2. Bundesliga

Surreales Spektakel - Walters Wechselbad

Kiels Coach hebt die Leidenschaft hervor

Surreales Spektakel - Walters Wechselbad

Erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Kiels Coach Tim Walter.

Erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Kiels Coach Tim Walter. picture alliance

Tim Walter konnte natürlich nicht behaupten, dass er mit einer solch verrückten Dramaturgie gerechnet hatte. Ein 4:4 samt vier Abseitstoren lässt sich schließlich kaum prognostizieren, doch zumindest ein bisschen bestätigt fühlte sich Kiels Coach schon. "Ich habe schon zu Hause gesagt, dass ich Hochachtung vor Paderborn habe", sagte Walter am Freitagabend nach dem 4:4 in der Benteler-Arena.

Wie viel Respekt angebracht war, zeigten schließlich die 90 Minuten. Der SCP stellte Kiel immer wieder vor große Probleme - häufig allerdings auf Kosten der defensiven Hoheit. "Die Mannschaft will nach vorne spielen", betonte Walter voller Anerkennung, "dabei entstehen Lücken - so wie bei uns." Deshalb sahen die Zuschauer einen offenen Schlagabtausch und zahlreiche Treffer. "Hut ab vor beiden Mannschaften", sagte Walter.

Während der 90 Minuten hatte man den Kieler Trainer nach einer aus seiner Sicht falschen Schiedsrichterentscheidung auf den Boden der Coaching Zone sinken sehen, man hatte ihn wild gestikulierend entdeckt - und freudestrahlend herumspringend, als sein Team ein 1:3 in nur neun Minuten in ein 4:3 umkehrte. Walter durchlebte ein einziges Wechselbad und resümierte schließlich nach dem Remis samt Last-Minute-Gegentor: "Es ist ärgerlich, aber wir haben mit großer Leidenschaft gespielt."

Gerade offensiv hatte Kiel an diesem geschichtsträchtigen Abend Eindruck hinterlassen. Der Vielzahl defensiver Mängel kann sich Walter nun in aller Ruhe annehmen - in der Länderspielpause, in die der Spielbetrieb die Störche nach nun fünf Pflichtspielen ohne Niederlage (2/3/0) entlässt.

lei