Das "Fußball-Wunder" blieb knapp aus, doch Borussia Dortmund verlässt nach dem verdienten 2:0 gegen Real Madrid mit erhobenen Haupt die europäische Bühne und kann dem Bundesliga-Knaller am kommenden Samstag bei Bayern München zuversichtlich entgegen sehen.
Vor Beginn der Partie überrascht BVB-Coach Jürgen Klopp mit seiner Aufstellung: Manuel Friedrich, Kirch und Jojic begannen, Sokratis, Sahin und Aubameyang saßen nur auf der Bank. Doch die umformierte Mannschaft übernahm von Beginn an das Kommando über die Partie. Die erste große Chance bot sich dennoch den Königlichen, die ohne ihren angeschlagenen Superstar Cristiano Ronaldo auskommen mussten, doch Weidenfeller parierte einen Handelfmeter von di Maria (17.).
So war es nur ein geiler Abend, der traurig endet.
Mats Hummels
Ansonsten spielten aber nur die Schwarz-Gelben. Durch aggressives Forechecking und schnelles Umschaltspiel zwang das Klopp-Team die Spanier immer wieder zu Fehlern. Und zwei dieser Patzer nutzte Reus gekonnt aus (24., 37.) und verwandelte die Dortmunder Arena so in ein Tollhaus.
Wie erwartet mit mehr Mut kam Real Madrid aus der Kabine. Die Königlichen attackierten ihre Gegenspieler nun viel eher, so dass sich ein offenes Spiel entwickelte. Mehr Zugriff und auch die ersten Chancen in Durchgang zwei hatten die Madrilenen (di Maria, Bale, Benzema), doch der BVB überstand die erste Druckphase Reals ohne Schaden.
Das Tor ist leer, doch der Schuss von Mkhitaryan landet am Pfosten. picture alliance
Und die Westfalen übernahmen anschließend wieder das Kommando über die Partie. Das Klopp-Team spielte voller Leidenschaft und Einsatz, Mkhitaryan bot sich gleich mehrmals die Chance, das Hinspiel-Ergebnis zu egalisieren. In der 65. Minute hätte der Armenier das 3:0 machen müssen, doch statt des leeren Tores traf er nur den Pfosten!
Der BVB warf auch anschließend alles in die Waagschale, bot trotz schwindender Kräfte weiterhin eine fantastische Leistung, doch das dritte Tore wollte einfach nicht fallen. Das große Real Madrid verlegte sich hauptsächlich darauf, das Ergebnis über die Zeit zu retten und zitterte sich in das Halbfinale der Champions League.
Chelsea jubelt dank Schürrle und Demba Ba
Chelseas Schürrle dreht nach seinem Führungstor gegen Paris St. Germain jubelnd ab. Getty Images
Auch in London fehlte einer der Topstars der Königsklasse: Auf Seiten von Paris St. Germain konnte Ibrahimovic wegen einer Oberschenkelverletzung nicht mitwirken. Chelsea-Coach José Mourinho setzte auf seine Offensivkräfte Hazard, Oscar und Eto'o, um das 1:3 aus dem Hinspiel noch umzubiegen, für Schürrle blieb zunächst nur ein Platz auf der Bank.
Allerdings nicht für lange. Denn bereits in der 18. Minute wurde der deutsche Nationalspieler für den angeschlagenen Hazard eingewechselt. Eine Viertelstunde später jagte der 23-Jährige dann eine Ecke volley zur 1:0-Pausenführung für die Blues ins Netz.
Wenn man es sich malen könnte, würde ich es so malen.
André Schürrle
Auch nach dem Seitenwechsel setzte sich die Dominanz der Engländer fort. Einem weiteren Treffer stand lediglich das Aluminium im Wege, Schürrle (52.) und Oscar (54.) jagten das Spielgerät jeweils an die Querlatte.
Die Londoner ließen sich aber auch vom Pech nicht mehr von der Spur abbringen. Zwar hielt Paris den Ball zunächst besser vom eigenen Tor fern, doch in der 86. Minute war der ehemalige Hoffenheimer Demba Ba mit dem entscheidenden 2:0 zur Stelle! Chelsea ist dank der Auswärtstorregelung weiter, Paris St. Germain verpasste ohne Ibrahimovic das Halbfinale.