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Vorschau: Der Held der Roma - Frühwarnsysteme bei Inter & Juve

Serie A, 5. Spieltag: Berlusconi liebt San Siro

Vorschau: Der Held der Roma - Frühwarnsysteme bei Inter & Juve

Treffsicher im neuen Milan-Trikot: Carlos Bacca, zuvor beim FC Sevilla aktiv.

Treffsicher im neuen Milan-Trikot: Carlos Bacca, zuvor beim FC Sevilla aktiv. Getty Images

Bacca wird gefeiert - San Siro lebt

Durch das 3:2 in San Siro gegen Palermo hat Milan seinem leidgeplagten Publikum endlich wieder etwas angeboten. Zwar stimmte nicht alles, doch vor allem das Tempo in dieser für italienische Verhältnisse fast schon ungewöhnlichen Partie verzückte. Den meisten Applaus heimste dabei Doppeltorschütze Bacca ein, der es mit gerade einmal fünf Torschüssen in seinen vier Partien auf stolze drei Treffer bringt. Neben Luiz Adriano sowie dem immer besser ankommenden und bislang als Joker eingesetzten Mario Balotelli soll der Sturm der Rossoneri auch am heutigen Dienstagabend bei Udinese Calcio zustechen.

Derweil wurde das von der Berlusconi-Tochter angetriebene neue Milan-Stadion vom Chef persönlich ad acta gelegt. "Ich bin einfach verliebt in dieses magische San Siro. Wir werden definitiv hier bleiben und es gemeinsam mit Inter renovieren", sagte AC-Boss Silvio Berlusconi.

"Totti, Totti, Totti"

Francesco Totti

Markierte sein 300. Tor für die Roma: Ikone Francesco Totti. Getty Images

Der Roma gelang im Stadio Olimpico am vergangenen Wochenende zwar nur ein 2:2 gegen Überraschungsmannschaft Sassuolo (acht Punkte), doch dieser Umstand geriet schnell zur Nebensache. Denn der "Ewige Totti" wurde in der "Ewigen Stadt" nach seinem 300. Pflichtspieltreffer für die Giallorossi gebührend vom Publikum gefeiert und besungen. Der mittlerweile 38-Jährige traf in seinem 745. Einsatz zum zwischenzeitlichen 1:1, im Anschluss blinkte auf der Anzeigentafel eine hell leuchtende "300" auf.

Dass die Roma-Fans ihrem Capitano auf immer verfallen sind, liegt bekanntlich an einem einfachen Grund: Totti, der 1993 unter Coach Vujadin Boskov debütierte, hat den Hauptstadtklub trotz lukrativer Angebote nie verlassen. Ein älteres Statement des Weltmeisters von 2006 unterstreicht seine Verbundenheit: "Die Roma ist alles für mich, alles, was ein Mensch haben kann: Leidenschaft, Liebe, Freude. Das Team, das ich immer unterstützt habe und unterstützen werde."

In Erinnerung bleibt unter den 300 vor allem Tottis krachender Volley vergangene Spielzeit in seinem 40. Derby gegen Lazio, als er nach seinem Treffer zum besten Derby-Torschützen (elf Tore im "Derby della Capitale") aufstieg und in die Fankurve rannte, um dort ein Selfie vor den Anhängern zu knipsen. "Normalerweise mache ich keine Selfies, aber ich habe einen wichtigen Rekord gebrochen und wollte mich für immer an diesen Moment erinnern", sagte die Nummer 10 im Anschluss und gab zu: "Das Foto war nicht so toll, aber es ist in Ordnung."

Francesco Totti

Ein Selfie für die Ewigkeit in der "Ewigen Stadt": Francesco Totti. Getty Images

Ob am Mittwoch im Duell bei Sampdoria Genua sein 301. Treffer hinzukommt? Bleibt abzuwarten, denn bislang gehörte der Routinier in dieser Spielzeit eher nicht zu den ersten elf Akteuren von Trainer Rudi Garcia.

Inter-Coach Mancini bremst

13 Jahre ist es her, dass Inter zuletzt die ersten vier Saisonspiele gewonnen hat. Insgesamt gelang dieses Kunststück den Nerazzurri fünfmal, einen Titel gewannen sie im Anschluss aber nie.

Da passt es aus Sicht der Inter-Fans gut, dass Trainer Roberto Mancini nach dem 1:0 bei Chievo Verona den warnenden Zeigefinger hebt. "Über das Wort Meisterschaft können wir uns in 30 Spieltagen unterhalten", sagte der 50-Jährige. "Es waren glückliche drei Punkte gegen ein fantastisches Chievo."

Warnender Allegri rechnet mit 50 Spielen

Massimiliano Allegri

Wird laut eigener Aussage in dieser Saison noch 50 Juve-Spiele verantworten: Massimiliano Allegri. Getty Images

Von der fünften Meisterschaft in Serie hatte sich Juve-Trainer Massimiliano Allegri nach dem schlechtesten Ligastart aller Zeiten (zwei Niederlagen, dann ein Unentschieden) jüngst verabschiedet. "Um den Titel werden Inter und die Roma kämpfen", formulierte der 48-Jährige. Das nahmen seine Schützlinge wohl zum Ansporn und legten nach dem starken 2:1 in der Champions League bei Manchester City in der Liga den ersten Dreier nach - 2:0 beim CFC Genua.

Coach Allegri aber warnte weiter - auch im Hinblick auf das anstehende Spiel zu Hause gegen Aufsteiger Frosinone Calcio: "Von der tiefen Depression dürfen wir jetzt nicht in grenzenlose Euphorie verfallen. Wir haben immerhin noch 50 Partien vor uns." Zugegeben, das klingt dann wieder sehr zuversichtlich. Denn 50 weitere Spiele würden den Einzug ins Pokal- und Champions-League-Endspiel bedeuten.

Zwischen Euphorie und Fassungslosigkeit

Das überdeutliche 5:0 zwischen Neapel und Lazio Rom hätte die Lager der beiden Vereine kaum heftiger spalten können. Auf der einen Seite die strahlenden Neapolitaner um den zweimaligen Torschützen Gonzalo Higuain, auf der anderen Seite fassungslose Römer um einen nicht einmal mehr kämpfenden Stefano Mauri. Der Kapitän erklärte sich immerhin nach Spielende gegenüber "Mediaset Premium": "Wir wurden schmerzhaft gedemütigt. Was passiert ist? Relativ einfach: Sie haben Fußball gespielt, wir nicht. Wir waren zu langsam, waren im zweiter Sieger und dann hat Napoli einfach Vollstrecker, die dich bestrafen."

Zusammenfassung, 4. Spieltag

Gut für die Adler, die noch auf Weltmeister Miroslav Klose verzichten müssen: Bereits am Mittwoch kann im Stadio Olimpico gegen CFC Genua sportliche Schmerzlinderung folgen. Das empfindet auch Mauri so: "Alles, was wir tun können, ist am Mittwoch wieder zurückzukommen." Schmerzlich vermisst werden dabei neben Klose auch die verletzten Antonio Candreva und Stefan De Vrij.

mag