Vor der Abreise nach Ingolstadt schlug Mittelfeldspieler Julian von Haacke in die gleiche Kerbe wie Trainer Torsten Frings: "Ingolstadt hat nach wie vor hohe individuelle Qualität, wir sind gewarnt." Fußball in Liga zwei statt Liga eins bedeute innerhalb Deutschlands aber "eine komplette Umstellung", die die Darmstädter zunächst besser als der FCI gemeistert hätten, suchte der 23-Jährige eine Erklärung für die unerwarteten fünf Niederlagen (inklusive Trainerwechsel) der Ingolstädter in den ersten acht Spielen.
Damit der SV 98 am Freitag die sechste FCI-Niederlage besiegeln könnte, müsse man wieder "wichtige Tugenden auf den Platz bringen", insbesondere "immer einen Schritt mehr machen als der Gegner", fordert von Haacke. Und natürlich die gegnerischen Standards besser verteidigen - kassierte man beim 3:3 gegen Dresden schließlich alle Treffer durch satt versenkte zweite Bälle nach Ecken sowie einem Freistoß. "Jeder muss sein Eins-gegen-eins-Duell gewinnen", fordert von Haacke zunächst. "Wenn man dann sieht, dass man helfen kann, ist jeder für den anderen da."
Durchaus denkbar ist es dabei, dass der Spieler, den Frings noch aus Bremer Zeiten kennt, der im Sommer vom holländischen Erstliga-Absteiger NEC Nijmegen ans Böllenfalltor wechselte und dort einen Dreijahresvertrag unterschrieb, in den nächsten Wochen mehr mithelfen darf als bisher. Bei seinen zwei Kurzeinsätzen in Heidenheim und gegen Dresden machte von Haacke seine Sache ordentlich, von Beginn an kam er bisher nur einmal im DFB-Pokal zum Einsatz. Zentral hinter der Spitze, wo von Haacke in der Vorbereitung eingesetzt worden war, schwächelte der furios gestartete Marvin Mehlem jüngst ein wenig. Selbst ein Wechsel in der Startelf beim Spiel in Ingolstadt scheint nicht ausgeschlossen, zumal Jan Rosenthal offenbar noch immer kein Startelf-Kandidat ist, bisher nicht einmal auf die Bank gesetzt wurde.
Umstellen von Hollands höchster Spielklasse zu Deutschlands 2. Liga müsse sich Julian von Haacke nach eigenen Angaben jedenfalls kaum: "Holland und die 2. Bundesliga sind ähnliche Ligen. In Holland geht's ein bisschen spielerischer zu, hier ein bisschen kämpferischer."
