Nations League

"Es ist nicht unmöglich": Italiens Rückkehr nach San Siro

Azzuri kämpfen gegen Portugal um den Gruppensieg

"Es ist nicht unmöglich": Italiens Rückkehr nach San Siro

Im San Siro verpasste die italienische Nationalelf im Herbst 2017 die Qualifikation zur WM 2018.

Im San Siro verpasste die italienische Nationalelf im Herbst 2017 die Qualifikation zur WM 2018. Getty Images

Die Bilder von jenem 13. November 2017 sind noch präsent. Das Anrennen, das letzte Aufbäumen und am Ende das Scheitern. Das bittere Aus in den Play-offs gegen Schweden wird fast genau ein Jahr her sein , wenn die Squadra Azzurra am Samstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) Portugal an selber Stelle, im Giuseppe-Meazza-Stadion, empfängt. "Es tut weh, darüber nachzudenken", blickt Lorenzo Insigne zurück. Der Offensivmann des SSC Neapel saß damals 90 Minuten auf der Bank, musste untätig zusehen, wie seine Mannschaftskameraden letztlich erfolglos dem 0:1 aus dem Hinspiel gegen die Skandinavier hinterherliefen. "Mehr als an diesem Abend auf der Bank zu sitzen, tut es mir weh, dass wir uns nicht qualifiziert haben", betont der 27-Jährige.

Im November 2018 gehört Insigne wieder zu den Berufenen der italienischen Nationalmannschaft und diesmal scheint es deutlich unwahrscheinlicher, dass er sich mit einem Platz auf der Bank begnügen muss. Immerhin gehörte er bislang zu den Erfolgsgaranten unter Italiens neuem Nationaltrainer Roberto Mancini: In allen vier Spielen, die Insigne unter der Leitung des 53-Jährigen in der Startelf gestanden hatte, ging Italien nicht als Verlierer vom Platz. Ausgerechnet bei den zwei Niederlagen, dem 0:1 im Hinspiel gegen Portugal und dem 1:3 im Test gegen Weltmeister Frankreich, saß der torgefährliche 1,63-Meter-Mann nur auf der Bank.

Spielersteckbrief L. Insigne
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Das 1:0 in Polen befeuert die zaghafte Aufbruchstimmung

Insofern hat der in Kampanien geborene Stürmer trotz bislang wenig überzeugender Torquote im Nationaldress (vier Treffer in 29 Spielen) auch seinen Anteil daran, dass Italien nach dem Tiefpunkt neue Hoffnung schöpfen darf - auch wenn der Weg steinig ist. Der 1:0-Sieg in Polen vor wenigen Wochen gab der zuvor noch zurückhaltenden Aufbruchstimmung - schließlich war dem Erfolg ein ernüchterndes 1:1 gegen die Ukraine vorausgegangen - neuen Schwung. Durch einen weiteren Sieg über Portugal winkt der gebeutelten Nationalelf Platz eins in der Gruppe A3 und damit die Qualifikation für das Final Four in der Nations League - vorausgesetzt, Portugal zieht wenige Tage später im Heimspiel gegen Polen nicht wieder an den Italienern vorbei. Es wäre für den viermaligen Weltmeister ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg der Erneuerung. "Den ersten Platz zu erreichen, ist schwierig", weiß Insigne zwar, fügt aber auch an: "Es ist nicht unmöglich."

Wir können Portugal in Schwierigkeiten bringen, brauchen dafür aber auch die Fans.

Lorenzo Insigne

Der Linksfuß dürfte im entscheidenden Match wohl auf seiner angestammten Position auf dem Flügel neben Mittelstürmer Ciro Immobile starten. Gemeinsam mit Federico Chiesa vom AC Florenz, der die erste Option auf dem rechten Flügel scheint, soll das Trio die Offensive von Beginn an antreiben - auch um das Publikum mitzunehmen. "Wir können Portugal in Schwierigkeiten bringen, brauchen dafür aber auch die Fans", weiß Insigne. Der Rahmen wird zumindest stimmen: Knapp 62.000 Tickets waren bis zur Wochenmitte für das abschließende Gruppenduell verkauft. Mit einem ausverkauften Haus wird gerechnet. Gemeinsam sollen die Erinnerungen an das Schweden-Spiel dann endgültig vertrieben werden.

Bernardeschi reist ab - Debüt für Hoffenheims Grifo?

Den Fokus der Mannschaft stören vorab nur kleine Personalsorgen: Juve-Profi Federico Bernardeschi verpasst das Kräftemessen mit dem amtierenden Europameister sowie das nachfolgende Testspiel gegen die USA aufgrund von Adduktorenproblemen. Stürmer Leonardo Pavoletti droht mit den gleichen Beschwerden einmal mehr sein Nationalmannschaftsdebüt zu verpassen. Hoffnung auf ihr erstes Spiel für die Azzurri dürfen sich dagegen Hoffenheims Vincenzo Grifo , Sandro Tonali (vom zweitklassigen Brescia Calcio) und Stefano Sensi (US Sassuolo) machen.

pau

Italiens Vorgänger: Wenn Große eine WM verpassen