"Ich sehe nichts mehr, ich brenne", schrie River-Profi Ramiro Funes Mori, während Teamkollege Leonardo Ponzio klagte: "Mein gesamter Körper schmerzt. Sie haben uns mit irgendetwas besprüht, ich weiß nicht, was es war. Das kann einfach nicht sein."
Fernsehbilder zeigen, wie Boca-Fans den "Schlauch" aufrissen, eine Art Plastiktunnel, der die Gäste sicher zum Spielfeld führen sollte. Sie hätten dann vermutlich Pfefferspray hineingelassen, das sich über die Ventilation ausbreitete. "Das ist mehr Krieg als Fußballspiel", so Ponzio weiter.
Copa Libertadores - Achtelfinale
River Plate - Vereinsdaten
Gründungsdatum
25.01.1901
Boca Juniors - Vereinsdaten
Gründungsdatum
03.04.1905
Drohneneinsatz: Banner verspottet River
Beim Stand von 0:0 konnte die Partie nicht mehr fortgesetzt werden, be- und getroffene Spieler versuchten sich mit ihren Trikots vor Kontakt mit der Substanz zu schützen, bei der es sich vermutlich um Pfefferspray handelte. Ein neutraler Arzt befand, dass die Spieler nicht mehr fähig sind zu spielen. Damit nicht genug: Boca-Anhänger ließen über dem Platz eine Drohne aufsteigen mit einem Transparent, auf dem sie River Plate verspotteten. Ein Banner mit der Aufschrift "B" sollte River Plate an die Zeit nach dem Abstieg 2011 in die Zweitklassigkeit erinnern. Die River-Spieler mussten sich den Spott auf dem Rasen gefallen lassen und konnten angesichts der chaotischen Verhältnisse nicht vom Platz gehen, weil sie mit Gegenständen beworfen wurden.
"Es ist traurig. Es ist unglaublich, was hier passiert ist", sagte Gästetrainer Marcelo Gallardo, dessen Team das Hinspiel mit 1:0 gewonnen hatte.
Der südamerikanische Verband Conmebol wird den Fall bei einer Sondersitzung am Freitag verhandeln. Bei Hin- und Rückspiel waren Fans der jeweiligen Gastmannschaft auf Sicherheitsgründen nicht zugelassen. Das Stadtduell Boca gegen River gilt als eines der emotionalsten auf der Welt.
Verspottung des Rivalen: Boca-Fans lassen eine Drohne über den River-Spielern fliegen. Getty Images
