DFB-Pokal

Nürnbergs Torhüter Mathenia nach dem Pokalkrimi in Rostock: "Hätte es gerne leichter gehabt" - Club-Keeper avanciert zum Matchwinner - Hansa-Coach Pavel Dotchev beklagt fehlendes Glück

Club-Keeper Matchwinner - Dotchev beklagt fehlendes Glück

Mathenia: "Hätte es gerne leichter gehabt"

Nürnbergs Spieler bedanken sich bei Keeper Mathenia (l.).

Nürnbergs Spieler bedanken sich bei Keeper Mathenia (l.). imago

Ein Klassenunterschied war nicht festzustellen - weder in 90 noch in 120 Minuten. Zwar lag der 1. FC Nürnberg bei Hansa Rostock in nahezu allen relevanten Statistiken vorne: Der Club feuerte mehr Torschüsse als Rostock ab (27:19), hatte mehr Ballbesitz (63 Prozent zu 37 Prozent), wies die bessere Zweikampfquote auf (56:44), spielte deutlich mehr Pässe (820:486) und brachte davon auch die Mehrzahl an den eigenen Mann (714:377). Dennoch rannte die Elf von Trainer Michael Köllner zweimal einem Rückstand hinterher und stand am Rande einer Niederlage.

In der 35. Minute nahm Breier die Geschenke, die Bauer mit einem katastrophalen Rückpass und Rhein mit einem Verstolperer verteilten, dankbar an. Und in der 95. Minute zirkelte Hildebrandt einen Freistoß genau ins linke Tordreieck. Nürnberg zeigte immerhin Moral, Joker Zrelak erzwang zunächst die Verlängerung (90.), in der Palacios das 2:2 gelang (103.). Zwischendurch durfte sich auf Seiten Nürnbergs aber besonders Mathenia auszeichnen. Der Keeper musste mehrmals sein ganzes Können aufbieten, um einen höheren Rückstand zu verhindern und hielt dadurch seine Farben im Spiel. So rettete der Club-Keeper in der 44. Minute gegen den allein vor ihm auftauchenden Königs, in der 93. Minute behielt Mathenia gegen Breier die Oberhand. Endgültig zum Matchwinner wurde der 26-Jährige dann im Elfmeterschießen, als er den Versuch von Hildebrandt parierte: "Mich freut es natürlich, dass ich der Mannschaft weiterhelfen konnte, auch wenn ich es heute gerne leichter gehabt hätte", wird er auf der Club-Homepage zitiert.

Spielersteckbrief Mathenia
Mathenia

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Trainersteckbrief Köllner
Köllner

Köllner Michael

Trainersteckbrief Dotchev
Dotchev

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Leichter hätte es auch Michael Köllner gehabt. "Als Trainer und Mannschaft will man vermeiden, dass das Spiel eine solche Dynamik entwickelt", sagte der Club-Coach. Dies sei zwar nicht gelungen, dennoch lobte Köllner sein Team: "Trotzdem sind wir nicht in Panik verfallen, sondern waren sehr cool im Strafraum." Zwar gehöre im Elfmeterschießen immer auch die notwendige Portion Glück dazu, "aber wir hatten auch einen guten Torwart und nervenstarke Spieler."

Dotchev: "Das haben wir so nicht verdient"

Ganz anders war dagegen der Gemütszustand bei Pavel Dotchev. "Das ist ein sehr bitterer Abend für uns", bilanzierte der Hansa-Coach. "Ich würde behaupten, dass wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben", führte Dotchev weiter aus und wies zu Recht darauf hin, dass seine Elf aus dem Spiel heraus die besseren Chancen besaß. "Das Glück war heute nicht auf unserer Seite", schloss der Bulgare, "das haben wir so nicht verdient."

jer

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