Im vergangenen Oktober hatte das Management von Cruyff dessen Erkrankung an Lungenkrebs bestätigt. Der einst so geniale Fußballer verstarb, so heißt es, "nach einem harten Kampf mit dem Krebs".
"Die Niederlande haben ein Gesicht in der Welt verloren. Er hat unseren Fußball auf die Weltkarte gebracht", kommentierte Hollands früherer Weltklassespieler Ruud Gullit die traurige Nachricht im niederländischen "Telegraaf". "Worte können den Verlust, den wir fühlen, nicht beschrieben", heißt es unterdessen beim niederländischen Fußballverband. Franz Beckenbauer twitterte: "Ich bin geschockt. Johan Cruyff ist tot. Er war nicht nur ein sehr guter Freund, sondern wie ein Bruder für mich."
Der deutsche Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus bezeichnete Cruyff als "einen Mann, der den Fußball transformiert" habe. Ex-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann schrieb: "Was für ein einzigartiger Spieler, Trainer, Lehrer und Mensch er war."
"Ich bin mir sicher, dass ich es gewinnen werde"
Cruyff selbst hatte noch Mitte Februar zu seiner Erkrankung geäußert: "Ich habe das Gefühl, mit 2:0 in der ersten Halbzeit eines Spiels vorne zu liegen, das noch nicht zu Ende ist. Aber ich bin mir sicher, dass ich es gewinnen werde."
Der langjährige Kettenraucher hatte Anfang der Neunziger Jahre einen Herzinfarkt erlitten und musste sich seinerzeit einer Operation unterziehen. Seine Trainerkarriere endete 1996, nachdem Cruyff beim FC Barcelona entlassen worden war. Zwischen 2009 und 2012 war er jedoch nochmals aktiv - als Verantwortlicher für die katalanische Auswahl.
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In seiner aktiven Zeit galt "König Johan" als einer der weltbesten Fußballer. 1974 wurde er mit Oranje Vize-Weltmeister, im Finale in München unterlag die "Elftal" Deutschland mit 1:2. Er ist zudem der erste der damals 22 Startelfspieler, der verstorben ist.
Im Trikot von Ajax Amsterdam (1964-73) gewann er als zentrale Figur unter anderem dreimal den Europapokal der Landesmeister ("Voetbal Totaal") und wurde 1971, 1973, 1974 als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet. Zwischen 1973 und 1978 spielte Cruyff dann für Barça, ehe er seine ruhmreiche Karriere nach weiteren Stationen in Spanien (UD Levante), Nordamerika und den Niederlanden 1984 im Dress von Feyenoord Rotterdam beendete. Auch als Trainer holte Cruyff drei Europapokalsiege sowie vier spanische Meisterschaften.