3. Liga

FC Hansa Rostock: "Montagsspiele kosten uns richtig Geld"

FC Hansa plant Proteste

Rostock: "Montagsspiele kosten uns richtig Geld"

Vorstandsvorsitzender beim FC Hansa Rostock: Robert Marien.

Vorstandsvorsitzender beim FC Hansa Rostock: Robert Marien. picture alliance

Unter dem Motto "Unser Protest im Ostseestadion" hatten die Rostocker auf Facebook ihre Fans dazu aufgerufen, eigene Sprüche gegen die ungeliebten Montagsspiele einzusenden. Die Banner sollen am kommenden Montag im Spiel gegen den HFC von den Fans in die Höhe gehalten werden, "um so die Meinung der Hansa-Fans an die breite Öffentlichkeit zu tragen", heißt es auf der Website des Vereins.

Die besten 15 Sprüche der Fans wurden auf der Klubwebsite bekanntgegeben. Unter der Überschrift: "Eure Sprüche gegen Montagsspiele: Das werden die Tapeten" findet man verschiedene Slogans wie: "Wir feiern von Liga eins bis drei, doch montags sind wir nicht dabei!", "Montags sind wir auf Montage" oder auch den von einem 8-jährigen Jungen: "Lieber DFB, schreibst du mir einen Entschuldigungszettel?".

Grund für die ungewöhnliche Maßnahme des Vereins war die Aussage von DFB-Vizepräsident Rainer Koch, dass sich die Vereine der 3. Liga "geschlossen" für die Beibehaltung der Montagsspiele ausgesprochen haben.

Hansa stimmte als einziges Team gegen die Montagsspiele

Die Rostocker stimmten damals jedoch gegen die Montagsspiele - als einziges von 20 Teams. Dies möchten die Verantwortlichen mit Hilfe der Fans nun klarstellen.

Die Vereinsführung, in Person von Robert Marien, sieht in den Montagsspielen einen herben finanziellen Nachteil für den Verein. "Montagsspiele kosten uns richtig Geld", sagte der Vorstandschef von Hansa, wie die "Ostsee-Zeitung" berichtete. Beim letzten Montagsspiel der Rostocker gegen den VfL Osnabrück kamen nur 12.500 statt der 15.500 erwarteten Zuschauer. Marien führte weiter aus: "So ein Spiel kostet uns 40.000 bis 50.000 Euro allein an Zuschauereinnahmen."

Kein exklusives Thema der Ultras

Der Protest gegen die Montagsspiele ist nicht neu, aber Marien betonte, dass es kein exklusives Thema der Ultras sei. Er belegte diese Aussage mit der Auslastung des Familienblocks beim letzten Montagsspiel gegen Osnabrück. Damals fanden 55 Prozent weniger Fans in den Familienbereich. Gegen Halle werden noch weniger erwartet.

Wenn jemand von Rügen nach Rostock kommt, braucht er vier Stunden nur für die An- und Abreise.

Robert Marien, Vorstandsvorsitzender von Hansa Rostock

Weitere Probleme mit der Ansetzung an einem Montag sieht Marien im Einzugsgebiet der Fans: "Wir sind ein Flächenland, das ist ein Riesenproblem für uns. Wenn jemand von Rügen nach Rostock kommt, braucht er vier Stunden nur für die An- und Abreise."

"Mit unserem Protest wollen wir erreichen, dass in der Öffentlichkeit darüber gesprochen wird, wie der nächste TV-Vertrag aussieht. Er richtet sich ausdrücklich nicht gegen den Rechteinhaber Telekom, der die Liga mit seiner Berichterstattung nach vorne bringt", so der Klubchef, der davon ausgeht, für den Protest vom DFB sanktioniert zu werden.

kon