Bundesliga

Guardiolas unbegrenzte Möglichkeiten

Bayern: Option Dreierreihe, Sechser Lahm und Alaba

Guardiolas unbegrenzte Möglichkeiten

Sieht seinen "intelligentesten Spieler" weiter im Mittelfeld: Bayern-Trainer Pep Guardiola.

Sieht seinen "intelligentesten Spieler" weiter im Mittelfeld: Bayern-Trainer Pep Guardiola. imago

TOR: Guardiola möchte nachbessern

Der FC Bayern hat in Manuel Neuer den weltbesten Torhüter, da sind sich die Experten einig. Und doch ist es diese - und nur diese - Position, auf der noch nach einem Neuzugang gefahndet wird. "Wir brauchen einen Torwart", sagt Pep Guardiola, weitere Verpflichtungen fordert er nicht: "Ich bin sehr zufrieden mit den Spielern." Gesucht wird ein weiterer Neuer-Vertreter neben Tom Starke. Eine Situation wie in der Rückrunde, als verletzungsbedingt auf einmal Nachwuchskeeper Lukas Raeder gefordert war, soll in Zukunft nicht mehr vorkommen - und wird es auch sicher nicht: Raeder wechselte nach Portugal zu Vitoria Setubal.

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Rot-Weiß

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ABWEHR: Dreierreihe soll Ausnahme bleiben

Guardiola propagiert die totale Flexibilität. Und dass da auch die Abwehrreihe keine Ausnahme ist, machte er spätestens im DFB-Pokal-Finale (2:0 n.V. gegen Dortmund) deutlich, als er überraschend - und erfolgreich - mit einer Dreierkette agieren ließ. Ein Modell auch für die neue Spielzeit? Ja, bekräftigt Guardiola, aber: "Normalerweise werden wir mit vier Verteidigern spielen." Die Personaldecke dafür ist auf den ersten Blick besser als in der Vorsaison: Linksverteidiger Juan Bernat kam für zehn Millionen Euro aus Valencia, Holger Badstuber aus den Tiefen der Reha-Welt. Allerdings stehen auch einige Optionen für die Viererkette vor dem Absprung - ins Mittelfeld.

MITTELFELD: Alaba will Lahm folgen

Mit Rechtsverteidiger Philipp Lahm wurde Deutschland letztlich Weltmeister, Guardiola aber plant seinen "intelligentesten Spieler" weiter im defensiven Mittelfeld ein, "im Moment" zumindest. Damit hat Rafinha rechts hinten vorerst freie Bahn, sofern keine Dreierreihe antritt. Links hinten kam Bernat auch deshalb, weil es David Alaba ebenfalls zunehmend zurück ins Mittelfeldzentrum zieht. Er könne das, sagt Guardiola, der natürlich auch Javi Martinez oder Bastian Schweinsteiger, Sebastian Rode oder Thiago auf die Sechs stellen könnte. Seine Möglichkeiten bleiben fast grenzenlos.

Im letzten Jahr gab es das ein oder andere Murren von einem Götze oder Müller, wenn sie mal draußen bleiben mussten.

Karl-Heinz Rummenigge

Damit ist auch ein Grund genannt, warum die Bayern auf einen Top-Ersatz für Toni Kroos (für 30 Millionen Euro zu Real Madrid) verzichten werden. Der andere lautet Harmonie. "Im letzten Jahr war es in dem ein oder anderen Spiel schon nicht ganz einfach für den Trainer", verriet Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge unlängst, "da gab es das ein oder andere Murren von einem Mario Götze oder Thomas Müller, wenn sie mal draußen bleiben mussten." Als Weltmeister dürften sie nicht weniger Spielzeit einfordern.

"Noch Zeit" brauche indes Thiago, teilte Guardiola mit. Der spanische Rhythmusgeber, nach nur elf Startelfeinsätzen in der Liga 2013/14 ebenfalls ein halber Neuzugang, verpasst die ersten Pflichtspiele wegen seiner Knieverletzung. Franck Riberys Rücken lässt hingegen auf ein Comeback beim Telekom Cup am Wochenende hoffen (alle Spiele im LIVE!-Ticker bei kicker.de).

STURM: Lewandowski passt noch besser

Einsatzzeiten winken Götze oder Müller wie immer auch in vorderster Front, gesetzt ist da aber natürlich erst einmal Robert Lewandowski. Der amtierende Torschützenkönig müsse sich laut Guardiola zwar auch erst einmal eingewöhnen, dürfte sich danach aber in die Philosophie des Katalanen noch besser einordnen als Mario Mandzukic, der jetzt für Atletico Madrid auf Torejagd geht. Claudio Pizarro bleibt der torgefährliche Back-up des Rekordmeisters.

zum Thema

Weil Mandzukics Abschied weitere 22 Millionen Euro einbrachte, haben die Bayern derzeit einen Transferüberschuss von 42 Millionen Euro zu verzeichnen - Vereinsrekord! Trotzdem steht Guardiola insgesamt auch in seiner zweiten Saison ein hochwertiger Kader zur Verfügung, auf dessen Tiefe es nach schwieriger Sommervorbereitung vor allem zu Saisonbeginn ankommen wird. Zusammen mit den aufstrebenden Pierre-Emile Höjbjerg (18) und Julian Green (19) und den Wechselkandidaten Diego Contento und Mitchell Weiser umfasst er derzeit 24 Spieler. Und alle wollen spielen.