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Liverpool glänzt ohne Karius - Klopp erklärt Degradierung

16. Spieltag: Chelsea jetzt sechs Punkte vorn

Liverpool glänzt ohne Karius - Klopp erklärt Degradierung

Himmelsstürmer: Adam Lallana (r.) war der unumstrittene Matchwinner des FC Liverpool in Middlesbrough.

Himmelsstürmer: Adam Lallana (r.) war der unumstrittene Matchwinner des FC Liverpool in Middlesbrough. imago

Der FC Liverpool hat sich nach dem 3:4 in Bournemouth und dem 2:2 gegen West Ham mit einem souveränen Zu-Null-Sieg in Middlesbrough an der Premier-League-Spitze zurückgemeldet - allerdings ohne Loris Karius: Obwohl er seine offizielle Nummer 1 vehement gegen die massive Experten-Kritik verteidigt hatte , degradierte Jürgen Klopp sie am Mittwochabend schon ein wenig überraschend zum Ersatzspieler.

"Es gab in den letzten Wochen viel Gerede über diese Position und jetzt keinen Grund, Loris durch diese Situation zu boxen. Vor allem dann nicht, wenn du einen Torwart wie Simon Mignolet hast, der auf unglaublichem Niveau trainiert. Das war eine einfache Entscheidung", meinte Klopp, und in der Tat strahlte Vertreter Mignolet Souveränität aus, parierte (gegen das offensivschwächste Team der Liga) mehrmals gut und spielte letztlich zu Null, er dürfte also den Platz zwischen den Pfosten vorerst zurückerobert haben. "Manchmal muss ich Entscheidungen treffen, die mir nicht gefallen", ergänzte Klopp nach dem Schlusspfiff. "Ich weiß, wie stark Loris ist, aber er hat es in den letzten Spielen nicht zeigen können. Jetzt über ihn zu urteilen, ergibt keinen Sinn. Wir müssen Konkurrenzkampf haben, es geht dabei nur um Liverpool. Karius ist immer noch ein großartiger Torwart."

Es war insgesamt ein rundum gelungener Abend für Liverpool, das erneut ohne Can (Knieprobleme) und kurzfristig auch ohne Matip (Fußverletzung, Klavan begann) antreten musste. Matchwinner: ganz klar Lallana. Der englische Nationalspieler traf zweimal selbst (29./68.), servierte bei einem herrlichen Angriff den Assist für Origi (60.) und verbesserte seine Saisonausbeute auf sechs Treffer und sechs Vorlagen. Dazwischen scheiterte noch der ebenfalls überzeugende Mané am Pfosten (43.).

Fabregas und Courtois retten Chelsea-Lauf

Liverpool verdrängte durch den 3:0-Sieg dank besserer Tordifferenz Arsenal von Platz zwei, das am Dienstag beim FC Everton verloren hatte (1:2) - liegt aber weiterhin sechs Punkte hinter Spitzenreiter Chelsea: Die Conte-Elf, mit Willian für den angeschlagenen Hazard, machte es beim destruktiv aufgestellten Letzten Sunderland zwar ziemlich spannend, verdiente sich den zehnten Sieg in Folge aber redlich. Das einzige Tor erzielte Fabregas, Ausgangspunkt war eine Balleroberung von Kanté (40.). Courtois rettete den Dreier kurz vor Schluss mit einer herrlichen Parade gegen van Aanholt.

Sorge um Gündogan - Eriksen glänzt für Tottenham

Auch nur ein Tor mehr erzielte Manchester City, und siehe da, es reichte ebenfalls für einen Sieg, obwohl City unter Pep Guardiola in den letzten 17 Partien nur einmal ohne Gegentor geblieben war. Der Trainer, nach dem schockierenden 2:4 in Leicester unter Druck, setzte gegen Watford auf Yaya Touré (200. Premier-League-Spiel) und nicht auf Innenverteidiger Stones (Bank). Zabaleta markierte das 1:0, als er eine De-Bruyne-Flanke völlig freistehend ins Tor lenkte (32.). Silva beendete nach Doppelpass mit Sterling das Zittern, der erste Liga-Heimsieg seit Mitte September (!) war perfekt. Und trotzdem gab es neue Sorgen für Guardiola: Kurz vor der Pause humpelte Gündogan mit einer sichtlich schmerzhaften Verletzung am rechten Knie vom Feld. Dem Ex-Dortmunder droht erneut eine monatelange Pause.

Fünfter bleibt Tottenham, das mit Kellerkind Hull keine Probleme hatte. Vor allem Eriksen nicht: Seinem Doppelpack (14./63.) ließ der Däne einen Freistoß an den Pfosten folgen, den Wanyama zum 3:0-Endstand abstaubte (73.). Besonderes Highlight war aber das Führungstor: Ihm gingen 30 Spurs-Pässe am Stück voraus.

Rondon erzielt Kopfball-Hattrick - Rot für Arnautovic

Weitere Besonderheiten am Mittwoch: Der Venezolaner Rondon erzielte als erst zweiter Premier-League-Spieler (nach Duncan Ferguson 1997) überhaupt einen Kopfball-Hattrick (50./61./63.) bei West Broms 3:1-Erfolg gegen Swansea; und Arnautovic flog bei Stokes 0:0 gegen Southampton nach einem heftigen Tritt gegen Boufals Knie früh mit glatt Rot vom Feld (24.).

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jpe