2. Bundesliga

Glückliche Arminen: Joker-Sieg bei "Topgegner" 1. FC Nürnberg

Sporar und Kerschbaumer treffen - Hemlein verletzt

Glückliche Arminen: Joker-Sieg bei "Topgegner" Nürnberg

Arminen obenauf: DSC-Trainer Jeff Saibene jubelt mit Voglsammer und Klos (Mi.).

Arminen obenauf: DSC-Trainer Jeff Saibene jubelt mit Voglsammer und Klos (Mi.). imago

Es war ein tempo- und chancenreiches Spiel im Max-Morlock-Stadion , vor allem im zweiten Spielabschnitt. Während Klos (!) und Ishak vor dem Pausenpfiff die einzigen Großchancen ausließen und beide Mannschaften je einen Spieler durch Verletzung verloren (Salli - Hüfte; Hemlein - linker Knöchel), ging es nach Wiederanpfiff so richtig rund in der Noris. Nürnberg antwortete auf Sporars Jokertor mit wütenden Angriffen, drei Aluminiumtreffern binnen weniger Minuten und dem Ausgleich durch Ishaks sechstes Saisontor nach schöner Kopfball-Ablage von Behrens. Als der Club auf dem Weg zum nächsten Dreier schien, stach mit Kerschbaumer ein weiterer eingewechselter Spieler für Bielefeld noch einmal spät. Auf das 1:2 vier Minuten vor Schluss hatte Nürnberg keine Antwort parat und musste wenig später mal wieder eine Niederlage quittieren.

"Das war ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg", bilanzierte Jeff Saibene nach Spielende. Das Glücksgefühl bei den Ostwestfalen sei deshalb umso größer, weil man "gegen einen Topgegner auswärts gewonnen" habe. In den Augen seines Abwehrrecken Börner stellt Nürnberg derzeit gar "die beste Zweitligamannschaft". Nach einem wahren Kraftakt sei es daher "unglaublich, dass wir hier gewonnen haben", fügte der Innenverteidiger hinzu.

Das große Faustpfand der Bielefelder war am Samstag die starke Bank. "Die Breite in unserem Kader zeichnet uns aus, heute hatte der Trainer ein glückliches Händchen, das freut mich", sagte Börner, während Saibene das Erfolgsrezept in Sachen Ergänzungsspieler verriet: "Ich sage den Bank-Spielern immer: Gehe positiv damit um und hab Lust, dann wird dich das Leben auch belohnen."

Auf dem Teppich bleiben - diese Devise benutzten sowohl Börner als auch Torschütze Kerschbaumer. "Es ist schön, wo wir stehen, aber wir müssen in Ruhe weiter an unserem Ziel arbeiten", konstatierte der Österreicher, der im Sommer vom FC Brentford gekommen war und seinen zweiten Treffer für die Arminen verbuchte.

Köllner nicht unzufrieden - "Grobe Schnitzer"

Enttäuscht, aber "nicht unzufrieden" war Club-Coach Michael Köllner nach diesem Duell "zweier starker Mannschaften". Sein Team habe zwar "nach 15 Minuten den Hebel gefunden", jedoch vor dem 0:1 durch Sporar einen Aufbaufehler fabriziert, "der sofort bestraft wird". Die Reaktion der Hausherren war gut, es folgten druckvolle Momente und die kuriose Aluminium-Serie, als Ewerton, Möhwald und Ishak jeweils die Torumrandung trafen.

"Nach dem 1:1 hatten wir viele Chancen", so Köllner, "machen das Tor aber nicht. Bielefeld bestraft uns dann. Deshalb ist es eine bittere Niederlage." Wie beim 0:1 leistete sich seine Mannschaft auch vor dem zweiten Gegentor einen "groben Schnitzer". Löwen stand schlecht, als Kerschbaumer sich mit gestrecktem Bein den Ball schnappte und auf und davonlief. Vieles richtig gemacht und durch zwei Unachtsamkeiten am Ende verloren - der FCN musste Bielefeld am Ende vorbeiziehen lassen und rutschte wieder aus den Aufstiegsrängen heraus, die er durch den Derbysieg in Fürth erst jüngst erklommen hatte. Während die Franken nach der Länderspielpause vor der hohen Auswärtshürde Darmstadt stehen, hoffen die Arminen zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf laut Jeff Saibene "natürlich auf eine volle Hütte".

aho