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Juve-Feier vertagt - Drei Eigentore bei Napoli-Pleite

Serie A, 33. Spieltag: Podolskis Premierentor

Juve-Feier vertagt - Drei Eigentore bei Napoli-Pleite

Juve-Torschütze Tevez gegen Florenz-Abwehrspieler Basanta.

Juve-Torschütze Tevez gegen Florenz-Abwehrspieler Basanta. Getty Images

Juve trotz Sieg immer noch nicht Meister

Die Ausgangslage war klar: Mit einem Sieg gegen den AC Florenz hätte Juventus Turin wenige Tage nach der Derbyniederlage gegen Torino endlich die Meisterschaft perfekt machen können. Allerdings nur, wenn gleichzeitig Lazio Rom gegen das Schlusslicht Parma nicht gewinnt.

Die Partie in der Juventus Arena begann verhalten und mit einem gegenseitigen Abtasten. Fahrt nahm sie erst nach dem Führungstreffer durch die Gäste auf: Pirlo foulte Joaquin, den fälligen Strafstoß verwandelte Gonzalo Rodriguez (33.). Doch die Freude der Fiorentina währte nicht lange: Llorente glich nur drei Minuten später mit einem Kopfball nach präziser Freistoßflanke von Pirlo wieder aus (36.). Und damit nicht genug drehte Juventus kurz vor der Pause zudem das Spiel: Mit einem sehenswerten Kopfball-Lupfer überwand Tevez Florenz-Keeper Neto zum 2:1 (45.). Nach der Pause legte der Argentinier noch einmal nach und machte mit dem 3:1 (70.) alles klar. Zuvor hatte Gonzalo Rodriguez mit einem erneuten Elfmeter die Chance zum Ausgleich verpasst: Sein zweiter Versuch vom Punkt ging meterweit daneben. Spannend wurde es dann doch noch in den letzten Minuten, denn Joker Ilicic verkürzte mit einem präzisen Freistoß (90.). Trotz vier Minuten Nachspielzeit blieb es aber beim Sieg von Juventus.

Zur Meisterschaft hat es für Juve noch nicht gereicht, denn Lazio löste die Aufgabe gegen den zuletzt wieder stark aufspielenden Tabellenletzten FC Parma mit Bravour und einem 4:0-Sieg. Weltmeister Miroslav Klose trug sich dabei einmal mehr in die Torschützenliste ein (13.). Zusammen mit Parolo (10.) und Candreva (16.) sorgte er innerhalb weniger Minuten für klare Verhältnisse, Keita (81.) sorgte für den Schlusspunkt.

Am Wochenende unternimmt Juventus den nächsten Versuch, die Meisterschaft endlich perfekt zu machen. Diesmal geht es aus eigener Kraft, nämlich mit einem Sieg bei Sampdoria Genua.

Dicht an Lazio dran bleibt der AS Rom, der bei Sassuolo einen klaren 3:0-Sieg einfuhr. Dagegen kassierte der AC Milan die nächste Pleite: Ohne Kapitän Riccardo Montolivo und Stephan El Shaarawy unterlag das Team von Coach Filippo Inzaghi gegen den CFC Genua mit 1:3. "Das einzige, was jetzt zu tun ist, ist, die letzten sechs Spiele mit Stolz zu spielen", hatte Inzaghi angesichts des erneut sicher verpassten internationalen Geschäfts gesagt. Davon ist weiterhin aber nichts zu spüren. Menez (72.) flog zudem mit Gelb-Rot vom Platz. Genua zog mit dem Auswärtssieg an Florenz vorbei und ist nun Sechster.

Podolski wird bei Inter zum gefragten Mann

Strahlemann: Lukas Podolski (2.v.re.) bejubelt sein Siegtor.

Strahlemann: Lukas Podolski (2.v.re.) bejubelt sein Siegtor. Getty Images

Lukas Podolski scheint endlich bei Inter Mailand angekommen. Nach seinem Assist zu Mauro Icardis Siegtor beim 2:1 gegen den AS Rom durfte der Weltmeister am Dienstagabend endlich sein erstes Tor in der Serie A bejubeln. Und das war noch eines, das Inter drei Punkte bescherte. Bei Udinese Calcio tat sich das Team von Trainer Roberto Mancini zuerst schwer, ging aber durch einen Foulelfmeter von Icardi (48.) kurz nach Wiederanpfiff in Führung. Die hatte allerdings nicht lange Bestand, denn Udineses Alt-Star di Natale tat das, was er am besten kann: Tore schießen. In der 50. Minute glich der mittlerweile 37-Jährige zum 1:1 aus. Nachdem Agyemang Badu unnötigerweise wegen Reklamierens binnen weniger Sekunden Gelb-Rot gesehen hatte, kam Podolski für Guarin (65.) und schlug direkt zu: Der 29-Jährige traf mit einem unnachahmlichen Linksschuss aus knapp 18 Metern und bescherte Inter damit drei Punkte. Die Mailänder fuhren damit elf Punkte aus fünf Spielen ein und befinden sich auf einmal wieder in Schlagdistanz zu den internationalen Plätzen.

Napoli patzt - drei Eigentore in Empoli!

Eine empfindliche und womöglich sogar entscheidende Niederlage im Kampf um einen Champions-League-Platz musste der SSC Neapel am Donnerstag hinnehmen. Dabei hatte sich amtierende Pokalsieger zuvor in bestechender Form gezeigt und und nicht in der Europa League den VfL Wolfsburg (4:1, 2:2) ausgeschaltet, sondern auch in der Liga drei Siege bei 10:2 Toren geholt. Doch gegen den Trend setzte es in Empoli nun eine 2:4-Pleite, durch die der anvisierte Platz drei - gleichbedeutend mit der Champions-League-Qualifikation - aufgrund von fünf Punkten Rückstand auf den AS Rom in weite Ferne rückte.

Massimo Maccarone brachte den bei Spielbeginn Tabellensechzehnten schon in der 8. Minute in Front. Nach einem Doppelschlag noch vor der Pause lag Neapel dann schon fast aussichtslos zurück: Erst traf Verteidiger Miguel Britos ins eigene Gehäuse (43.), dann erzielte Empoli-Stürmer Riccardo Saponara das 3:0 (45.). So reichte es für die Elf von Coach Rafael Benitez nach der Pause nur noch zu Ergebniskosmetik. Mit Vincent Laurini war es zunächst ein Empoli-Akteur, der für Neapel ins eigene Gehäuse traf (64.), doch Raul Albiol machte in der 81. Minute den ungewöhnlichen Eigentor-Dreierpack perfekt - und damit die Vorentscheidung. Kurz vor Schluss sorgte Marek Hamsik für den 2:4-Endstand aus Sicht des SSC.

lei/drm/jom