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Klopp warnt Guardiola - Yaya Touré zittert

24. Spieltag: Liverpool bei Spitzenreiter Leicester

Klopp warnt Guardiola - Yaya Touré zittert

"In Deutschland sagen sie, in England spielen sie nicht den besten Fußball. Das kannst du auch nicht!" - sagt Jürgen Klopp.

"In Deutschland sagen sie, in England spielen sie nicht den besten Fußball. Das kannst du auch nicht!" - sagt Jürgen Klopp. imago

Als Jürgen Klopp am Montag mitten am "Transfer Deadline Day" seine Pressekonferenz abhielt, tat er den Reportern den Gefallen: "Vielleicht passiert irgendwas", sagte er also betont vielsagend, ließ danach aber keinen Zweifel, dass das Gegenteil der Fall ist. Bei Wunschtransfer Alex Teixeira winkte der FC Liverpool nach Donezks 70-Millionen-Euro-Forderung ab ("Nicht dass wir das Geld nicht hätten, aber wir müssen verantwortlich arbeiten"). Dafür kehren diese Woche Sturridge, Origi, Coutinho und Skrtel ins Training zurück. "Das sind unsere Transfers", sagt Klopp.

Am heutigen Dienstag (20.45 Uhr), wenn Liverpool bei Spitzenreiter Leicester City den 1:0-Erfolg vom "Boxing Day" wiederholen möchte, wird das Quartett noch fehlen. Während die Reds acht Punkte hinter Platz vier liegen, hat Leicester an der Spitze drei Punkte Vorsprung - und direkt nach Liverpool die Topspiele bei ManCity (2.) und gegen Arsenal (3.) vor Augen. Der Vorteil von Vardy, Mahrez & Co.: Sie sind in keinem Pokalwettbewerb mehr vertreten, haben im Januar und Februar "nur" zehn Pflichtspiele zu bestreiten, Liverpool zum Beispiel satte 16.

Klopp, der angesichts des FA-Cup-Wiederholungsspiels gegen West Ham noch gestöhnt hatte ("Ich weiß nicht, wann sie einen Termin für das Wiederholungsspiel finden wollen, vielleicht am Morgen, wenn wir danach nachmittags noch spielen"), stellte nun klar: "Ich beschwere mich nicht über den vollen Terminkalender, das ist ein Missverständnis." Aber er habe ihn seit seinem Wechsel auf die Insel am meisten überrascht - genau wie der ständige Wind: "Das interessiert keinen, hat aber einen großen Einfluss aufs Spiel. In Deutschland sagen sie immer, in England spielen sie nicht den besten Fußball. Das kannst du auch nicht! Wenn man eine deutsche Mannschaft hierher holen und ständig bei dem Wind spielen lassen würde - das will ich sehen."

Klopps Warnung an Guardiola - 20-Millionen-Gehalt?

Manchester City, heute Abend in Sunderland gefordert, ist der Deadline-Day-Coup schlechthin gelungen, auch wenn Pep Guardiolas Übernahme im Sommer nur offiziell noch ein Geheimnis war ( der kicker berichtete exklusiv ). Jetzt herrscht endgültig Klarheit, Vorgänger Manuel Pellegrini wollte es so. Erstaunlich, wie seelenruhig der Chilene die jahrelangen Spekulationen ertrug, schon 2013 war er ja bestenfalls die zweite Wahl gewesen.

Der "Guardian" berichtet, dass Guardiola 20 Millionen Euro pro Jahr verdienen werde und damit drei mehr als in München. Was sonst noch anders sein wird? "Ihm wird die Liga gefallen, weil er ein Wettkämpfer ist", sagt Klopp, warnt aber: "Ich glaube nicht, dass er hier die gleiche Situation vorfinden wird wie in Spanien mit Barcelona auf dem Top-Level oder in Deutschland mit Bayern auf dem Top-Level." Vom Wind ganz zu schweigen... ManCity werde zwar, so Klopp weiter, kommende Saison nicht "das schlechteste Team" haben. "Aber ich liebe den Fußball dafür, dass das erst mal gar nichts bedeutet." Sorgen machen muss sich nur Yaya Touré: Ihn sortierte Guardiola schon in Barcelona aus.

Arsenal will Revanche - Tottenham ohne Kane-Backup

Auch die Titelkandidaten drei und vier sind am Abend im Einsatz: Arsenal, das abgesehen von Rosickys erneuter Verletzung einen rundum gelungenen 2:1-Sieg im FA Cup gegen Burnley erlebte (Comeback für Coquelin, zwei Scorerpunkte für Sanchez, starkes Debüt von Neuzugang Elneny), empfängt Southampton, das die Gunners in der Hinrunde mit 4:0 abgeschossen hatte. Tottenham, bei fünf Zählern Rückstand auf Leicester der Außenseiter im Meisterschaftsrennen, muss in Norwich einmal mehr hoffen, dass sich Torjäger Kane nicht verletzt. Die Spurs fanden im Winter keinen geeigneten Backup.

Wieder kein Tor zur Pause? Van Gaals Spitze für die Medien

Auch Manchester United hielt sich auf dem Transfermarkt zurück, einzig Januzaj kehrte vom BVB zurück. Der Wechsel, den die meisten Fans herbeisehnten, kam nicht zustande: Louis van Gaal ist immer noch Trainer. Für das Heimspiel gegen Stoke (21 Uhr) wagt nicht mal er, obwohl "kein dummer, sondern ein intelligenter Mann", wie er selbst sagt, eine Stimmungsprognose: "Ich kann die Atmosphäre nicht vorhersagen." Bleibt United auch im elften Heimspiel in Folge zur Pause torlos, sind zumindest Standing Ovations ausgeschlossen. "Es ist wichtig, dass die Fans die Spieler unterstützen. Wenn ich nicht so beliebt bin, ist das okay", sagte van Gaal nach dem 3:1-FA-Cup-Erfolg in Derby am Freitag. Seine Spitze in Richtung Medien: "Es ist fantastisch, dass so viele Fans gekommen sind, um das 'langweilige' Manchester United zu sehen."

jpe