Die australische Nationalmannschaft ist als Teilnehmer des Confed Cup schon fast ein alter Hase. Die Socceroos nehmen in Russland das vierte Mal teil - doch diesmal mit einer ganz besonderen Neuerung: Während Australien bis zum Jahr 2006 der ozeanischen Konföderation angehörte, wechselte der Verband zum 1. Januar 2006 in die Asian Football Confederation (AFC), um durch die höhere Konkurrenzsituation die Qualität der Nationalmannschaft zu verbessern. Diese Bestrebungen trugen allen Anschein nach Früchte, denn Australien nimmt nun das erste Mal als amtierender Asienmeister an dem Turnier teil.
Viele bekannte Namen
Im Kader des kommenden Gegners befinden sich einige Namen, die man aus der Bundesliga kennt: Mit Mitchell Langerak vom VfB Stuttgart, Mathew Leckie (künftig Hertha BSC) und Jamie Maclaren (künftig SV Darmstadt) werden in der kommenden Spielzeit drei Australier in den beiden höchsten deutschen Spielklassen am Ball sein. Zudem sind auch noch Robbie Kruse, zuletzt bei Bayer Leverkusen, jetzt bei Liaoning Whowin unter Vertrag, Milos Degenek (zuletzt 1860 München) und Ajdin Hrustic (zuletzt Schalke 04) bei den Socceroos aktiv. Speziell Leckie hat gegen den Weltmeister Großes vor: "Ich bin von der Idee besessen, nach Deutschland zurückzukehren und sagen zu können: Wir haben sie geschlagen", so der 26-Jährige.
Direkter Vergleich spricht für Deutschland
Insgesamt gab es das Duell "Deutschland - Australien" bislang fünfmal. Das letzte Pflichtspiel hat Deutschland in guter Erinnerung: Das Auftaktspiel zur WM 2010 in Südafrika gewann der spätere Bronze-Medaillengewinner glatt mit 4:0. Zuletzt trafen beide Teams in einem Testspiel im März 2015 in Kaiserslautern aufeinander, wo Lukas Podolski die Nationalelf mit einem späten Treffer zum 2:2 vor einer Blamage bewahrte. Es wäre die zweite Niederlage in Folge gegen die Australier gewesen, denn 2011 setzte es in Mönchengladbach eine 1:2-Schlappe.
Australier mit viel Selbstvertrauen
Die Australier, deren Fußball, wie Bundestrainer Joachim Löw im ZDF sagte, "ein bisschen aus dem Rugby" komme, seien "physisch sehr stark, haben eine unglaublich gute Mentalität, geben nicht auf und lassen nicht nach". Dementsprechend tönt auch Degenek, der mittlerweile bei den Yokohama F. Marinos spielt, dass er seinen Kindern nicht irgendwann erzählen wolle, dass der in Russland nur "ein paar Trikots mit den Stars getauscht", sondern einen "bleibenden Eindruck" hinterlassen habe. Auch Coach Ange Postecoglou wählt offensive Worte und will versuchen, den Confed Cup "zu gewinnen". Der erste Stolperstein zum Titel ist nun der amtierende Weltmeister. Dementsprechend ist "das erste Spiel entscheidend, klar", so der 51-Jährige, "aber wenn wir gegen Deutschland was holen..."