Bundesliga

Grillitsch: Kraft getankt bei der Familie

Bremen: Jungprofi holt sich Selbstvertrauen

Grillitsch: Kraft getankt bei der Familie

Er hat große Ziele: Florian Grillitsch.

Er hat große Ziele: Florian Grillitsch. Getty Images

Dem 20-jährigen Grillitsch aus dem Talentschuppen von Werder, der erst am Montag aus seiner Heimat zurückgekehrt ist, hat die Länderspielpause gut getan, tankte er doch neue Kraft und frisches Selbstvertrauen. Das freie Wochenende nutzte der Junioren-Nationalspieler von Austria für einen Besuch bei seiner Familie, nachdem er für die U 21 im Einsatz gewesen war. 7:0 siegten die österreichischen Nachwuchsstars gegen Aserbeidschan. "Ein gutes Spiel", sagt Grillitsch, der das wichtige 1:0 beisteuerte. "Nicht schlecht für das Selbstvertrauen."

Als einer von vielen Legionären fühlt er sich "nah dran" an der Stammbesetzung des Teams, das in der Gruppe 7 gemeinsam mit der DFB-Auswahl um die Qualifikation für die Europameisterschaft kämpft. Das vorentscheidende Spiel der beiden Favoriten findet im November in Fürth statt. Grillitsch und seine Mitstreiter haben sich vorgenommen, "die Deutschen zu schlagen, obwohl sie eine gute Mannschaft haben, in der viele Stammspieler in der Bundesliga sind."

Spielersteckbrief Grillitsch
Grillitsch

Grillitsch Florian

Spielersteckbrief S. Garcia
S. Garcia

Garcia Santiago

Spielersteckbrief Ujah
Ujah

Ujah Anthony

Anders als bei Österreich, anders als bei Grillitsch, der in Bremen zur Reserve zählt und sich noch hintenanstellen muss. Zwei Spiele für die Profis hat der offensive Mittelfeldspieler bestritten. Im letzten Spiel bei Hannover 96 kam er überraschend zum Einsatz. Ihn hat es gefreut, "dass der Trainer mir das Vertrauen geschenkt hat." Mit seiner Leistung war er nur zum Teil zufrieden. Anfangs sei es ganz ordentlich gewesen, so der selbstkritische Jungprofi, "dann bin ich etwas untergetaucht."

Ob er auch für die Begegnung gegen die Bayern bei Trainer Skripnik eine Option darstellt, weiß Grillitsch noch nicht. Noch hat er kein Signal vom Trainer erhalten. Grillitsch muss warten, wie seine jungen Kollegen aus der U 23, die Woche für Woche immer wieder neue Überraschungen erleben, wenn der Trainer den Kader benennt. Mal sind sie dabei, dann wieder nicht. Für Grillitsch ist dies nichts Besonderes. Es gehöre zur Entwicklung dazu, sagt er. Er habe damit kein Problem. Er betont, ganz im Sinne der sportlichen Leitung: "Für uns Junge ist Spielzeit enorm wichtig."

Natürlich wäre er gegen die Bayern gerne dabei, in welcher Rolle auch immer. Schließlich hat er noch nie gegen die Münchner gespielt. "Und man will sich doch stets mit den Besten messen." Sollte er in dieser Woche indes nicht ins 18er-Aufgebot berufen werden, so wäre er auch nicht enttäuscht, weil er allgemein um die Schnelllebigkeit des Geschäfts und speziell um die Durchlässigkeit bei Werder weiß: "Es kann alles so schnell gehen. In der nächsten Wochen ist man vielleicht wieder oben dabei."

Santiago Garcia befindet sich in bester Verfassung

Grillitsch muss warten, im Gegensatz zu Santiago Garcia, der sich nach seiner Verletzungspause in bester Verfassung befindet. Zuletzt hatte der Argentinier ein wenig kürzergetreten - wegen muskulärer Probleme. Wie auch Clemens Fritz, der 34-jährige Kapitän, musste Garcia, der I., wie er nach dem Kommen von Namensvetter Ulisses genannt wird, nicht beim Test gegen RB Leipzig antreten. Zu Beginn der Trainingswoche war er wieder am Ball, machte das volle Programm mit. Entspannt hatte sich der Außenverteidiger zuvor bei einem Kurztrip nach Spanien. Gemeinsam mit Alejandro Galvez besuchte er dessen Geburtsort Granada.

Auch andere Werder-Profis gingen in der Pause auf Reisen: So startete Anthony Ujah eine Stippvisite nach Paris und hatte eine unerwartetes Erlebnis. Nahe dem Louvre traute der Nigerianer seinen Augen nicht, als er einen alten Bekannten sichtete: Franco di Santo, der ehemalige Sturmpartner, nun für Schalke aktiv, hatte die französische Hauptstadt ebenfalls als Reiseziel gewählt.

Hans-Günter Klemm