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Bundesliga, FC Ingolstadt: Groß: "Freut mich, so gehen zu dürfen"

Regisseur trifft zum Abschied in Ingolstadt

Groß: "Freut mich, so gehen zu dürfen"

Der vorerst letzte Groß-Treffer im Audi-Sportpark: Ingolstadts Nr. 10 verlädt Schalke-Keeper Ralf Fährmann vom Punkt.

Der vorerst letzte Groß-Treffer im Audi-Sportpark: Ingolstadts Nr. 10 verlädt Schalke-Keeper Ralf Fährmann vom Punkt. imago

Es war ein würdiger Abschied für Pascal Groß nach fünf Jahren beim FC Ingolstadt. Damals kam er als Absteiger vom Karlsruher SC, nun geht er als Absteiger zum Aufsteiger Brighton in die Premier League. Ein Aufstieg im sportlichen Unglück.

Die Fans verübeln ihm das nicht. Das "Farewell" am Samstag war freundlich, zumal Groß per Elfmeter zum 1:1 gegen Schalke traf. Zum zweiten Strafstoß trat er nicht an, weil er selbst gefoult worden war. "Als ich ins Stadion gekommen bin, war es ein bisschen komisch, zum letzten Mal hier reinzulaufen. Aber es war ein schöner Abschied, die Fans haben mir ein gutes Gefühl gegeben, dass sie meine Arbeit tolerieren. Das freut mich besonders, so gehen zu dürfen", sagte er nach seinen letzten 90 Minuten im FCI-Trikot.

Spielersteckbrief P. Groß
P. Groß

Groß Pascal

FC Ingolstadt 04 - Vereinsdaten
FC Ingolstadt 04

Gründungsdatum

05.02.2004

Vereinsfarben

Schwarz-Rot

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Sportdirektor Thomas Linke blickt trotz der Rekordablöse von mehr als drei Millionen Euro mit einem weinenden Auge auf den Wechsel: "Auf der einen Seite schmerzt es, weil Pasce hier eine tragende Säule in den vergangenen Jahren war. Auf der anderen Seite hat er fünf Jahre seine Knochen hingehalten, er hat gerackert, gekämpft, getan und hat jetzt die Chance, eine Herausforderung in einer anderen Liga anzunehmen. Da muss man ihn beglückwünschen, er hat sich das auch verdient."

Keine Sprachprobleme dank Leistungskurs

Auf das neue Leben in England freut sich Groß: "Eine gewisse Vorfreude ist da. Ich verfolge den englischen Fußball, es gibt viele Highlights: Die Stadien, alles ist sehr eng, viel mehr Spiele. Keine Winterpause, der Boxing Day am 26. Dezember", zählt er auf. "Das ist auch so eine Sache, dass man Weihnachten nicht nach Hause kann. Aber das habe ich mir vorher überlegt, das ist okay." Zunächst aber will er Urlaub machen, die Sprache muss er nicht lernen. "Ich hatte Leistungskurs Englisch im Abitur, ich werde klarkommen."

Die Entscheidung, den FC Ingolstadt gen Insel zu verlassen, fällte der Mittelfeldspieler übrigens schon vor dem Abstieg. "Ich habe mir im Laufe der Rückrunde Gedanken gemacht. Ich bin jetzt fünf Jahre hier, bin 25 und habe überlegt, ob ich nochmal fußballerisch und auch menschlich so eine große Chance wahrnehmen möchte. Ich hatte auch in Deutschland Optionen, habe mich aber relativ zeitnah festgelegt, dass ich nochmal etwas Neues probieren möchte." Nur eines dürfte ihm vertraut sein: Auch mit Brighton kann es nur um den Klassenerhalt in der Premier League gehen.

Frank Linkesch