Leverkusens Coach Roger Schmidt hatte in seiner Anfangsformation mit Christoph Kramers Premiere auf der Innenverteidigerposition aufgewartet. Apropos Premiere: Gleichzeitig feierte Charles Aranguiz nach langer Anlaufzeit wegen eines Achillessehnenrisses sein Startelfdebüt für Bayer und agierte auf der Sechs.
Ob es an den diversen Umstellungen gelegen hat, dass die 04er zunächst gar nicht ins Spiel kamen? Vielleicht auch, aber in der Hauptsache war es wohl den gut organisierten Frankfurtern zu "verdanken", dass der erste Abschnitt zur zähen Angelegenheit ohne große Torchancen mutierte.
Glück und Leno verhindern Rückstand
Frankfurt erwischte den besseren Start in Durchgang zwei, mit Sonny Kittel für Marc Stendera sogar noch einen Tick offensiver eingestellt, stand die SGE durch Kittel (57.) und wenig später Stefan Aigner, der am souveränen Bernd Leno scheiterte (60.), dicht vor der Führung. "Das war heute ein sehr enges Spiel", konstatierte Schmidt wohl auch angesichts dieser Frankfurter Aktionen.
Wir hatten das Spiel gefühlt im Griff. Aber das 3:0 drückt den Spielverlauf nicht aus.
Roger Schmidt
Das 1:0 erzielte aber dann doch Bayer - und hatte dies dem Umstand zu verdanken, dass Chicharito nach einem Zweikampf mit David Abraham nicht mehr weiterspielen konnte: Kevin Kampl kam so zu seinem Comeback nach Wadenbeinbruch, und der Mittelfeldspieler schmetterte das Leder nach wenigen Sekunden mit dem ersten Ballkontakt aus 20 Metern volley ins Netz (70.) - für die tapfere Eintracht der Anfang vom Ende.
Denn Leno war erneut nicht zu überwinden, überbot während der Partie seinen eigenen Vereinsrekord (zuvor 506 Minuten ohne Gegentor) und holte den Ball nun seit 574 Minuten nicht mehr aus dem Netz. Für seinen Keeper hatte der Coach indirekt auch ein Lob parat: "Ich bin stolz, dass meine Mannschaft wieder zu null gespielt hat."
Weitere Randnotizen eines laut Schmidt "besonders wertvollen Sieges": Julian Brandt traf im vierten Spiel in Serie (2:0, 76.), Karim Bellarabi erzielte sein erstes Heimtor in der Rückrunde (3:0, 90.). Und seit dem Europa-League-Aus gegen Villareal ist Leverkusen auf der Überholspur.