Christoph Schickhardt hat als Anwalt von Dietmar Hopp und der TSG 1899 Hoffenheim Konsequenzen aus den massiven Beleidigungen von Dortmunder Fans gegen den Mäzen gefordert . "Bei solchen Vorkommnissen sollte ein Spiel in Zukunft gar nicht angepfiffen werden oder erst dann, wenn die Plakate entfernt wurden", sagte der Sportrechtsexperte aus Ludwigsburg dem kicker.
Der Weltverband FIFA hat in seinen Regeln einen Drei-Stufen-Plan für Fälle von rassistischen und diskriminierenden Äußerungen, der auch in der Bundesliga gilt. Als erste Maßnahme bittet der Stadionsprecher darum, solche Aktionen zu unterlassen. Dies war in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena auch geschehen. Weitere Stufen wären nach einer erneuten Ansage des Stadionsprechers eine Spielunterbrechung und ein Spielabbruch.
Bundesliga - 4. Spieltag
Elf des 4. Spieltag
Die Fans, die diese Banner hochhalten, haben offensichtlich kein extrem großes Interesse am Sport.
Julian Nagelsmann
"Ich weiß nicht, ob es immer alle Fans im Block sind, die solche Plakate aufhängen oder ob es nur eine spezielle Gruppierung ist", fragte sich TSG-Coach Julian Nagelsmann am Montag vor der Partie in Hannover (Dienstag, 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de). "Es sind ja auch genug Fans im Block, die da sind, um das Spiel zu gewinnen, das hoffe ich zumindest. Wir dürfen nicht alle über einen Kamm scheren."
TSG-Coach Julian Nagelsmann hat allerdings wenig Hoffnung und glaubt sogar, dass selbst ein Punktabzug wohl wenig bringen würde. "Die Fans, die diese Banner hochhalten, haben offensichtlich kein extrem großes Interesse am Sport. Ob denen dann der Punktabzug weh tut, weiß ich nicht genau", zweifelt Nagelsmann. Für die Vereine sei es schwierig. "Du kannst als Verein ja nicht in die einzelnen Gaststätten fahren, wo sich die Klubs treffen und Dinge vorbereiten."
An die DFL und den DFB wandte sich Hopp nach kicker-Informationen am Sonntag bereits selbst schriftlich. Zudem verfassten die TSG-Geschäftsführer Peter Görlich und Frank Briel einen offenen Brief. Am Montag hat der DFB-Kontrollausschuss seine Ermittlungen wie erwartet aufgenommen. Das Verfahren richtet sich gegen die Hoffenheimer wegen des Verdachts auf nicht ausreichenden Ordnungsdienst und gegen Dortmund wegen unsportlichen Verhaltens der Anhänger.
