Champions League

Vor Atletico: Leicesters Ex-Coach Ranieri spricht über seine Entlassung

Ehemaliger Leicester-Coach glaubt nicht an Spieleraufstand

Vor Atletico: Ranieri spricht über seine Entlassung

"Ich glaube diesen Gerüchten nicht": Leicesters Meistertrainer Claudio Ranieri.

"Ich glaube diesen Gerüchten nicht": Leicesters Meistertrainer Claudio Ranieri. imago

Blickt man auf die Ergebnisse, bleibt fraglos ein fader Beigeschmack: Nachdem Ranieri in Leicester freigestellt wurde, schwammen die Foxes plötzlich auf der Erfolgswelle. Die ersten sechs Pflichtspiele in Folge wurden allesamt gewonnen, erst beim 2:4 in Everton am Wochenende riss die famose Serie . Der Klub scheint also nichtsdestotrotz gerüstet für die nächste Aufgabe in der Königsklasse. In der K.-o.-Phase der Champions League geht es dabei zum zweiten Mal nach Spanien, diesmal hängen die Trauben allerdings deutlich höher.

Atletico hat sich im Gegensatz zu Achtelfinalgegner Sevilla auf der größten europäischen Bühne bereits profiliert - zwei Finalteilnahmen in den letzten drei Jahren sprechen für sich. Auch wenn die Rojiblancos einen schlechten Tag erwischen, sind sie immer für einen knappen Sieg gut. Das rührt daher, dass die Mannschaft von Trainer Diego Simeone neben einer bärenstarken Defensive auch über ein brandgefährliches Umschaltspiel verfügt. Das bekam am vergangenen Wochenende erst Stadtrivale Real (1:1) zu spüren .

Trainersteckbrief Shakespeare
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Trainersteckbrief Ranieri
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Shakespeare: "Es kommt eine Menge auf uns zu"

Leicesters Kapitän Wesley Morgan saß am Dienstag mit im Flieger, wird aber wegen einer Rückenverletzung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mitwirken können. Shinji Okazaki, Christian Fuchs und Onyinye Ndidi, die gegen Everton geschont wurden, stehen dagegen wieder im Kader. Leicesters Trainer Craig Shakespeare, der zuvor fast immer gleich aufgestellt hatte, begründete die Personalrochaden: "Bei der Aufstellung (gegen Everton, Anm.d.Red.) hatten wir auch die anstehenden Aufgaben im Kopf. Es kommt eine Menge auf uns zu - Mittwoch, Samstag, Dienstag. Aber wir haben einen guten Kader."

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Spieler mich abgesägt haben.

Claudio Ranieri über seine Entlassung

Die Entscheidung zeigt vor allem, wie wichtig den Foxes die Königsklasse ist. Das war sie auch Ranieri, der sich am Montagabend beim englischen Sender "Sky Sports" erstmals zu seiner Entlassung ausführlich zu Wort meldete. Dabei nahm der Italiener ausdrücklich seine ehemalige Mannschaft in Schutz. "Ich glaube diesen Gerüchten, dass Spieler bei den Eignern meine Entlassung forderten, nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Spieler mich abgesägt haben. Nein, nein, nein", wurde der 65-Jährige direkt emotional.

Ranieri: "Vielleicht war es jemand in meinem Rücken"

Typisches Bild seit der Ranieri-Entlassung: Kasper Schmeichel und seine Foxes können wieder siegen.

Typisches Bild seit der Ranieri-Entlassung: Kasper Schmeichel und seine Foxes können wieder siegen. imago

Die Aufgabe wurde durch den sensationellen Titelgewinn nur schwieriger: "Es war nicht einfach. Ich wusste, dass das Jahr nach dem Triumph anders werden würde. Die Spieler mussten wieder klar im Kopf werden. Das war keine Mannschaft, die es gewohnt war, oben mitzuspielen." Dabei sei es wichtig gewesen, die "Ruhe zu bewahren". Eine Eigenschaft, die den Eignern abhandengekommen war .

Auch wenn Ranieri die Spieler aus der Schusslinie nahm, glaubt der gebürtiger Römer doch daran, dass sich hinter den Kulissen etwas anbahnte. "Vielleicht war es jemand in meinem Rücken. Ich hatte das Jahr zuvor ein kleines Problem - und wir haben den Titel gewonnen. Vielleicht haben die Leute in diesem Jahr, als wir dann verloren haben, ein wenig mehr Druck gemacht", so Ranieris kryptische Begründung.

Vor allem aber ist der Welttrainer des Jahres 2016 davon überzeugt, dass er bereits die Wende mit eingeleitet hat: "Ich denke, der Wendepunkt war das Spiel in Sevilla. Ich habe die Spieler in der zweiten Hälfte zusammen kämpfen und arbeiten sehen." Jamie Vardy traf nach der Pause zum so wichtigen 1:2, das Leicester den Weg in die Runde der letzten Acht ebnete. Als Ranieri auf dem Heimweg aus Andalusien dann von seiner Entlassung erfahren habe, war es "für mich und viele andere ein Schock". Kein Grund aber, um nachzutreten: "Leicester wird für immer einen Platz in meinem Herzen haben."

msc

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