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WM am Samstag: Gavranovic verletzt - Löws Handy streikt

Pelé: Suarez-Strafe gerecht - Djorkaeff meldet sich zu Wort

WM am Samstag: Gavranovic verletzt - Löws Handy streikt

Isoliert: Bundestrainer Joachim Löw hat keinen Empfang mehr.

Isoliert: Bundestrainer Joachim Löw hat keinen Empfang mehr. picture alliance

+++ Bitteres WM-Aus für Gavranovic +++

Für den Schweizer Mario Gavranovic ist die WM alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Zum Einsatz kam er bei den Eidgenossen noch nicht - und dazu wird es bei der Weltmeisterschaft auch nicht mehr kommen: Am Samstag zog sich der Profi des FC Zürich im Training einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu und wird voraussichtlich rund ein halbes Jahr ausfallen. Der 24-Jährige soll schon am Sonntag in die Schweiz zurückfliegen, wo über das weitere Vorgehen entschieden wird.

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+++ Erst der iPod, jetzt das Handy: Löw im Technik-Pech +++

Keine SMS, keine Anrufe: Joachim Löw isoliert sich im deutschen WM-Quartier unfreiwillig selbst. Der Bundestrainer, der beim Strandlauf bereits seinen iPod verloren hatte, kann auf seinem Handy keine Kurznachrichten mehr empfangen oder Telefonate führen. "Keine Ahnung, woran das liegt", sagte er am Samstag in Santo André, aber: "Es gibt Schlimmeres."

+++ Defour mehr als ein Spiel gesperrt? +++

Wie der Weltverband FIFA am Samstag bekanntgab, ermittelt die Disziplinarkommission gegen Steven Defour. Dem Belgier droht eine längere Sperre als ein Spiel. Der 26-jährige Mittelfeldspieler war beim 1:0 der Wilmots-Elf in der letzten Vorrundenpartie gegen Südkorea wegen groben Foulspiels (45.) von Schiedsrichter Benjamin Williams (Australien) des Feldes verwiesen worden. Für das Achtelfinale am Dienstag (22 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Salvador da Bahia gegen die USA ist der Portugal-Legionär ohnehin gesperrt.

+++ Brych im Wartestand +++

Der deutsche Unparteiische Dr. Felix Brych wurde für die beiden Achtelfinalspiele am Sonntag nicht berücksichtigt - zumindest nicht als Hauptverantwortlicher. Immerhin fungiert der 38-jährige Münchner bei der Partie Brasilien gegen Chile als vierter Schiedsrichter. Auf seinen dritten WM-Referee-Einsatz muss Brych weiterhin warten, nachdem er bislang in der Vorrunde bei den Spielen Uruguay gegen Costa Rica (1:3) und Belgien gegen Russland (1:0) als Unparteiischer fungiert hatte. Bei seinem WM-Debüt hatte Brych eine fehlerfreie Leistung gezeigt, eher durchwachsen war seine Vorstellung beim zweiten Spiel, als er den Russen beim Stand von 0:0 einen freilich schwer erkennbaren Elfmeter verweigert hatte.

Jürgen Klinsmann

"One Nation. One Team." Die Spiele von Jürgen Klinsmanns Schützlingen finden in den USA großes Zuschauer-Interesse. imago

+++ US-WM-Euphorie: Fußball schlägt Super Bowl+++

Die WM-Euphorie ist bei den Amerikanern ungebrochen - zumindest medial gesehen: Zwar verfolgten durchschnittlich "nur" 10,77 Millionen Amerikaner das 0:1 ihres Teams gegen die deutsche Mannschaft live im Fernsehsender ESPN - gegen Portugal waren es 18,22 Millionen Zuschauer -, aber es war die dritthöchste Quote bei einem WM-Spiel in der Geschichte des Sport-Kanals. Und dies trotz ungünstiger Übertragungszeit - an der Westküste war es beim Anpfiff 9 Uhr am Morgen, an der Ostküste 12 Uhr mittags.

US-Medien werteten diese Statistik als Erfolg für den amerikanischen Fußball. Denn die Zahl der Zuschauer liegt sogar noch wesentlich höher, auch weil Millionen Amerikaner die Übertragungen des spanischsprachigen Senders Univision verfolgen. Beim Spiel der USA gegen Portugal waren es dort 6,5 Millionen, die Gesamtzahl der Fernsehzuschauer in den USA lag damit bei 25 Millionen. Auch im Netz verzeichnete das Duell gegen Deutschland einen neuen Rekord. Mit 1,7 Millionen Zuschauern in der Spitze übertraf der Live-Stream von ESPN sogar den Wert vom vergangenen Super Bowl. Aufgrund der hohen Nachfrage war kurz nach dem Anpfiff zwischenzeitlich sogar der Server zusammengebrochen.

Beliebt wie eh und je: Pelé (Mitte).

Beliebt wie eh und je: Pelé (Mitte). Getty Images

+++ Pelé: "Die Entscheidung der FIFA war gut" +++

Im Gegensatz zum argentinischen Fußballidol Diego Maradona ("Eine unfaire Strafe", "Ein unglaubliches Mafia-Ding") hält Brasiliens Ikone Pelé die Disziplinarstrafe gegen Uruguays Nationalspieler Luis Suarez für korrekt. "Die Entscheidung der FIFA war gut, sie war richtig, weil man ein Beispiel geben muss. Wenn dieses Beispiel nicht am Anfang gegeben wird, dann kann sich das (Attacken wie von Suarez, Anm.d.Red.) verbreiten", sagte der 73-Jährige nach lokalen Medienangaben am Freitagabend (Ortszeit) bei einer Veranstaltung in Rio de Janeiro. "Ich denke es war gerecht, weil dies von jetzt an als Parameter dienen wird."

+++ Djorkaeffs Lob und Kritik +++

Der ehemalige französische Nationalspieler und Weltmeister von 1998 Youri Djorkaeff (84 Einsätze) wägt das aktuelle Team von Trainer Didier Deschamps (ebenfalls 1998 Weltmeister) auf Kurs. "Sie hatten einen brillanten Start, den kaum jemand erwartet hatte", sagte der einstige Mittelfeldmann gegenüber der FIFA. "Im Vorfeld des Turniers, nach der Qualifikation gegen die Ukraine, war klar, dass das Team gut vorbereitet ist. Ich denke, wir haben eine Mannschaft mit Zukunft." Einen klaren Titelkandidaten unter den letzten 16 Nationen konnte der 46-Jährige aber nicht ausmachen: "Es gibt keinen hervorstechenden Favoriten - die guten Teams sind die, die im Kollektiv stark sind und großartige Einzelkönner haben, die für das Team spielen. Das beste Beispiel ist für Djorkaeff Brasiliens Neymar: "Er ist der Star der Mannschaft, aber in erster Linie ist er ein Teamspieler. Das Team spielt für ihn, er spielt fürs Team."

Eine kleine Breitseite erlaubte sich der Franzose ebenfalls - gerichtet an Ex-Weltmeister Spanien: "Sie fielen komplett auseinander in den ersten beiden Spielen. Es war komisch, dieses Team mit diesen Spielern so schlecht spielen zu sehen. Es war das Ende einer Ära."

+++ Marca ehrt Khedira +++

Die spanische Sportpublikation "Marca" veröffentlichte auf Twitter das Titelbild der Samstagsausgabe mit der Schlagzeile: "Khedira, nützlich für zwei". Der deutsche Nationalspieler dürfte sich geehrt fühlen.