Muntari vom Serie-A-Schlusslicht Delfino Pescara war beim Ligaspiel in Cagliari am 30. April mit rassistischen Schmährufen von den Rängen bedacht worden und hatte vom Schiedsrichter verlangt, diese zu unterbinden. Daraufhin hatte der ehemalige Nationalspieler Ghanas die Gelbe Karte erhalten. Als er sich weigerte weiterzuspielen und das Feld verließ, sah er Gelb-Rot. Muntari wurde zunächst gesperrt, das Berufungsgericht des italienischen Verbands sah die Sperre aber als unangebracht an und hob sie auf . Gegen den Verein Cagliari Calcio leitete der Disziplinarausschuss keine Sanktionen ein.
"Wir haben ein Komitee, das dies überwacht und das Komitee wird handeln", sagte nun FIFA-Generalsekretärin Samoura der BBC vor dem FIFA-Counciltreffen im bahrainischen Manama. "Die FIFA ist dafür da, sicherzustellen, dass nach jeder einzelnen Diskriminierung die richtigen Konsequenzen gezogen werden," kündigte Samoura die Untersuchungen an.
Infantino will Gespräch mit Muntari suchen
Auch Präsident Infantino sagte Muntari seine Unterstützung zu. "Es gibt leider immer überall Idioten, aber wir müssen sie bekämpfen", sagte der FIFA-Chef und kündigte an, mit Muntari sowie mit dem italienischen Verbandschef Carlo Tavecchio sprechen zu wollen. "Wir werden zusammenarbeiten", so Infantino. Darüber hinaus erinnerte Infantino an die Vorgaben der FIFA für Schiedsrichter bei derartigen rassistischen Vorfällen: "Das Spiel stoppen, eine Ansage machen, das Spiel für längere Zeit stoppen, die Spieler vom Platz nehmen."
Die 2013 unter dem damaligen Präsidenten Joseph Blatter ins Leben gerufene Task Force gegen Rassismus hatte die FIFA im September 2016 aufgelöst und angekündigt, Diskriminierungsthemen im Weltfußball innerhalb der Administration angehen zu wollen.