Nationalelf

Abschluss-Alarm: Wie Löw gegensteuern will

Bundestrainer setzt Trainingsschwerpunkt

Abschluss-Alarm: Wie Löw gegensteuern will

Analyse mit "kuriosem" Ergebnis: Bundestrainer Joachim Löw.

Analyse mit "kuriosem" Ergebnis: Bundestrainer Joachim Löw. picture alliance

Treffpunkt Millerntor: Erst am Mittwochabend bestreitet die deutsche Nationalelf im Stadion des FC St. Pauli ihre erste Trainingseinheit vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien (Samstag, 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de). Joachim Löw ließ seine strapazierten Spieler verspätet anreisen; "die Regeneration war wichtig", findet er. "Diese Woche reichen mir drei Trainingseinheiten." Dabei wird sein Fokus vor allem auf einem Bereich liegen: dem Abschluss.

Intensiv hat der Bundestrainer mit seinem Trainerteam in den letzten Wochen die EM aufgearbeitet. Das Ergebnis, das er selbst als "kurios" klassifiziert: In fast allen Bereichen schnitt seine Mannschaft besser ab als bei der WM 2014 - ob bei Pässen, Gegentoren oder Zweikämpfen. Auch die Anzahl der Chancen stieg an, nicht aber die Verwertung. Zwölf oder 13 Versuche für ein Tor? Dieses "große Manko" soll verschwinden.

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"Die Chancenverwertung", appellierte Löw am Mittwoch in Hamburg, "ist auch eine Sache der Konzentration im Abschluss und der Mentalität." Das 3:0 gegen Norwegen soll nur der Anfang gewesen sein. "Das ist sicher ein Thema, das uns die nächsten zwei Jahre beschäftigen wird", so Löw gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Und: Wir müssen auch wieder dahin kommen, mehr Eins-gegen-eins-Spieler zu haben. Wir sind eine Kombinationsmannschaft. Aber wir brauchen mehr Spieler, die sich im Eins-gegen-eins in der Offensive durchsetzen."

Auch der Ausfall von Mario Gomez stört Löw. "Das ist sehr schade, weil wir keinen Spielertypen wie Mario Gomez haben", sagte Löw am Mittwoch - ein Satz, dem man noch vor ein paar Jahren kaum aus seinem Mund gehört hätte: Damals hielt er einen robusten Angreifer eher für verzichtbar. Bei der EM jedoch mangelte es der DFB-Auswahl gerade ohne Gomez an Kaltschnäuzigkeit. Gegen Tschechien ist nun wieder eine "falsche Neun" gefordert. Mario Götze etwa, der schon beim 3:0 in Norwegen begonnen hatte.

jpe