Diese nackten Zahlen können sich sehen lassen - und stellen unter Beweis, dass derzeit in der Bundesliga nichts an Borussia Dortmund vorbeiführt. Mit dem aktuellen Erfolg, dem verdienten 2:1 gegen Bremen , hat der westfälische Klub eine längst famose Hinrunde gekrönt und sich vorzeitig und zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte zum Herbstmeister gekrönt. Die immer noch ungeschlagene Mannschaft von Trainer Favre hat bei noch zwei ausstehenden Spielen in diesem Jahr bereits neun Punkte Vorsprung auf Borussia Mönchengladbach und Bayern München.
Favre selbst kommentiert das alles freilich gewohnt kühl: "Es ist gut, wird sind zufrieden. Die Herbstmeisterschaft bedeutet aber nicht viel. Wir haben noch zwei Spiele, das nächste ist dabei natürlich das wichtigste. Wir denken von Spiel zu Spiel, ändern unsere Philosophie nicht."
Reus nüchtern
BVB-Kapitän Reus pflichtete seinem Coach gegenüber "Sky" bei. Er erkannte beim Duell mit einem sicherlich frech auftretenden und immer wieder präsenten Gast aus Bremen gar Fehler: "Wir haben in der zweiten Halbzeit heute kein gutes Spiel gezeigt. Wir müssen einfach früher das 3:1 machen, dann müssen wir auch nicht ständig hinterherlaufen. Vor allem jetzt so kurz vor Weihnachten kosten diese Spiele extrem Kraft. Das hätten wir heute locker vermeiden können oder vermeiden müssen."
Dabei war der Sieg insgesamt verdient - und Dortmund stellte damit beeindruckende Marken auf, die den Fans sicherlich richtig viel Hoffnung geben: Zum vierten Mal holten die Westfalen nun schon die Herbstmeisterschaft, was ein gutes Omen ist, holte sich der BVB zuvor doch immer die Meisterschale, wenn er zur Saisonhalbzeit ganz oben stand. Außerdem gewann die Mannschaft um Favre die letzten sechs Bundesliga-Spiele allesamt. In der langen BVB-Historie gab es mit Jürgen Klopp bis dato nur einen Trainer, der eine längere Siegesserien hinlegen konnte (z.B. acht 2011/12).
Reus: gesund und immens erfolgreich
Herbstmeisterschaft vorzeitig eingetütet: Borussia Dortmund. imago
Und Reus selbst? Der deutsche Nationalspieler liefert in dieser Saison stets ab, kommt in der Liga auf stolze zehn Tore und acht Assists - was einem persönlichen Hinrunden-Rekord gleichkommt. Das freut den Angreifer, wenngleich er in seiner Aussage bescheiden bleibt: "Ich versuche immer, meine Leistung zu bringen. Das Gute ist einfach, ich bin gesund. Ich spiele in einem guten System auf meiner Lieblingsposition. Die Mannschaft spielt hervorragend und ohne sie wäre das alles nicht möglich. Das Gleiche gilt für Paco Alcacer und Jadon Sancho auch. Es geht nur im Kollektiv." Er selbst fühle sich dabei "einfach gut. Ich konnte die Vorbereitung mitmachen und das ist einfach eine Basis - für mich und meinen Körper -, die ich brauche. Ich bin sehr, sehr glücklich, dass es momentan so läuft. Aber man muss weiter arbeiten, dass es auch so bleibt."
Als Reus dann abschließend noch einen Glückwunsch zur vorzeitig errungenen Herbstmeisterschaft erhielt, fügte der Star der Dortmunder mit einem Lächeln an: "Oh, ja!"