Champions League

"Kein logisches Ergebnis": Thomas Tuchels eigenwillige Analyse nach Paris St. Germains Niederlage beim FC Liverpool in der Champions League

Nach später PSG-Niederlage beim überlegenen FC Liverpool

"Kein logisches Ergebnis": Tuchels eigenwillige Analyse

"Vielleicht spiegelt das Ergebnis die Geschichte des Spiels nicht wieder": PSG-Coach Thomas Tuchel.

"Vielleicht spiegelt das Ergebnis die Geschichte des Spiels nicht wieder": PSG-Coach Thomas Tuchel. Getty Images

An einem wieder einmal stimmungsvollen Europacup-Abend in Anfield, zu dem die mitgereisten PSG-Fans einen großen Teil beisteuerten, war Liverpool über weite Strecken deutlich überlegen, vergaß allerdings - wie schon beim 2:1-Auswärtssieg bei Tottenham am Samstag - das Ergebnis komfortabler zu gestalten. Bei den Spurs hatten die Reds noch Glück gehabt, dass ein fälliger Elfmeterpfiff gegen sie in der Nachspielzeit ausgeblieben war, gegen PSG verspielten sie eine 2:0-Führung zunächst.

Ein Fehlpass des ungewohnt schwachen Salah leitete im Mittelfeld den Ausgleich durch Mbappé (83.) ein, der sich zuvor alles andere als abgezeichnet hatte. Am Ende bebte Anfield trotzdem noch: Dass der eingewechselte Firmino dem Vorjahresfinalisten in der Nachspielzeit in starker Manier doch noch den 3:2-Auftaktsieg bescherte , war angesichts des Spielverlaufs auf jeden Fall verdient.

Vielleicht spiegelt das Ergebnis die Geschichte des Spiels nicht wider. Ich denke nicht, dass diese Niederlage ein logisches oder korrektes Ergebnis war.

Thomas Tuchel

Thomas Tuchels Analyse nach seiner ersten Pflichtspielpleite als PSG-Coach mutete da ziemlich eigenwillig an. "Vielleicht spiegelt das Ergebnis die Geschichte des Spiels nicht wider. Wir hatten durch Julian (Draxler, d.Red.) die Chance auf das 3:2 und vielleicht sogar den Sieg. Ich denke nicht, dass diese Niederlage ein logisches oder korrektes Ergebnis war", meinte der PSG-Coach bei der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Meiner Meinung nach haben wir in der ersten Hälfte eine Top-Leistung abgeliefert. Ich stimme nicht zu, dass Liverpool es verdient hatte, 2:0 zu führen. Danach haben wir Mut und Mentalität bewiesen."

In der Tat, durch die Tore von Meunier (40.) und eben Mbappé holten die Pariser einen 0:2-Rückstand auf. Am Ende wurde ein Ballverlust des 19-jährigen Weltmeisters allerdings teuer. Nach einer Ecke für Liverpool war Mbappé vor dem eigenen Strafraum an den Ball gekommen, verlor diesen beim Versuch einen schnellen Konter zu starten allerdings wieder - Firmino schloss stark zum späten 3:2-Sieg ab und feierte nach seiner Verletzung vom Samstag mit einer Hand vor dem Auge.

"Wir haben den Ball in der zweiten Hälfte zu einfach hergegeben", meinte Tuchel sicher auch im Hinblick auf die Szene vor dem späten Gegentor, blieb aber dabei: "Wir haben nicht aufgehört, an uns zu glauben und haben in der Abwehr nicht die Struktur verloren. Am Ende ist es hart zu verkraften, aber das Ergebnis war kein logisches." Eine Meinung, die er an diesem Abend relativ exklusiv hatte.

Neymar: Vorne eine Randfigur, hinten von Mané düpiert

Vor allem die hochgelobte PSG-Offensive hatte letztlich enttäuscht. Mbappé hatte außer beim 2:2 kaum starke Szenen, und vor allem Neymar lieferte einen schwachen Auftritt ab. Offensiv kam er außer in der Entstehung des 2:2-Ausgleichs überhaupt nicht zum Zuge, auch defensiv bot er nicht gerade viel an. Symptomatisch für die Vorstellung des 222-Millionen-Euro-Mannes, wie er sich am eigenen Strafraum von Mané austanzen ließ.

Neymar

Nicht sein Abend: Neymar enttäuschte in Anfield. Getty Images

"Neymar hat versucht, dem Team zu helfen. Er hat gemacht, was der Coach verlangt hat", sprang PSG-Kapitän Thiago Silva seinem Landsmann nach dem Spiel präventiv schon einmal zur Seite: "Die Leute werden wieder versuchen, einen Schuldigen zu finden. Aber wir haben alle Schuld. Wir waren nicht zu 100 Prozent fokussiert." Das deckte sich mit der Analyse seines Trainers dann nicht so ganz.

ski