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Chelsea holt Falcao: Gibt ihm Mourinho Würde zurück?

Leihgeschäft mit Monaco perfekt

Chelsea holt Falcao: Gibt ihm Mourinho Würde zurück?

Hat José Mourinho schon in Spanien beeindruckt: Radamel Falcao.

Hat José Mourinho schon in Spanien beeindruckt: Radamel Falcao. imago

Es ist die übliche Floskel, doch in diesem Fall steckt sie wohl voller Ehrlichkeit: "Ich bin sehr glücklich, jetzt bei Chelsea zu sein", sagte Radamel Falcao am Freitag, als perfekt war, was sich seit Tagen angedeutet hatte: Der FC Chelsea leiht den kolumbianischen Nationalstürmer für eine Saison vom AS Monaco aus. Die unglückliche Zeit bei Manchester United liegt endgültig hinter ihm.

Der englische Rekordmeister hatte Falcao im vergangenen Sommer für eine Leihgebühr von 8,5 Millionen Euro aus Monaco verpflichtet, die Kaufoption nun aber aus gutem Grund nicht gezogen: Nach nur vier Toren in nur 29 Einsätzen wäre der vereinbarte Nachschlag von 60 Millionen Euro kaum gerechtfertigt gewesen. Zumal sein Wochengehalt bei 373.000 Euro gelegen haben soll.

Umso erstaunlicher ist es auf den ersten Blick, dass Falcao, der seiner schwachen Saison im Old Trafford eine schwache Copa America (kein Tor) folgen ließ, beim FC Chelsea untergekommen ist, dem englischen Champion. Trainer José Mourinho suchte einen Nachfolger für Didier Drogba - und fand ihn, was wohl mehr als eine zufällige Kuriosität ist, im Pool seines Beraters Jorge Mendes.

Für einen Spieler seiner Qualität ist es eine echte Schande, dass die Leute in England denken, Falcao ist der Spieler, der bei Manchester United war.

José Mourinho

"The Special One" will Falcao offensichtlich ein Stück Würde zurückgeben. "Für einen Spieler seiner Qualität ist es eine echte Schande, dass die Leute in England denken, Falcao ist der Spieler, der bei Manchester United war", sagte Mourinho jüngst dem lateinamerikanischen Sender "DirecTV Sports". "Wenn ich Falcao helfen kann, wieder auf sein Top-Niveau zu kommen, tue ich das gerne." Dass sich Falcao kurz nach seinem 70-Millionen-Euro-Wechsel nach Monaco im Januar 2014 das Kreuzband riss, daraufhin die WM verpasste und bei ManUnited enttäuschte, hat alte Erfolge verblassen lassen.

Falcao traf im Supercupfinale 2012 dreimal gegen Chelsea

Mourinho hat sie nicht vergessen. Er hat hautnah erfahren, dass Falcao zu weitaus mehr in der Lage ist, als er in der Premier League bislang gezeigt hat. Bei Atletico Madrid (2011 bis 2013) erlebte der Angreifer bislang die Höhepunkte seiner Karriere, während "The Special One" Real Madrid trainierte (und Atletico beispielsweise im Pokalfinale 2012 unterlag). 2012 gewann er wie 2011 mit Porto die Europa League, im UEFA-Supercupfinale traf er gegen Chelsea dreimal.

An der Stamford Bridge begegnet er nun seinen damaligen Teamkollegen Diego Costa, Thibaut Courtois und Filipe Luis wieder. Auch das dürfte bei dem Wechsel eine Rolle gespielt haben. Falcao sucht nach vielen schwierigen Monaten neues Vertrauen, eine neue Heimat - und Mourinho scheint gewillt zu sein, ihm beides zu bieten.

jpe