Champions League

Überteuerte Tickets: RSC Anderlecht muss Fans des FC Bayern München entschädigen - UEFA

UEFA ordnet Rückzahlung von 30 Euro pro Ticket an

Anderlecht muss Bayern-Fans entschädigen

Protest der Bayern-Fans in Anderlecht: Die UEFA sprach ihnen nun eine Rückzahlung zu.

Protest der Bayern-Fans in Anderlecht: Die UEFA sprach ihnen nun eine Rückzahlung zu. imago

Die Kontroll- und Disziplinarkommission der UEFA, die Ende Januar Ermittlungen eingeleitet hatte , forderte den belgischen Meister auf, innerhalb von 15 Tagen pro Ticket der Stadion-Sektionen S14, S15, S16 und S17 30 Euro an die Bayern-Anhänger zurückzuzahlen. Insgesamt handelt es sich um eine Summe von 27.000 Euro.

Anderlecht hatte für die Vorrunden-Partie am 22. November 100 Euro pro Ticket verlangt. Dies hatte im Vorfeld, aber auch während des 2:1-Erfolges der Münchner zu heftigen Protesten geführt. Die mitgereisten Fans hatten Falschgeld auf das Spielfeld geworfen und mit Spruchbändern die "Gier" der UEFA angeprangert .

Dies wiederum hatte die UEFA sanktioniert. Der FC Bayern, der sich solidarisch mit seinen Anhängern gezeigt und die überteuerten Karten mit jeweils 30 Euro subventioniert hatte, musste im Dezember wegen des "Werfens von Objekten" und eines "unerlaubten Banners" seiner Anhänger 20.000 Euro Strafe zahlen .

Auch Manchester United und Liverpool beschweren sich

Das Urteil gegen Anderlecht könnte auch anderen Fans Hoffnung machen, denn die Bayern-Anhänger waren längst nicht die einzigen, die über teils unverschämte Ticketpreise für Auswärtsfans in der Champions League geklagt hatten. So beschwerten sich auch Manchester United und der FC Liverpool, dass der FC Sevilla bzw. der FC Porto von den Gästefans für das Champions-League-Achtelfinale viel mehr verlange als von den eigenen .

Fanverband begrüßt Entscheidung - Drei weitere Forderungen

Der "Club Nr. 12", die Fanvereinigung des FC Bayern, wertete die UEFA-Entscheidung als einen großen Schritt "in Richtung einer faireren Behandlung von Gästefans im europäischen Fußball", wie es in einer Mitteilung heißt. Zugleich verwies die Fan-Organisation auf weitere Fälle von Ungleichbehandlung, etwa beim Champions-League-Spiel gegen den FC Villarreal 2011, als Bayern-Fans einen rund viermal so hohen Preis wie Anhänger des Heimvereins gezahlt hätten. "Trotzdem konnte die UEFA damals keinen Verstoß gegen die eigenen Ticketregularien feststellen", schreibt der "Club Nr. 12".

Die Vereinigung fordert deshalb von der UEFA weitere Schritte, um überhöhten Ticketpreisen entgegenzutreten. Neben der Beschränkung von Mitgliederrabatten für Heimfans und Kartenpaketen, die Gästefans nicht zu Verfügung stehen, solle jeder gastgebende Klub auch dazu verpflichtet werden, "ein Kartenkontingent von mindestens zwei Prozent der Stadionkapazität in der günstigsten Ticketkategorie" anzubieten. "Ist dies aus baulichen Gründen nicht möglich, werden zwei Prozent der Stadionkapazität einer höherpreisigen Kategorie zum Preis der günstigsten Ticketkategorie angeboten", schlägt der "Club Nr. 12" vor. Der FC Bayern solle hier als Beispiel vorangehen und "insbesondere den letzten Vorschlag auch ohne eine Verpflichtung durch die UEFA umsetzen".

ski

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