"Für mich passt die Zusammenarbeit so nicht mehr, ich kann mich nicht verbiegen", wird Babbel in dem Artikel zitiert. Die Kritik des Europameisters von 1996 richtet sich besonders an FCL-Geschäftsführer Marcel Kälin. Seit Kälin im Oktober 2016 eingestiegen ist, haben bereits mehrere Mitarbeiter den Verein verlassen. "Auch wir im Sport leiden unter der miesen Stimmung", sagte Babbel.
Kälin hat allerdings auch die undankbare Aufgabe, den von Mäzen Bernhard Alpstaeg verordneten Sparzwang in die Realität umzusetzen. Als Folge verließen vor der Saison etliche etablierte Kräfte den Verein, unter anderem die Stars Markus Neumayr (zu Kasimpasa Istanbul) oder Marco Schneuwly (zum FC Sion). Stattdessen setzte der FCL aus der Not vermehrt auf die eigene Jugend.
Dass der Umbruch nicht ohne Turbulenzen über die Bühne gehen würde, war von Anfang an klar. Dementsprechend fand sich Luzern im Saisonverlauf im Tabellenkeller wieder, als Vorletzter schwebt der FCL in höchster Abstiegsgefahr. Noch vor Weihnachten fanden Gespräche mit Babbel über eine Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags statt - diese endeten allerdings ohne Ergebnis.
Trotz seines nun veröffentlichten Entschlusses, im Sommer aufzuhören, geht Babbel weiterhin davon aus, seinen Vertrag erfüllen und den Absturz in die Zweitklassigkeit noch verhindern zu können. "Ich bin überzeugt, die Jungs schaffen es, sie werden den Abstieg verhindern", sagte Babbel. Allerdings ist fraglich, ob er seine Mission nach der geäußerten Kritik zu Ende führen darf. Als sein möglicher Nachfolger wird bereits Urs Fischer gehandelt, der zuletzt den FC Basel zum Double geführt hatte.