Champions League

Zidanes Feuertaufe: "Kann alles passieren"

Trotz "Wehwechen": Reals Coach rechnet fest mit Ronaldo

Zidanes Feuertaufe: "Kann alles passieren"

Bereit für sein erstes Endspiel als Trainer: Zinedine Zidane.

Bereit für sein erstes Endspiel als Trainer: Zinedine Zidane. imago

"Das wird ein Spiel, in dem alles passieren kann. Es wird kompliziert. Sie verteidigen sehr gut, Tore gegen sie zu erzielen ist nicht leicht", kennt Zidane die Kernkompetenz der "Colchoneros". Das erfuhren in der laufenden Champions-League-Saison schon zwei weitere heiße Titelanwärter am eigenen Leib: Im Viertelfinale war für den FC Barcelona Endstation, in der Runde der letzten vier zog der FC Bayern den Kürzeren. Knackpunkt war jeweils das massive Abwehrbollwerk um Kapitän Diego Godin.

Doch das, da legte sich Zidane fest, sei bei Atletico noch lange nicht alles: "Sie sind ein komplettes Team, können uns auch spielerisch weh tun." Auch diese These ist nicht unbegründet, vor eigenem Publikum überrannte das Team von Diego Simeone in der ersten halben Stunde zeitweise heillos überforderte Münchner mit direktem und schnörkellosen Offensivfußball.

Trainersteckbrief Zidane
Zidane

Zidane Zinedine

Real Madrid - Vereinsdaten
Real Madrid

Gründungsdatum

06.03.1902

Vereinsfarben

Weiß-Blau

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Du musst kämpfen - von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Real-Coach Zinedine Zidane über das Champions-League-Finale

Detaillierter wollte sich Zidane zum kommenden Gegner aber nicht äußern, man kennt sich schließlich bestens aus der heimischen Liga. Vielmehr lenkte der 43-Jährige den Fokus auf die eigenen Stärken. "Wir sind in guter Form und bestens vorbereitet", schätzte der Franzose die aktuelle Situation seines Teams ein und ergänzte: "Du musst kämpfen - von der ersten bis zur letzten Sekunde ."

Zidane spricht aus Erfahrung. Als Spieler bestritt der königliche Kreativkopf das Finale 2002 gegen Bayer Leverkusen - und markierte in unnachahmlicher Art und Weise den 2:1-Siegtreffer. "Ich kenne das Gefühl", sagte Zidane und erklärte: "Der Druck ist immer derselbe. Das ist Teil des Jobs."

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Ronaldo zu "100 Prozent bereit"

Mit Atletico fordert der schon lange nicht mehr kleine Arbeiterklub Madrids den königlichen Stadtrivalen. Ob das Real noch etwas mehr unter Zugzwang bringt? "Ein Finale zu verlieren ist immer hart, egal ob gegen Atletico oder wen auch immer", stellte der Coach klar. Natürlich werden im selben Atemzug Erinnerungen an das Finale von 2014 wach, auch wenn Zidane damals noch die drittklassige Zweitvertretung Reals betreute. "Es ist schwer zu sagen, ob wir besser sind als 2014", befand Zidane und gab vor seinem ersten Endspiel als Real-Trainer eine Einschätzung ab: "Die Saison war gut, die Arbeit phänomenal. Ich sehe die Chancen bei 50:50."

Entscheidend könnte wieder einmal die Leistung von Superstar Cristiano Ronaldo sein. Der Portugiese ist einer, der in solchen Spielen den Unterschied ausmachen kann. Ob des Gesundheitszustandes des Portugiesen, der bei einem Testkick am vergangenen Samstag aussetzte und im Training am Dienstag vom Platz humpelte, macht sich Zidane keine Gedanken. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme" sei das gewesen, "Cristiano ist zu 100 Prozent fit und bereit für das Finale, er hat keine Probleme." Auch Ronaldo selbst gab Entwarnung und sprach von "einem kleinen Schock. Am Samstag erreiche ich mein bestes Level." Einen Ronaldo auf einem Top-Niveau wird das weiße Ballett auf dem Weg zu "La Undecima" auch brauchen.

mam

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