Dardai hatte schon direkt nach dem Schlusspfiff im Volksparkstadion gesagt: "Die Hamburger waren spritziger, hatten die bessere Tagesform und haben verdient gewonnen. Von uns war das nicht viel." Dem haben seine Spieler wenig zu entgegnen. "Wir waren nicht so kompakt, und wenn wir den Ball hatten, waren wir nicht so mutig", sagt Mittelfeldakteur Vladimir Darida. Ähnlich sieht es Niklas Stark. "Wir waren einfach in vielen Situationen den berühmten Schritt hinten dran, das bricht einem in Hamburg das Genick", betont der 20 Jahre alte Innenverteidiger, der mit einem verunglückten Klärungsversuch den Treffer zum 0:1 mit eingeleitet hatte. "Der HSV war aggressiv und sehr motiviert. Da muss besser dagegen arbeiten."
Woran es lag, dass Hertha in Hamburg so merkwürdig passiv auftrat, darüber rätseln sie noch bei Hertha. "Das muss erst mal sacken", sagt Stark. Der Trainer mutmaßt: "Vielleicht war das dritte Spiel in der englischen Woche ja ein bisschen zu viel." Vedad Ibisevic sieht darin keinen Grund für die zweite Niederlage im neuen Jahr nach dem 0:2 vor gut drei Wochen beim VfB Stuttgart. Die Partie sei ein "ganz normales Spiel" gewesen, so der Bosnier, "der HSV hat auch in der vergangenen Woche gespielt." Dass die Pleite von Hamburg Langzeitfolgen haben könnte, "das wird die Zukunft zeigen. Es fühlt sich nicht gut an, wenn man verliert", so Ibisevic und ergänzt: "Wenn man das Spiel ein bisschen einfach verliert, dann hat das auch mit der Einstellung zu tun."
Wir sind noch Dritter.
Hertha-Mittelfeldakteur Vladimir Darida
Sein Teamkollege Stark ist derweil der Ansicht, dass Niederlagen auch heilende Wirkung haben können. "Sie zeigen einem auch, dass man immer weiter arbeiten muss." Vladimir Darida sieht indes durch die siebte Saisonniederlage keinen Rückschlag für sein Team. Denn: "Wir sind noch Dritter." Zumindest noch bis Freitag. Dardai sieht vor dem Aufeinandertreffen mit Schalke keinen erhöhten Druck auf seiner Mannschaft lasten. "Für uns ist das ein wunderschönes Spiel", sagt der Hertha-Coach, "es ist erst mal schön, dass wir es geschafft haben, uns mit Schalke messen zu dürfen. Wir wissen, welche unsere Qualitäten sind. Wir werden versuchen, an unser Limit zu gehen und auf Sieg zu spielen."