Sportvorstand Rouven Schröder musste ihn vom Platz zerren, der Ärger war damit aber noch längst nicht beendet. Weil Donati sich auf die Tribüne setzte, sich mit den Fans und den Ordnern anlegte. "Ich wollte mir das Spiel weiter anschauen und bin daher auf die Tribüne gegangen. Dort bin ich massiv von den Zuschauern beleidigt worden, obwohl ich ganz ruhig dagesessen bin. Dann wollte der Ordner mich von der Tribüne entfernen, dabei wollte ich nur das Spiel zu Ende sehen. Ich wäre vielleicht besser nicht auf die Tribüne. Aber in dem Moment war ich noch zu emotional", erklärt der temperamentvolle Italiener. So wertvoll seine Emotionalität in vielerlei Hinsicht auch sein mag - sie entschuldigt nun mal nicht alles.
Sportchef Schröder betrachtet die Situation wie folgt: "Nachdem ich die TV-Bilder gesehen habe, kann man sicherlich über die Gelb-Rote Karte, sprich die zweite Gelbe Karte geteilter Meinung sein. Die erste war dafür mehr als deutlich. Klar ist es unglücklich, dass Giulio versucht, die erhitzten Gemüter in dieser Situation mit einem Wangentätscheln zu beschwichtigen, aber ich denke, er hatte da keine bösen Absichten." Der Platzverweis wirkte sich in Köln zwar nicht mehr auf den restlichen kurzen Spielverlauf aus, auch nicht auf das Ergebnis - aber die Ampelkarte hat ja zwangsläufig Folgen. Donati wird im Heimspiel gegen Freiburg am kommenden Montag fehlen.
Ich hatte gehofft, dass Giulio die erste Gelbe Karte nicht gesehen hat - aber er hat sie gesehen.
Sandro Schwarz
"Für uns ist es immens schade, dass wir auf Giulio im wichtigen Spiel gegen Freiburg verzichten müssen. Gerade wegen seiner Emotionalität und Leidenschaft ist er ein wichtiger Spieler für uns. Es kommt nur eben auf die Balance und Art und Weise an", betont Schröder. Trainer Sandro Schwarz, der die Szene bis zur Pressekonferenz noch nicht gesehen hatte, sagte grinsend: "Ich hatte gehofft, dass Giulio die erste Gelbe Karte nicht gesehen hat - aber er hat sie gesehen.“ Zumindest der Coach, selbst Halb-Italiener, nimmt es mit Humor...