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Roma dankt Dzeko - Juve schenkt 2:0 her

Serie A, 7. Spieltag: Ancelotti bei Milan im Gespräch

Roma dankt Dzeko - Juve schenkt 2:0 her

Ab durch die Mitte: Lucas Biglia und Leonardo Bonucci (re.) wollen Edin Dzeko am Abschluss hindern.

Ab durch die Mitte: Lucas Biglia und Leonardo Bonucci (re.) wollen Edin Dzeko am Abschluss hindern. imago

Tradition pur stand am Sonntagabend in Mailand auf dem Programm: Der AC Mailand hatte AS Rom zu Gast und wollte nach der jüngsten 0:2-Pleite in der Liga bei Sampdoria Wiedergutmachung leisten. Spielerisch tat sich die Partie in San Siro dann lange Zeit nicht sonderlich hervor. Beide Mannschaften standen gut, waren aufmerksam in den Zweikämpfen und ließen kaum etwas anbrennen. Nennenswerte Chancen gab es erst nach dem Seitenwechsel, Tore ebenso - die allerdings waren den Römern vorbehalten.

Matchwinner war Dzeko: Zuerst brach der Bosnier den Bann mit einem sehenswerten 18-Meter-Schuss in den Winkel (72.), ehe er das 2:0 einleitete, indem er den Ball gut mitnahm und Nainggolan schickte. Der Belgier scheiterte zwar noch an Milans Schlussmann Donnarumma, doch Florenz staubte ab - 2:0 (77.). Als dann auch noch Milans Calhanoglu wegen eines Fouls an Nainggolan die Ampelkarte sah, war die Messe gelesen. Die Roma festigte durch den Sieg Platz fünf und bleibt auf Tuchfühlung mit den Champions-League-Plätzen. Milan indes rutschte auf Platz sieben ab.

Durch die Niederlage dürfte der Druck auf Milans Trainer Vincenzo Montella, der als Trainer auch in seinem zwölften Spiel gegen seinen Ex-Klub AS Rom nicht gewinnen konnte (0/3/9), trotz jüngsten Treuebekenntnisses durch Sportdirektor Massimiliano Mirabelli nun noch größer werden. Und in Italien dürften die Spekulationen um Carlo Ancelotti wohl weiter angeheizt werden.

Lazio - oder alles, was das Fußballherz begehrt

Jubeln durfte am Nachmittag auch die zweite römische Mannschaft. Lazio Rom geriet zwar aufgrund einer frechen Schwalbe von Matri gegen Sassuolo in Rückstand (Berardi, 27.), doch dann drehten die Römer auf und machten aus einem 0:1 ein 6:1. Luis Alberto per feinem Freistoß (45.+1) sowie de Vrij (56.), erneut Luis Alberto (57.), zweimal Parolo (64./69.) und Torjäger Immobile (81./FE) sorgten für den klaren Sieg. Besonders kurios war dabei der zweite Treffer von Paolo zum zwischenzeitlichen 5:1, den man nur unter Ping Pong zusammenfassen kann.

Atalanta trotzt Juve ein Remis ab

Komm in meine Arme: Vorlagengeber Gomez jubelt mit Atalantas Torschütze Cristante (re.).

Komm in meine Arme: Vorlagengeber Gomez jubelt mit Atalantas Torschütze Cristante (re.). imago

Am Abend sorgte Atalanta Bergamo für eine Überraschung. Die Lombarden trotzten dem großen Favoriten Juventus Turin ein 2:2 ab. Juve war dabei über 90 Minuten die bessere Mannschaft, führte auch schon nach Treffern von Bernardeschi (21.) und Higuain (24.) mit 2:0, allerdings gab der Serienmeister diese Führung ganz untypisch wieder aus der Hand. Zuerst ebnete Juves Torwartlegende Buffon mit einem Fehler Caldara den Weg zum Anschlusstreffer (31.), ehe es nach dem Seitenwechsel emotional und hektisch wurde. In dieser Phase haderten die Turiner auch mit dem Unparteiischen Antonio Damato, der einen Mandzukic-Treffer wieder zurücknahm, nachdem er den Videobeweis bemüht hatte (59.).

Dann schlugen die Gastgeber aus dem Nichts zu und glichen durch ein schulbuchmäßigen Kopfball Cristante aus (67.). Nach dem 2:2 erhöhte Juve sowohl Tempo als auch Druck, nur das Tor wollte nicht fallen. Noch nicht einmal ein fragwürdiger Hand-Elfmeter gegen Petagna half, da Berisha Dybalas schwach getretenen Strafstoß parierte (84.). Weil sich auch nach sechsminütiger Nachspielzeit am Remis nichts änderte, musste Juve erstmals in der laufenden Saison Federn lassen. Zur Freude von Napoli, das nun alleiniger Spitzenreiter ist.

drm