt für Dortmund.

Dortmund möchte verlängern - Topklubs zeigen Interesse

Auch die Werte in Madrid überzeugten. Seine Passquote betrug bei 103 Ballkontakten 91 Prozent. Von seinen Zweikämpfen gewann der Nationalspieler 70 Prozent. Kein Wunder, dass internationale Topklubs, vor allem aus England, längst ihre Fühler ausgestreckt haben und Dortmund über eine Vertragsverlängerung des bis 2019 laufenden Arbeitspapieres verhandelt. Vor allem beim Gehalt, wird der BVB ordentlich nachlegen müssen. Ansonsten sollte man aber nicht in Hektik verfallen. Dann auf die Frage eines spanischen Reporters zu seiner Zukunft und zu Tuchels Aussagen auf der Pressekonferenz sagte Weigl: "I'm happy in Dortmund!" Das berühmte Hintertürchen blieb aber offen. "Was in der Zukunft ist, werden wir sehen."

tru