Bundesliga

Kahn: "Ter Stegen gehört jetzt in die Nationalelf"

Ex-Keeper im kicker über Neuer, Schweinsteiger und Guardiola

Kahn: "Ter Stegen gehört jetzt in die Nationalelf"

Lob für Neuer und ter Stegen, Skepsis bei Schweinsteiger und Guardiola: Oliver Kahn.

Lob für Neuer und ter Stegen, Skepsis bei Schweinsteiger und Guardiola: Oliver Kahn. imago

Vor dem Start der Bundesliga in ihre 53. Spielzeit glaubt Oliver Kahn, dass sich Manuel Neuer in Deutschland noch lange Zeit als Nummer 1 behaupten wird. "Neuer ist der absolute Ausnahmekeeper. Wir haben immer sehr gute Torhüter, aber diese Dekade wird von ihm geprägt werden", sagt der einstige Welttorhüter im Interview mit dem kicker (Montagausgabe). "Zwei weitere Weltmeisterschaften traue ich Neuer zu, dann wäre er 36."

Hinter dem 29 Jahre alten Nationaltorwart hält der TV-Experte die Zeit von Marc-André ter Stegen (23) für gekommen. "Ter Stegen gehört jetzt in die Nationalelf, er ist mental enorm stark, so wie er die Situation bei einem Weltverein wie Barcelona gemeistert hat", betont Kahn. "Irgendwann muss er allerdings die Nummer 1 werden." Der hochtalentierte Keeper war im vergangenen Sommer von Borussia Mönchengladbach zum FC Barcelona gewechselt und hatte das Triple gewonnen, musste sich aber die Arbeit mit Claudio Bravo (32) teilen, der in der Meisterschaft zwischen den Pfosten stand.

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Während Kahn seinem Nachfolger im Tor des FC Bayern ein herausragendes Zeugnis ausstellt, prophezeit er seinem früheren Mannschaftskollegen Bastian Schweinsteiger nach dessen Wechsel von Bayern München zu Manchester United eine schwere Zeit auf der Insel. "Das System Bayern München kam seinem Spielstil entgegen. Bei Manchester United wird er extrem hohes Tempo gehen müssen", analysiert der Torwart-Titan. "Schweinsteiger kann dort relativ schnell Probleme bekommen, wenn er sich nicht in einen körperlichen Topzustand zurückversetzt."

Wenn Pep den Schritt zu mehr Gelassenheit nicht schafft, wird er der Dauerbelastung irgendwann nicht mehr standhalten.

Oliver Kahn

Auch zur aktuellen Trainerdiskussionen bei seinem ehemaligen Herzensklub hat Kahn eine klare Meinung. Die unklare Zukunft von Pep Guardiola beim FC Bayern "ist nervig für Verein und Spieler", moniert der frühere Schlussmann. Die jüngsten Äußerungen des Vereins und des Trainers zur Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses "weisen auf Guardiolas Selbstzweifel hin. Wichtig wäre, Selbstsicherheit und Souveränität auszustrahlen und der Mannschaft zu vertrauen", sagt Kahn. "Alles sieht sehr stressbelastet aus. Pep wirkt unausgeglichen, als steht er unter extremem Druck, den er sich zum größten Teil selbst macht. Wenn er diesen Schritt zu mehr Gelassenheit nicht schafft, wird er der Dauerbelastung irgendwann nicht mehr standhalten."

Im ausführlichen kicker-Interview zum Saisonstart spricht Oliver Kahn außerdem darüber, wieso Schalke mit Breitenreiter ein großes Risiko eingeht, weshalb Tuchel den BVB neu entzünden kann, warum Vidal nicht ins Anforderungsprofil des Trainers passt, ob der Bundesliga der große Ausverkauf droht und ob der FC Bayern 100 Millionen Euro für einen Superstar ausgeben soll.

kon