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Leicester trifft "Zweidrittel"-Kanté - Swanseas wirre PK

8. Spieltag: Tottenham glänzt mit Abwehr "ohne Zentrum"

Leicester trifft "Zweidrittel"-Kanté - Swanseas wirre PK

Wiedersehen mit dem Ex: N'golo Kanté spielt am Samstag für Chelsea gegen Leicester.

Wiedersehen mit dem Ex: N'golo Kanté spielt am Samstag für Chelsea gegen Leicester. picture alliance

Leicester, scherzte einmal Steve Walsh, der inzwischen zu Everton gewechselte ehemalige Assistenztrainer des Überraschungsmeisters, spiele mit einem Dreiermittelfeld: "Drinkwater in der Mitte, links von ihm Kanté und rechts von ihm Kanté". Der kleine Franzose war mit seiner Lauf-, Tackle- und Balljagd-Lust die Entdeckung der Vorsaison und danach der einzige Stammspieler, den Leicester ziehen lassen musste. Am Samstag (13.30 Uhr) trifft er mit Chelsea auf seinen Ex-Klub.

Die Folgen des gut 36 Millionen Euro schweren Wechsels waren bislang für beide Seiten nicht vollauf erfreulich: Leicester erobert ohne Kanté nachweislich deutlich weniger Bälle als noch mit ihm, die als Nachfolger erdachten Mendy und Amarty müssen sich noch an die Liga gewöhnen; und Kanté sucht an der Stamford Bridge bislang seine Rolle. Weil Chelsea weitaus mehr Ballbesitz hat als Leicester, musste er sein Spiel umstellen. Auswärts hat Leicester bislang alle drei Spiele verloren (3:10), insgesamt stehen acht Zähler zu Buche - so viele wie der damals amtierende Meister vor einem Jahr: Chelsea.

Swansea stellt Bradley vor - sein Vorgänger verirrt sich

Als Swansea vor einer Woche seinen neuen Trainer Bob Bradley auf einer Pressekonferenz offiziell vorstellte, saß ein besonderer Gast im Zuhörerraum: sein Vorgänger. Francesco Guidolin, entlassen nach nur vier Punkten aus den ersten sieben Spielen, wollte sich, so heißt es in England, mit jemandem treffen - just in dem Hotel, in dem Bradley vorgestellt wurde. Noch vor Ende der PK wurde Guidolin Medienberichten zufolge aus dem Raum geleitet.

Bradley, erster US-amerikanischer Trainer in der an englischen Trainern armen Premier League, feiert am Samstag (16 Uhr) bei Arsenal sein Debüt. Einerseits das formstärkste Team der Liga (sieben Siege und ein Remis aus den letzten acht Pflichtspielen), andererseits ein Glücksbringer für Bradleys Vorgänger: Drei der letzten Ligaheimspiele gegen Swansea hat Arsenal verloren. Personell wird vor allem interessant, wie Arsene Wenger auf die Genesung von Sechser Coquelin reagiert. Muss Xhaka auf die Bank?

De Bruyne ist bei Guardiolas Wiedersehen wieder dabei

Das 0:2 bei Tottenham, seine erste Niederlage also, hat Pep Guardiola vor allem zweierlei deutlich gemacht: dass seine Defensive gegen aggressive, schnelle, jagende Gegenspieler in die Bredouille geraten kann - und dass er De Bruyne braucht. Und siehe da: Gegen Everton am Samstag kehrt der Belgier nach seinen langwierigen Oberschenkelproblemen überraschend schon wieder in Manchester Citys Kader zurück, das verriet Guardiola am Freitag. Es ist tabellarisch gesehen das Topspiel des Spieltags, Erster gegen Vierter. Trainer Ronald Koeman, im Sommer aus Southampton gekommen, hat aus einer Mannschaft, die im Vorjahr noch 55 Gegentore kassiert hatte, eine stabile Elf (fünf Gegentore, eine Niederlage) geformt - und das ohne Abwehrtalent Stones, das jetzt bei ManCity spielt. Guardiola spielte einst mit Koeman in Barcelona zusammen. "Ich habe zu ihm aufgeschaut", erinnert sich der Katalane. "Er ist ein enger Freund."

Mit Überfall und Außenverteidigern: Spurs wollen "Verfolger" streichen

Erster Verfolger von ManCity ist Tottenham, und spätestens die 2:0-Demonstration gegen Guardiolas Elf vor der Länderspielpause zeigte, wie gern der Vorjahresdritte dieses Jahr aus "erster Verfolger" das "Verfolger" streichen würde. Die überfallartigen Angriffe sind dabei genauso beachtenswert wie die Defensivorganisation: Nach sieben Spielen haben die Spurs noch immer kein Gegentor aus dem Spiel heraus kassiert (ein direkter Freistoß, eine Freistoßflanke, ein Elfmeter), und das mit einer Viererkette, die eigentlich aus vier Außenverteidigern besteht. Dass die zu Innenverteidigern umfunktionierten Alderweireld und Vertonghen gepflegte Pässe spielen können - auch das hilft bei den "Überfällen" vorne. Am Samstag geht es nach West Bromwich.

jpe