Bundesliga

Boyd: "Die Matchfitness ist noch mein größtes Manko"

Leipziger will den Anschluss schaffen

Boyd: "Die Matchfitness ist noch mein größtes Manko"

"Ich brauche Spiele, Spiele, Spiele": Leipzigs Terrence Boyd kämpft sich zurück.

"Ich brauche Spiele, Spiele, Spiele": Leipzigs Terrence Boyd kämpft sich zurück. picture alliance

Momentan hat Boyd im wahrsten Sinne des Wortes noch Luft nach oben. Wenn der wuchtige Angreifer in Testspielen wie am Samstagabend gegen den spanischen Erstligisten SD Eibar (3:2) zum Einsatz kommt, "bin ich in der Halbzeit ordentlich am Pumpen". Boyd fehlen noch Fitness und vor allem Spielrhythmus. "Das muss natürlich nach dieser langen Zeit noch besser werden", sagt er, "die Matchfitness ist noch mein größtes Manko. Aber ansonsten bin ich zufrieden. Das Knie ist schmerzfrei und voll belastbar. Ich bin dankbar für jedes Training und jedes Spiel, das ich mitnehmen kann."

Eineinhalb Jahre hat Boyd nicht mehr in einem Pflichtspiel auf dem Platz gestanden, seit er sich schwer verletzt hat. Insgesamt stehen für Boyd seit seinem Wechsel von Rapid Wien nach Leipzig im Sommer 2014 nur sieben Ligaspiele (zwei Tore) zu Buche. Vor einigen Wochen hatte Boyd noch mit der U 13 von RB trainiert, um sich behutsam wieder an das Profi-Niveau heranzutasten. Seit Beginn der Vorbereitung am 11. Juli mischt Boyd voll mit. In den bisher sechs Testspielen kam er in vier Partien jeweils 45 Minuten zum Zug und am vergangenen Mittwoch gegen den FC Turin (0:0) 28 Minuten. Lediglich beim 9:0 beim SSV Markanstädt vor zweieinhalb Wochen pausierte er aus Gründen der Schonung.

"Das Wichtigste ist: Es geht voran"

Vorbei sind die Frustmomente wie etwa nach dem Test beim 1. FC Frankfurt/Oder (10:0). "Der erste Test war echt furchtbar", sagt Boyd im Rückblick, "ich war nach zehn Minuten platt, hatte keine Konzentration und habe hundertprozentige Chancen verballert." Mittlerweile "wird es immer besser. Das Wichtigste ist: Es geht voran." Die Fitness kehrt zurück, das Zutrauen in das Knie ist wieder vorhanden. "Ich bin frei. Das muss ich auch sein. Ich bin ein Spielertyp, der sich überall reinhaut." Doch die Fortschritte sind da, auch wenn noch etwas zu tun bleibt.

"Ein, zwei Kilo müssen noch runter"

Bei 1,88 Meter wiegt Boyd derzeit "89, 90 Kilo. Ein, zwei müssen noch runter. Momentan bin ich halt eher nur ein Büffel", sagt Boyd schmunzelnd. Zur Kraft muss noch die volle Beweglichkeit kommen. "Und ich brauche Spiele, Spiele, Spiele." Deshalb wird Boyd auch in den kommenden Wochen in der U 23 von RB in der Regionalliga Nordost weitere Praxis sammeln. Einen zeitlichen Rahmen, wann er wieder auf Topniveau sein will, setzt sich Boyd nicht. "Ich mache mir keinen Druck. Das ist auch so mit dem Trainer besprochen", sagt er, "ich muss erst mal wieder wettkampffähig werden."

Im Wettstreit mit den Kollegen um die Position als zentraler Stürmer befindet sich Boyd noch nicht auf Augenhöhe. "Ich stelle derzeit keine Ansprüche." Doch wenn der Moment gekommen ist, an dem er topfit ist, "dann will ich es dem Trainer natürlich so schwer wie möglich machen", stellt Boyd klar.

Andreas Hunzinger