Gerade erst hatte Hermann nach einem Kreuzbandriss so richtig wieder Fuß gefasst im Borussen-Team, da gab es für ihn den nächsten krachenden Rückschlag. Vor fast genau einem Jahr war es, am 4. November 2016 im Olympiastadion: Nach einem Foul von Vedad Ibisevic riss sich Herrmann das Innen- und Außenband sowie die Syndesmose.
"Höllische Schmerzen" verspürte der schnelle Flügelmann damals; diesmal überwog nach dem 4:2 in Berlin die Freude über einen gelungenen Beitrag zum vierten Gladbacher Treffer. Von der Seitenlinie zog Herrmann nach innen, spielte Doppelpass mit Lars Stindl und fand mit feinem Zuspiel den im Zentrum lauernden Raffael, der gekonnt zum 4:2 einschoss.
Ein Ausrufezeichen von Herrmann in einer schwierigen Phase, nachdem er zuletzt häufig nur draußen gesessen hatte und auch in Berlin erst spät eingewechselt worden war. "Es ist eine schwierige Zeit, das gebe ich zu. Aber ich gebe immer Gas und natürlich mache ich mir auch Gedanken um meine Zukunft, das ist ja klar", räumt der 26-Jährige ein, der seit 2010 in Mönchengladbach spielt.
Auch Drmic glücklich: "Ein tolles Gefühl"
Endlich also wieder Grund zur Freude für Herrmann, und auch Kollege Josip Drmic strahlte voller Zufriedenheit. Nach zwei langen Verletzungspausen hatte sich der Offensivmann beim Testspiel gegen Bielefeld in starker Form präsentiert, und gehörte in Berlin tatsächlich nicht mehr zum Gladbacher Kader, sondern kam auch in der Schlussphase für ein paar Minuten auf den Rasen.
"Ein tolles Gefühl, ich habe lange dafür gearbeitet", erzählte der Angreifer. "Jetzt kann es Schritt für Schritt so weitergehen." Die Fortsetzung seiner Karriere schien zwischendurch sogar bedroht, nun will sich Drmic nach und nach wieder ins Team zurückarbeiten. "Ich habe auch andere Stimmen gehört, aber ich habe immer an mich geglaubt", versichert der Schweizer Nationalspieler.