Bundesliga

10 km weniger: Gentner erklärt die fehlenden Meter

Kapitän würde den HSV in der Bundesliga vermissen

10 km weniger: Gentner erklärt die fehlenden Meter

"Wir wollten nicht alle Laufwege mitgehen": VfB-Kapitän Christian Gentner.

"Wir wollten nicht alle Laufwege mitgehen": VfB-Kapitän Christian Gentner. imago

Die Zufriedenheit überschattet alles. Auch gegen Hamburg blieb der Aufsteiger ungeschlagen. Zum achten Mal in Folge unter Tayfun Korkut. Das 1:1 gegen die Hanseaten war eines der schwächeren seiner Art. Dennoch sind die Schwaben nicht unzufrieden. "Der Punkt erhöht die Wahrscheinlichkeit auf den Klassenerhalt noch einmal", sagt Michael Reschke, dem es wichtig ist herauszustreichen: "Wir sind zum achten Mal ungeschlagen geblieben."

Dennoch will der Sportvorstand nicht verhehlen, dass die Partie nicht gerade den gewünschten Vorstellungen entsprochen hat. "Irgendwie hatte die Mannschaft im Kopf, dass wir den 40. Punkt hätten holen können und dass wir damit endgültig durch gewesen wären. Das kann beflügeln, kann aber auch lähmen. Diesen Eindruck hatte man bei dem einen oder anderen Spieler."

Spielersteckbrief Gentner
Gentner

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Wie auch immer. Ob beflügelt oder eher gelähmt - die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Die Stuttgarter liefen gegen die Hanseaten knapp zehn Kilometer weniger. Ein Fakt, den Christian Gentner verteidigt. "Das war sogar so vorgesehen, wir wollten nicht alle Laufwege mitgehen", erklärt der Kapitän. "Die Hamburger haben versucht, durch Laufwege Unordnung zu schaffen. Darauf waren wir vorbereitet. Wir wollten in unserer Ordnung bleiben und sind nicht darauf eingegangen."

Trotzdem spricht der 32-Jährige eine grundsätzliche Unzufriedenheit offen aus. "Wir können mit der ersten Halbzeit natürlich nicht zufrieden sein. Wir wollten den HSV zwar etwas kommen lassen, haben aber insgesamt zu passiv agiert, wenn sie in unserer Hälfte waren." Das sei erst nach der Pause anders beziehungsweise besser geworden.

Als Gentner außerdem aus dem Mittelfeld in die Abwehr zurückbeordert worden war. Rechts hinten sorgte er für eine bessere defensive Statik. Wenn auch nicht fehlerlos, weil ihm der kleine, flinke und überaus wendige Tatsuya Ito nach seiner Einwechslung durchaus Schwierigkeiten bereitete. An der ungewohnten Position lag's nicht. "Der Trainer hat mir schon vom ersten Tag an gesagt, dass er mich in vielen Rollen brauchen wird", erzählt der fünffache Nationalspieler. "Er hält mich für einen Spieler, der sich schnell anpassen kann."

Ich spiele gerne in Hamburg, ich mag die Stadt, mag das Stadion.

Christian Gentner

An eine Aufgabe, die er "vor vielen Jahren unter Felix Magath in Wolfsburg" gespielt hatte. "Es sind Kleinigkeiten, die man verändern muss, aber das ist kein Problem." Dass nach diesem Remis, der Hamburger SV den nächsten Schritt in Richtung Zweitklassigkeit gemacht hat, findet Gentner schade. "Ich spiele gerne in Hamburg, ich mag die Stadt, mag das Stadion." Die Frage, ob er den "Bundesliga-Dino" auch persönlich vermissen würde, beantwortet der Kapitän mit einer Gegenfrage. "Hat man uns das eine Jahr vermisst?" George Moissidis

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - Hamburger SV