Europa League

Salzburg und das schwierige "Gleichgewicht"

Trainer Rose will einen "speziellen Abend"

Salzburg und das schwierige "Gleichgewicht"

Seit Juli 2017 Cheftrainer in Salzburg: Marco Rose.

Seit Juli 2017 Cheftrainer in Salzburg: Marco Rose. imago

Es ist eine schwere Hypothek, die der österreichische Erstligist in das Halbfinal-Rückspiel mitnimmt. In Marseille hatte sich Salzburg mit 0:2 geschlagen gegeben müssen. Um nun doch noch ins Finale nach Lyon fahren zu können, dort träfe das Rose-Team auf den FC Arsenal oder Atletico Madrid, muss ein kleines Wunder her - auch wenn es der 41-jährige Cheftrainer der Salzburger anders ausdrücken möchte. "Wunder sind andere Dinge. Die Medien machen manchmal gerne mehr daraus, als es ist. Es wäre sicher speziell. Und wir wollen wieder einen speziellen Abend machen", kündigte Rose am Mittwoch an.

Der Blick in die Vergangenheit könnte dafür Mut machen. Denn schon im Viertelfinale gelang Salzburg ein kleines Kunststück. Nach einer 2:4-Niederlage gegen Lazio feierte der Klub auf heimischem Platz einen 4:1-Sieg. Damit gelang ihm der Sprung in die Runde der letzten Vier. Doch: "Wenn morgen angepfiffen wird, hilft uns das erst einmal gar nichts. Denn wir müssen es wieder machen", mahnte Rose, wollte aber auch nicht verneinen, dass das Wissen um die eigene Stärke ein Faustpfand sein kann. "Es hilft, wenn du weißt, dass du außergewöhnliche Dinge schon geschafft hast. Das haben wir im Hinterkopf, das nehmen wir mit."

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Ramalho: "So maximal kompakt wie möglich"

Wie die Mannschaft gegen Olympique bestehen soll, hat das Trainerteam bereits im Hinterkopf - sowohl in Sachen Herangehensweise als auch das Personal betreffend. "Offensivpower" sei ein wichtiger Punkt, dazu auch ein "kühler Kopf, weil jedes Gegentor bedeutet, dass wir noch das eine oder andere Törchen mehr machen müssen". Doch genau darin liegt die Krux: Salzburg muss viel investieren, zugleich aber defensiv aufmerksam bleiben, um die Chancen aus den Finaleinzug nicht durch ein Gegentor weiter zu minimieren und sich die Möglichkeit auf eine etwaige Verlängerung zu nehmen. "Wir müssen das Gleichgewicht finden", betonte entsprechend Abwehrmann André Ramalho. "Wir müssen versuchen, so maximal kompakt wie möglich zu bleiben. Ich bin zuversichtlich, dass wir das können. Wir haben gezeigt, zum Beispiel hier gegen Dortmund, dass wir das schaffen", betonte der ehemalige Bundesliga-Profi (Leverkusen und Mainz 05).

Rose kennt die Stärken des Gegners genau

Der Stärken der Franzosen sind sich die Salzburger bewusst. Rose, der auf seinen kompletten Kader bauen kann, deutete an, dass Marseille eventuell mit einer Fünferkette antreten könnte, "so wie sie es zweimal gegen Leipzig gemacht haben", um die Offensive des Gegners auszubremsen. Doch auch offensiv habe OM viel Qualität. "Marseilles Stärken liegen im Flügelspiel. Dort schaffen sie es immer wieder, Überzahlsituationen herzustellen, sich durchzuspielen. Wenn sie es auf einer Seite nicht schaffen, arbeiten sie mit flachen oder hohen Verlagerungen, um dann in Eins-gegen-eins-Situationen zu kommen", hat Rose analysiert. Tempo, Robustheit und Erfahrung zeichne den Gegner außerdem aus. Aber dennoch, so der gebürtige Leipziger, könne seine Mannschaft mit Selbstvertrauen in das Spiel gehen. "Wir hatten schon den Eindruck, dass wir auch im Hinspiel gute Lösungen gefunden haben", so Rose. Nun gelte es, diese in Tore umzuwandeln.

pau